Klaus N. Frick ist der Chefredakteur der Perry Rhodan Reihe. Wir konnten ein Interview mit ihm ergattern.
Seit 1992 ist Klaus Norbert Frick bei Perry Rhodan tätig, 1995 wurde er Redaktionsleiter, 1999 dann Chefredakteur. Seine Serie ist wieder für den Deutschen Phantastik Preis nominiert, welchen sie schon dreimal gewinnen konnte. Im Zuge unserer Berichterstattung über die Nominierten dieses Preises wurde uns die Ehre zuteil, Klaus Enpunkt Frick, wie er im Fandom genannt wird, zu interviewen. Leider ist man als Chefredakteur der größten SF-Serie der Welt sehr beschäftigt, deswegen mussten wir uns kurz per E-Mail unterhalten.
Das Interview
Warp-Core.de: Aktuell sind die Lobreden auf die neuesten Hefte, sei es NEO, sei es Mission SOL oder die Erstauflage, recht deutlich. Was habt ihr für eine Meinung dazu?
Klaus N. Frick: Wir freuen uns natürlich immer sehr über lobende Worte – wie das jeder in unserer Situation tun würde. Allerdings halten sich lobende und kritisierende Aussagen eigentlich immer die Waage; man kann es nie allen recht machen. Aber es tut dem eigenen Ego gut, wenn man als Redakteur das Gefühl hat, derzeit laufe sehr viel sehr gut.
Warp-Core.de: Der Verlag gibt sich ja bezüglich der Auflagenhöhe sehr bedeckt und hier und da gibt es auch Stimmen, die dies kritisieren. Wieso seid ihr da so bedeckt?
Klaus N. Frick: Ich verstehe tatsächlich die Diskussion nicht. Ich habe in all den Jahrzehnten noch nie gehört, dass Verlage wie Piper, Heyne oder Bastei ihre Auflagenzahlen – in ernsthafter Weise – bekannt gegeben hätten. Warum das dann einige immer wieder von uns verlangen, ist mir wirklich schleierhaft. Zu mir kann ich nur sagen: In meinem Arbeitsvertrag steht, dass ich keine Interna nach außen geben darf, und dazu zählen auch konkrete Zahlen.
Warp-Core.de: Worauf bist Du als Redakteur besonders stolz?
Klaus N. Frick: Da gäbe es sehr viel zu erzählen. Aber ich habe mich in diesem Jahr vor allem darüber gefreut, dass sich die vielen Aktivitäten rings um den Band 3000 auch am »Point of Sale« ausgezahlt haben, sprich, dass wirklich mehr Leute den Roman und auch die Folgebände gekauft haben. Ein Beleg dafür, dass Marketing sehr wohl zielführend sein kann.
Warp-Core.de: Wie schaffst Du die hohe Aktivität in den sozialen Medien?
Klaus N. Frick: Meiner Ansicht nach mache ich gar nicht so viel; das sieht nur so aus. Ich belohne mich meist durch Twittern. Wenn ich also eine Arbeit erledigt habe – einen Werbetext verfasst, ein Kapitel redigiert oder eine lange Mail geschrieben –, schaue ich bei Twitter rein, lese ein wenig, kommentiere vielleicht ein wenig, bringe mich aufs Laufende, amüsiere mich und schreibe vielleicht etwas. Viel mehr ist das nicht; bei Facebook schreibe ich ja nichts Exklusives oder Privates.
Warp-Core.de: Hast du besonders nette Anekdoten erlebt?
Klaus N. Frick: Das schon, aber … das wären ja wieder Interna. Ich lasse ein wenig Gras über die Sache wachsen, dann kann ich solche Dinge ausplaudern.
Warp-Core.de: Welche Produkte erwarten uns 2020? Schon was Neues in Aussicht?
Klaus N. Frick: Na ja, im Jahr 2020 machen wir 53 statt 52 PERRY RHODAN-Romane; das ist schon mal was. Ernsthaft: Das nächste Jahr hat eine Woche mehr in der Planung, daher sieht es für uns ein wenig anders aus. Ansonsten ist einiges geplant, einiges ist aber nur in der Diskussion. Das müssen wir sehen.
Warp-Core.de: Wie stehen die Chancen, dass wir eine Fortsetzung von Mission SOL bekommen?
Klaus N. Frick: Über solche Dinge diskutieren wir derzeit sehr intensiv. Die Miniserie PERRY RHODAN-Mission SOL kommt sehr gut an, die Zahlen sind ordentlich – ich hätte nichts dagegen, mal wieder etwas über die SOL zu erzählen.
Der Deutsche Phantastik Preis
Beim Deutschen Phantastik Preis handelt es sich um einen seit 1999 jährlich vergebenen Preis in diversen Kategorien für phantastische Literatur. Zu den Preisträgern zählen Reihen wie Perry Rhodan und Autoren wie Andreas Eschbach. Mehr über den Deutschen Phantastik Preis gibt es auf der Website des Preises.
Die Gewinner des Preises für das Jahr 2019 werden am 23. November auf der Buch Berlin geehrt. Die Abstimmung (auf der Website des Preises) geht bis zum 31. Oktober 2019.
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