In sicherem Gewahrsam finden sich Travis Mayweather und Captain Archer in einem Internierungslager der Tandaraner wieder. Doch wieso?

Staffel 1, Folge 21 – Zeitangabe: 2152
„In sicherem Gewahrsam“ – „Detained“

Die Handlung

Bei der Erkundung eines Planeten wird die Fähre von Archer (Scott Bakula) und Mayweather (Anthony Montgomery) angegriffen und die beiden verschleppt. Sie werden in ein Internierungslager der Tandaraner gebracht. Der Leiter der Einrichtung – Colonel Grat – denkt, dass die beiden mit den Cabal kooperieren oder deren Spione sind. In diesem Internierungslager werden sehr viele Suliban gefangen gehalten, da man auch von ihnen denkt, dass sie etwas mit den Cabal zu tun haben.

Im weiteren Verlauf müssen Archer und Mayweather feststellen, dass diese Inhaftierten unschuldig zu sein scheinen. Die Suliban stellen sich als wirklich harmlos heraus und so entsteht eine Kooperation zwischen beiden. Ferner erfahren Archer und Mayweather, dass die Cabal eine verhältnismäßig kleine Splittergruppe des Suliban und Fanatiker sind.

Archer versucht auf diplomatischen Wegen, Grat davon zu überzeugen, dass sie hier fälschlich eingesperrt wurden. Doch diese Ansätze führen zu nichts. – Abgesehen von einigen Blessuren. Am Ende gelingt es, die Enterprise zu kontaktieren. Leider bleibt scheinbar kein anderer Weg, als Archer und Mayweather gewaltsam aus dem Lager zu bekommen. Da die Suliban sich als kooperativ und hilfreich erwiesen haben, sind sie Teil des Plans und tragen ihren Teil dazu bei, dass der Plan gelingt. Dies tut er und die Suliban flüchten in ihren Schiffen.

Rezension von In sicherem Gewahrsam

Wir sind wieder im Plot! – Entschuldigung für den Ausbruch an Freude, aber das war echt überfällig!

Gut, werfen wir einen Blick auf das Gesamte. Wie schon erwähnt, geht es endlich im Plot weiter. Wir haben ein stimmiges Gefängnis oder Internierungslager und einen Haufen Suliban. Also bewegen wir uns im Bereich des temporalen kalten Krieges. Genauer noch wird hier die Rasse der Suliban etwas besser beleuchtet. Ferner lernen wir die Rasse „Tandaraner“ kennen.

Der Beginn der Folge ist etwas verwirrend, man kam aber sehr schnell rein und war im Geschehen. Die Suliban werden hier mal als „normale“ Leute gezeigt und es schleicht sich ein Hauch von politischer Korrektheit ein. Wie ich ja in einer früheren Rezension schon einmal anmerkte, sind die Suliban eine Rasse, welche von den Taliban abgeleitet wurde. Nun lernen wir, dass die Suliban ein normales Volk sind und die „Bösen“ nur eine Splittergruppe darstellen – die Cabal. Parallele bemerkt?

Cabal <-> Taliban oder auch Splittergruppe/Terroristen

Suliban <-> Afghanen oder auch Volk an sich

Genug Politik, aber die Parallelen sind bemerkenswert und mussten einmal aufgezeigt werden.

Dann sind da noch die Tandaraner. Ein neues Volk, das uns hier präsentiert wird. An ihrer Spitze Colonel Grat – zumindest im Internierungslager. Sie erweisen sich als verängstigt und engstirnig. Gut, sie sind ebenfalls von den Cabal gepeinigt, scheren aber ein ganzes Volk über einen Kamm. Viel mehr erfahren wir auch nicht über sie zu diesem Zeitpunkt.

Die Handlung an sich ist zunächst echt stimmig und glaubwürdig. Doch dann, als es keinen diplomatischen Weg zu geben scheint, packt Jonathan „Eisenfaust“ Archer erneut die Keule aus und bombt die Anlage teilweise weg. War da nicht noch vor Kurzem die Einsicht, dass man nicht hier draußen sei, um Gott zu spielen? Wo ist die Einstellung wieder hin? Also scheinen die vielversprechenden Ansätze zur obersten Direktive erneut über Bord geworfen und man lässt die Waffen sprechen. Das kann man leider nicht wegreden, hier wurde leider mal wieder ein böser Fehler gemacht.

Zum Acting der Darsteller. Archer war bis auf seinen Sinneswandel echt klasse. Die kleine stattgefundene Reunion zwischen Scott Bakula und Dean Stockwell war hier super gelungen. Sie arbeiteten zwar dieses Mal nicht auf der selben Seite, trotzdem bemerkte man die alte Vertrautheit zwischen ihnen. Reunion? – Siehe Fun Facts!

Ganz herausragend war dieses Mal Mayweather. Manch einer hatte ihn sicherlich schon auf der „Abschussbank“ gesehen, oder als absolute Fehlbesetzung bezeichnet. Hier lieferte er aber eine absolute Glanzleistung ab. Ja, der gute Anthony Montgomery kann ein sehr gutes Schauspiel bringen, wenn das Script es zulässt. Seine Rolle war nun wirklich bisher mehr als miserabel geschrieben worden, doch nun ist das anders. Ich hoffe, das bleibt so!

Fun Facts

  • Colonel Grat wird von Dean Stockwell verkörpert, welcher zusammen mit Scott Bakula in der Serie Zurück in die Vergangenheit (1989 -1993) die zweite Hauptrolle innehatte.
  • Diese Folge hat später in Durch die Wüste nochmals eine Bedeutung.
  • In dem Lager „Manzanar“, das Archer erwähnt, wurden während des 2. Weltkriegs in den USA lebende Japaner interniert, aus Angst, sie könnten Spione sein. Auch George Takei, der Darsteller von Hikaru Sulu, war ein Opfer dieser Verfolgung. Er wurde 1944 mit seiner Familie in ein solches Internierungslager gebracht.

Der deutsche Titel

In sicherem Gewahrsam ist kurz und knapp gesagt eine sehr gute Wahl für diese Folge.

Detained hingegen ist eher stumpf. „Festgenommen“, „In Haft behalten“ oder „sistiert“ – wären die einfachen Übersetzungen hierzu, kommen zwar in etwa auf das Gleiche raus wie In sicherem Gewahrsam – beschreiben aber leider das Ganze etwas weniger zutreffend. Ich will echt nicht kleinlich sein, aber den Originaltitel hätte man ruhig noch mit einem schönen Adjektiv bereichern können. Titel, welche nur ein Wort haben, sind mir meist einfach zu stumpf und wirken ungewollt oder einfallslos. Daher auch meine Zuneigung zum deutschen Titel. Korrektes Beamtendeutsch, das hier auch passend ist, da wir es hier immerhin auch mit einem amtlichen Vorgang zu tun haben.

 

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Martin Kistner

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