Im Inneren des Nebels entdeckt die Orville eine ganze Kolonie weiblicher Moclaner. Dies führt zu schweren diplomatischen Spannungen…
Staffel 2, Folge 12
„Im Inneren des Nebels“ – „Sanctuary“
Die Handlung
Die Orville nimmt zwei Moclaner an Bord. Niemand ahnt, dass das Duo einen weiblichen Säugling schmuggelt. Das Kind soll vor der geschlechtlichen „Korrektur“ auf Moclus bewahrt werden.
Nach dem Transfer der Väter auf ein anderes Schiff kommt jedoch die Wahrheit ans Tageslicht. Die Orville nimmt Verfolgungskurs auf. Die Crew stößt auf eine 6.000 Mitglieder umfassende Kolonie weiblicher Moclaner, die in einem Nebel versteckt ist. Dort treffen Mercer und sein Teams erneut auf Heveena, die uns bereits in Planet der Männer begegnete. Sie berichtet, dass die Geburt von Mädchen auf Moclus keineswegs so selten ist, wie die Öffentlichkeit glauben soll. Seit Jahren werden viele dieser Säuglinge heimlich auf den versteckten Planten geschmuggelt. Da der Standort aber nun bekannt ist, sind die Frauen dort nicht mehr sicher.
Um das Fortbestehen der Siedlung zu sichern, fliegt Mercer (Seth MacFarlane) mit Heveena zur Erde. Die Kolonie soll Mitglied in der Planetarischen Union werden. Aber sie haben die Rechnung ohne die männlichen Moclaner gemacht. Als der größte Waffenlieferant der Union drohen sie, sich aus der Gemeinschaft zurückzuziehen.
Inzwischen versuchen die Moclaner, die Kolonie aufzulösen. Es kommt zum Kampf mit der Orville, der erst durch den Kompromiss von Admiral Halsey zum Stillstand kommt: Die Union gewährt den Beitritt der Siedlerinnen erst einmal nicht. Dafür finden keine Transporte mehr von Säuglingen statt. Im Gegenzug stellen die Moclaner alle Feindseligkeiten gegen die Kolonie ein.
Rezension
Ja, es ging einmal mehr um die Moclaner und ihre Borniertheit im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Aber die Folge hat im Verlauf durchaus positiv überrascht. Sie nahm sich elegant einigen brisanten Fragen an: Dürfen wir uns in die Angelegenheiten fremder Kulturen einmischen, wenn diese uns ungerecht erscheinen? Und wie weit ist man erpressbar, weil man durch die bisherige Zusammenarbeit dennoch voneinander abhängig ist?
Auch wenn die Union gerne ihren Grundsätzen folgen möchte – das Wohl aller steht im Vordergrund. Die Drohgebärden der Moclaner treffen deshalb leider auf fruchtbaren Boden. Eds Bitte, keine Kompromisse einzugehen und sein Appell an die Ideale verpuffen. Lediglich unterschwellig ist das Zähneknirschen der Admiräle vernehmbar.
Sympathiepunkte können die Moclaner in dieser Folge sicher nicht sammeln. Die Reibereien mit der Union spitzen sich immer weiter zu. Wir können gespannt sein, wohin die Entwicklung noch hinausläuft. Auch Klyden (Chad Coleman) macht sich mit seiner engstirnigen Denkweise nicht beliebter. Die Beziehung zwischen Bortus (Peter Macon) und ihm bekommt immer mehr Risse.
Ob die Kämpfe auf dem Planeten zu Dolly Partons „9 to 5“ unpassend oder doch lustig sind, muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Den Song suchte sich Heveena aus der Schiffsbibliothek aus und machte ihn kurzerhand zur Hymne ihrer Freiheitsbewegung.
Kleine Abstriche bekommt die Folge von mir persönlich, weil die verbissene Verfolgung der beiden Väter nicht ganz nachvollziehbar ist. Schließlich hat sich die Crew bisher sehr für die rechte weiblicher Moclaner eingesetzt. Wahrscheinlich war das aus dramaturgischen Gründen nötig. Vielleicht wäre es aber eleganter gegangen…
Nett, aber kurz war der Gastauftritt von Marina Sirtis (Deanna Troi aus Star Trek TNG) als neue Lehrerin auf der Orville. Auch Kelly Hu, Ted Danson und Victor Garber lieferten als Führungsriege der Planetarischen Union wieder überzeugende Vorstellungen.
Bemerkenswert
- Wie bereits bei Pria führte auch in dieser Folge Jonathan Frakes Regie.
- Seth MacFarlane wollte Marina Sirtis eigentlich für eine andere Rolle. Der Vorschlag, sie als neue Lehrerin einzusetzen, kam von Jonathan Frakes. Sirtis stand bereits 24 Stunden nach dem Rollenangebot vor der Kamera.
Fazit
Im Inneren des Nebels ist eine Folge, die sich als tiefschichtiger entpuppt, als sie anfangs wirkt. Trotz kleiner Abstriche auf jeden Fall lohnend!
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