Anton Zilwicky und Victor Cachat planen ihre Rückkehr nach Mesa.

Honor Harrington 32 Rückkehr nach Mesa
© Bastei Lübbe

Die Rückkehr von Eric Flint

Nach ihrem letzten Abstecher nach Mesa ist Anton Zilwicky und Victor Cachat klar, dass sie zurück auf diese Welt müssen. Es gilt weitere Beweise dafür zu sammeln, dass die eigentlichen Machthaber des Planeten, die Elite, hinter vielen Ereignissen stecken, die in den letzten Jahren in der Galaxie stattgefunden haben. Doch werden sie auf der Welt gesucht, weil sie angeblich hinter terroristischen Anschlägen stecken.

Derweil bereitet das Mesanische Alignment die nächste Phase ihres Plans vor. Sie ziehen die Leute ab, die Teil der diversen Zwiebelschichten des Alignements sind. Und um dies zu vertuschen, gehen sie buchstäblich über Leichen.

Die letzten Roman der Honor Harrington-Reihe waren alle mehr oder weniger enttäuschend. Zu langatmig, zu langweilig und zu enttäuschend war die häufigste Kritik. David Weber alleine schien das Schreiben verlernt zu haben. Doch was, wenn er wieder mit einem anderen Autoren zusammenarbeiten würde? Wie beispielsweise jetzt Eric Flint in Rückkehr nach Mesa?

Eine erneute Zusammenarbeit

Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden zusammengearbeitet haben. Das geschah zuletzt in Die Fackel der Freiheit und Jeremy X. Und Story dieser Romane wird jetzt in Rückkehr nach Mesa aufgegriffen und weiter fortgeführt. Womit klar ist, dass diese Geschichte wieder sehr agentenlastig wird, was nicht verkehrt ist. Es ist eine nette Abwechslung von der bisherigen Norm.

Dabei kann Rückkehr nach Mesa immer dann glänzen, wenn sich der Roman auf die titelgebende Welt fokussiert. Man erfährt mehr über diese Welt, darüber wie die Machthaber bewusst eine Gesellschaft aufgebaut haben, wo die Geburt und die Herkunft über Rechte und sozialen Status entscheiden. Und man sieht, wie das Alignment, die im Hintergrund die Fäden ziehen, beginnen ihren eigentlichen Plan in die Tat umzusetzen. Sie fangen an, die Personen abzuziehen, die Teil ihrer sogenannten Zwiebel sind. Und gehen dabei auch über Opfer.

Es ist die letztgenannte Tatsache, die dafür sorgt, dass man jetzt ein für alle Mal das Mesanische Alignment als die eigentlichen Bösen in der Romanreihe wahrnimmt. Um eine Person zu kidnappen, sind sie nur allzubereit, tausende zu töten. Denn die Menschen, die ums Leben kommen, haben für sie keinen Wert und sind nicht Teil der Zukunft, die die Dettweilers für die Galaxie gedacht haben. Diese eiskalte Verhalten hat in der Honor Harrington-Serie etwas einzigartiges und macht umso deutlicher, wie schwach die solare Liga als Gegenspieler der Hauptserie sind.

Es wird weiter geschwätzt

Doch bei aller Begeisterung für die Ereignisse auf Mesa weist der Roman auch jede Menge Schwächen auf. Darunter ebenso die Neigung David Webers zur Geschwätzigkeit und Langatmigkeit. Was am Ende mit dazu führt, dass Rückkehr nach Mesa zwar immer noch besser gefällt, als die letzten Bände. Aber eben nicht komplett.

Bis der titelgebende Plan letzten Endes in die Tat umgesetzt wird, dauert es lange. Und es wird viel geredet und debattiert und diskutiert. Oft genug hat man das Gefühl, dass die Gespräche sich im Kreise drehen. Oder dass wenn die Charaktere sich die üblichen Wortgeplänkel liefern, man die Art und Weise, wie diese Geplänkel ablaufen und klingen, schon in anderen Büchern des Autoren gelesen hat, so austauschbar wirken sie.

Spannungsmäßig braucht es ebenfalls etwas, bis Rückkehr nach Mesa in die Gänge kommt. Auch hier fließen die langweiligen Gespräche mit ein, da sie so lange dauern, dass das Handlungstempo eher gebremst wirkt. Und dementsprechend man oft genug das Gefühl hat, dass gar nichts geschieht, abgesehen von den Schilderungen der Verhältnisse auf Mesa.

Erneut wird aus Eins Zwei gemacht

Und natürlich ist ebenso die übliche Politik Bastei Lübbes zu kritisieren, einen US-Roman in zwei Hälfte zu teilen. Weshalb das Buch auch dann endet, als endlich so etwas wie Spannung aufkommt. So etwas ist nervig und unnötig, was aber schon oft genug in früheren Kritiken gesagt wurde.

Rückkehr nach Mesa reißt jetzt nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin. Aber es ist dennoch immer noch ein besserer Roman, als die letzten Romane der Honor Harrington-Reihe.

Autor: David Weber, Eric Flint
Titel: Honor Harrington 32: Rückkehr nach Mesa
Originaltitel: Cauldron of Ghosts, Teil 1
Übersetzer:  Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 12/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 542
ISBN: 978-3-404-20821-0
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