In Superdreadnought taucht kein einziges dieser Schiffe auf.
Zurück nach Talbott
Seitdem Michelle Henke das militärische Oberkommando im Talbott-Sektor übernommen hat, kommt sie nicht zur Ruhe. Denn die Solare Liga hat die eindeutige Niederlage, die sie ihr verpasst hat, nicht akzeptiert. Und beginnt wieder damit, neue Streitkräfte zusammenzuführen, um den Neobarbaren, wie sie die Manticorianer bezeichnen, ein für alle Mal besiegen.
Doch im Hintergrund geschehen noch andere Sachen. Auf zahllosen Welten am Rande der bekannten Galaxie brodelt es. Rebellionen entstehen, in der Hoffnung, die Machthaber zu stürzen. In Wahrheit zieht allerdings Mesa im Hintergrund die Fäden und schürt bewusst die Unruhen.
Superdreadnought markiert einen Standortwechsel innerhalb der Honor Harrington-Reihe. David Weber verlässt seine Serienheldin und fokussiert sich wieder auf den Talbott-Sternenhaufen. Und damit ebenfalls auf Michelle henke, die Manticore vor Ort vertritt.
Es brodelt in der Solaren Liga
Doch dieses Mal kommt ein weiteres Element hinzu. Eins, dass den Roman zumindest ansatzweise interessanter macht. Denn der Autor begibt sich in der Handlung ebenfalls auf andere Welten, um zu schildern, was dort geschieht. Und das ist teilweise sehr abwechslungsreich.
Man wusste ja bereits vorher schon, dass in der ach so freien solaren Liga einiges im Argen liegt. Dass es immer wieder Welten gibt, die von der Grenzflotte „befreit“ werden, um somit im Prinzip zu Sklavenwelten zu verkommen, die bis zum geht nicht mehr geschröpft werden. Es wird ein gefügiger Machthaber installiert und wer aufmüpfig wird, muss mit schrecklichen Konsequenzen rechnen. All dies wird in Superdreadnought anhand einiger Welten erzählt.
Es sind Passagen, die einem nahe gehen. Etwa wenn man liest, wie zu Beginn des Romans eine Rebellion gnadenlos niedergemacht wird. Oder wie auf anderen Welten langsam Widerstand gegen die Machthaber entsteht, obwohl die Rebellen im Prinzip völlig unterlegen ist. Weshalb man deren kleinen Erfolge feiert.
Langweilig
Doch sind diese Stellen nur vereinzelt in Superdreadnought zu finden. Überwiegend widmet sich David Weber der Schilderung, wie der Konflikt zwischen Manticore und der solaren Liga eskaliert. Und das langweilt einen.
Das große Problem ist, dass David Weber es sich stellenweise einfach macht. Er kopiert einfach Texte aus seinen anderen Romanen und passt sie notfalls geringfügig an. Und so entsteht der Eindruck, als ob er die Story künstlich aufbläht und die Länge streckt, um auf eine vorgegebene Seitenanzahl zu kommen. Mit der Konsequenz, dass man sich hier beim Lesen schnell langweilt.
Was aber auch daran liegt, dass die Charakterisierungen in Superdreadnought stellenweise sehr einfach gestrickt sind. So scheint die Gegenseite einmal mehr aus Idioten zu bestehen, die nur wegen Vitamin B an ihre Posten gekommen sind. Und nicht, weil sie besonderes Können bewiesen.
Technologische Überlegenheit im All und auf Raumstationen
Dementsprechend arrogant treten sie auf. Und entsprechend müssen sie von den Manticorianern wiederholt „sanft“ auf die technologische Überlegenheit des Sternenimperiums hingewiesen werden. Die sich allerdings nicht nur aufs All beschränkt. Sondern ebenso auch bei der Eroberung einer Raumstation und Befreiung von Geiseln zum Einsatz kommt.
Und natürlich rächt es sich, dass Bastei Lübbe den Ursprungsroman auf zwei Bände aufgeteilt hat. Superdreadnought bildet im Original gemeinsam mit dem Nachfolgeroman Schatten der Freiheit das Buch Shadow of Freedom. Durch die einmal mehr grobe Aufteilung des deutschen Verlags endet das Buch einfach so, und der Spannungsaufbau ist für die Katz.
Mit anderen Worten, dieses Buch ist einmal mehr Mittelmaß.
Autor: David Weber
Titel: Honor Harrington 30: Superdreadnought
Originaltitel: Shadow of Freedom, Teil 1
Übersetzer: Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 06/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 366
ISBN: 978-3-404-20767-1
Sonstige Informationen:
Produktseite
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