Auch wenn Grace Lee Whitneys Zeit bei „Star Trek“ begrenzt war, ist sie trotzdem vielen Fans in bester Erinnerung geblieben.
An der Seite berühmter Menschen
Am 1. April 1930 wurde Mary Ann Chase in Ann Arbor, Michigan, geboren. Doch kurz nach ihrer Geburt wurde sie von der Whitney-Familie adoptiert, die ihren Vornamen in Grace Elaine umänderten. Ihre Karriere begann, als sie 14 Jahre alt war. Sie trat als „Girl Singer“ im Detroiter WJR Radio auf. Nachdem sie ihre Heimat verlassen hatte, nannte sie sich Lee Whitney, ehe sie sich schließlich offiziell in Grace Lee Whitney umbenannte. Als Teenager zog sie nach Chicago, wo sie Nachtclubs für Billie Holiday und Buddy Rich eröffnete und ging mit den Bands von Spike Jones und Fred Waring auf Tour.
Ihre Broadway-Karriere startete 1947, als sie in dem Stück „Top Banana“ an der Seite von Phil Silvers und Kaye Ballard auftrat. Als das Theaterstück 1954 in Hollywood verfilmt wurde, war sie Teil des Casts. Und während sie in Los Angeles war, wurde sie für die Rolle der Lucy Brown in der „Drei Groschen Oper“ gecastet. Sie übernahm den Charakter von Bea Arthur.
In den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten trat sie in ca. 80 bis 100 verschiedenen Fernsehserien und Live-TV-Shows auf. Sie war in „You Bet Your Life“ (1953), einer Comedyshow, die von Groucho Marx geleitet wurde, „Batman“ (1966) und „Bewitched“ (1964). Auch trat sie in einigen Filmen auf, wie zum Beispiel Billy Wilders „Manche mögen’s heiß“, wo sie zahlreiche Szenen mit den Hauptdarstellern Jack Lemmon, Marilyn Monroe und Tony Curtis teilte.
Eine kurze und eine lange „Star Trek“-Karriere
1966 wurde Grace Lee Whitney von Gene Roddenberry in der Rolle der Yeoman Janice Rand gecastet, der persönlichen Assistentin von Captain James T. Kirk (William Shatner). Allerdings tauchte sie nur in acht von 15 Folgen auf, ehe sie aus ihrem Vertrag entlassen wurde. Als Grund nannte sie später, dass sie von einem führenden Verantwortlichen sexuell angegriffen wurde. Leonard Nimoy sei ihr damals eine große Unterstützung gewesen, damit fertig zu werden. Sie selbst nannte nie den Namen des Angreifers, mit dem Argument, dass dies ihre Geschichte sei, nicht seine.
Sie kehrte in den 1970er-Jahren zu „Star Trek“ zurück. Das geschah, weil DeForest Kelley sie in einer Schlange für Arbeitslose sah und sie ansprach. Er erzählte ihr, dass auf den Fan-Conventions oft nach ihr gefragt wurde.
Danach hatte sie Auftritte in „Star Trek – The Motion Picture“, wo ihr Charakter zum Chief Petty Officer befördert wurde, sowie in „Star Trek II“, „Star Trek IV“ und „Star Trek VI“. Bei Letzterem erhielt ihre Figur eine erneute Beförderung zum Lieutenant Commander. Fünf Jahre später tauchte sie gemeinsam mit George Takei anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Show in der „Voyager“-Episode „Tuvoks Flashback“ auf. Danach nahm sie ihre Rolle für einige Fan-Produktionen wieder auf.
Eine Überlebende
In der Zeit nach „Star Trek“ hatte sie Auftritte in diversen Filmen und Fernsehserien. Sie trat unter anderem 1998 in „Immer wenn sie Krimis schrieb“ in einer Episode auf. Diese Folge vereinte sie erneut mit ihren „Star Trek“-Kollegen Walter Koenig, George Takei und Majel Barrett.
Grace Lee Whitney war auch musikalisch sehr aktiv. Sie sang insbesondere in den 60ern und 80ern in einer ganzen Reihe von Bands und Orchestern. Später fokussierte sie sich auf Jazz und Poplieder, die sie mit ihrer eigenen Band Star aufnahm. Unter anderem produzierte sie Lieder, die mit „Star Trek“ in Verbindung standen, wie zum Beispiel einen Song mit dem Namen „Miri‘“.
Die Schauspielerin war lange Zeit alkohol- und drogenabhängig, schaffte es allerdings, diese Abhängigkeit zu überwinden. Sie wollte später, dass man sie weniger als „Star Trek“-Schauspielerin in Erinnerung behielt, sondern vielmehr als Überlebende einer Sucht. Sie widmete einen Teil ihres Lebens dem Kampf gegen solche Abhängigkeiten.
Grace Lee Whitney war in ihrem Leben zweimal verheiratet. Das erste Mal von 1954 bis 1966 mit Sydney Stevan Dweck. Das zweite Mal war von 1970 bis 1991 mit Jack Dale. Mit ihrem ersten Ehemann hatte sie zwei Söhne, Scott und Jonathan Dweck. Sie starb 85-jährig in ihrem Heim in Coarsegold, Kalifornien, eines natürlichen Todes.
Grace Lee Whitney im Web
When I told the fans I was an alcoholic, they all applauded. When I told them I had given myself to a higher power, they cheered again. I’m in a great place because I’ve gone full circle.
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Schöner Artikel!
Ich bin erst kürzlich via „Trek am Dienstag“ auf die tragische Geschichte dieser Frau aufmerksam geworden. Schlimm!