Nachdem der Versuch eines Reboots der Reihe im Jahr 2016 komplett in die Hose gegangen ist, kehren Jason Reitmann und Gil Kenan mit Ghostbusters – Legacy zurück auf Start und schaffen es so, nicht nur eingefleischte Fans mitzunehmen, sondern auch neue dazuzugewinnen. Ein herrlicher Kinospaß für die ganze Familie!
Das Familiengeheimnis
Ort des Geschehens ist diesmal nicht New York, sondern Summerville, ein abgelegenes Städtchen in Oklahoma. Nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd schafft es der uns noch unbekannte Geisterjäger nicht, seinen Verfolger einzufangen. Jedoch gelingt es ihm, die besetzte Geisterfalle, die er als Köder benutzt hat, in seinem Haus zu verstecken, bevor er durch den Angreifer zu Tode kommt.
In Chicago werden wenig später die alleinerziehende Callie (Carrie Coon) mit ihren Kindern Trevor (15) und Phoebe (12) aus ihrer Wohnung geworfen. Einzige Hoffnung für ein geregeltes Leben für ihre Kinder ist das geerbte Farmhaus in Oklahoma. Wir erfahren, dass sie und ihre Mutter einst vom Vater im Stich gelassen wurden.
Weder Summerville noch das Haus erfüllen die Erwartungen der Familie. Im Ort gibt es kein stabiles Internet und das Gebäude ist heruntergekommen. Es wirkt eher so, als wäre es schon seit Jahren verlassen und nicht, als sei der Inhaber erst vor einer Woche verstorben. Da Callie keine anderen Möglichkeiten bleiben, beschließt sie, das Haus erstmal herzurichten. Während der 15jährige Trevor sich im einzigen Diner einen Aushilfsjob ergattert, geht die wissenschaftsbegeisterte Phoebe in die Sommerschule. Schon als Callie Phoebe in die Schule bringt und dort auf den Lehrer Gary Grooberson (Paul Rudd) trifft, bahnt sich zwischen den beiden eine besondere Verbindung an.
Entgegen aller Erwartungen findet Phoebe im Gegensatz zu Chicago doch schnell Anschluss. Der Junge, der sich Podcast nennt, weil er einen solchen betreibt, zeigt ihr nach der Schule die verlassene Selen-Mine und erzählt ihr von seltsamen Begebenheiten. Im Inneren stoßen die beiden auf unerwartete Formationen, die tief nach unten reichen und an das Innere eines Tempels erinnern. Die Mine gehörte einst Ivo Shandor, wie die meisten Geschäfte in Summerville. Dem findigen Ghostbusters-Fan fällt das natürlich sofort ins Auge, da dieser auch der Architekt des Wohnhauses in New York war, dem Hauptschauplatz des ersten Streifens von 1984.
Im Haus fallen vor allem Phoebe Kleinigkeiten auf. Als sie in ihrem Zimmer das heruntergefallene Schachbrett mitsamt den Spielfiguren wiederaufbaut, bewegt sich eine der Figuren, wie um ein Spiel zu starten. Phoebe folgt verschiedenen Hinweisen, unter anderem entdeckt sie das PKE-Messgerät und folgt den Signalen. Sie findet nicht nur die Geisterfalle, sondern auch das unterirdische Versteck ihres Großvaters. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass es sich bei dem hier verstorbenen Geisterjäger um Egon Spengler handelt. Dort sind nicht nur viele wissenschaftliche Gerätschaften verborgen, Phoebe findet in einem Schrank alle Ghostbustersoveralls sowie Protonenrucksäcke zum Einfangen der Geister.
Trevor hingegen macht seine eigenen Entdeckungen. So findet er nicht nur seine erste Liebe in einer jungen Kellnerin im Diner, in der Garage unter einer dicken Plane befindet sich der reparaturbedürftige Ecto-1, das Geisterjägerauto. Er hat zwar noch keinen Führerschein, schafft es jedoch, den Wagen wieder flott zu bekommen.
Das Geheimnis von Summerville
Phoebe bringt die gefundene Geisterfalle mit zur Schule, um sie Podcast zu zeigen. Wieder und wieder wird Summerville von Erdbeben heimgesucht. Mr. Grooberson sammelt alle Daten dazu. Es scheint aber keinen natürlichen Auslöser für die Beben zu geben. Als Mr. Grooberson Phoebes Geisterfalle sieht, weiß er sofort, um was es sich dabei handelt. Er erzählt den beiden Freunden von den Vorkommnissen in New York vor mehr als 30 Jahren. Gemeinsam öffnen die drei nach der Schule die Falle. Das hätten sie mal lieber bleiben lassen. Der Falle entspringt einer der Terrorhunde der Gottheit Gozer.
Zuhause recherchiert Phoebe, wer genau die Geisterjäger und ihr Großvater waren, teilt dieses Wissen jedoch nicht mit ihrer Familie. Als sie auf YouTube den alten Werbespot findet, notiert sie sich die Telefonnummer.
Zwischen ihrer Mutter Callie und Mr Grooberson scheint es gefunkt zu haben und die beiden gehen zusammen zum Essen. An diesem Nachmittag zeigt Phoebe ihrem Freund Podcast zum ersten Mal einen Protonenrucksack, den sie mit der Hilfe ihres Großvaters repariert hat. Die beiden stoßen daraufhin in einer verlassenen Lagerhalle auf ihren ersten Geist und natürlich versuchen sie sofort, diesen einzufangen.
Als sie ihn verfolgen, stoßen sie plötzlich auf Trevor, der eine Spritztour mit Ecto-1 unternimmt. Zusammen machen sie Jagd auf den Geist und können diesen nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch die Stadt auch dingfest machen. Leider mussten dabei auch einige der Gebäudefassaden dran glauben, so dass sie von der Polizei gefasst werden und im Gefängnis landen. Phoebe besteht auf ihrem Anruf, nur statt bei ihrer Mutter anzurufen, wählt sie die alte Nummer der Geisterjäger. Den Telefonhörer nimmt niemand anders als Ray Stanz ab, der weiterhin seinen Buchladen Ray’s Occult Books in New York betreibt. Er will Phoebe sofort abwimmeln, hört ihr jedoch zu, als sie von Egons Tod berichtet.
Gozer erhebt sich
Callie und Gary Grooberson holen die Kinder schließlich von der Polizeistation ab. Callie möchte nicht hören, was Phoebe und Trevor ihr zu erzählen haben. Egon hatte sich mit den anderen Geisterjägern überworfen, da er fixiert auf die Apokalypse durch die Rückkehr von Gozer war. So hat er den Wagen und die Ausrüstung aus New York mitgehen lassen und sich nach Oklahoma aufs Land zurückgezogen. Offenbar hatte er herausgefunden, dass Ivo Shandor dort eine weitere Kultstätte errichtet hatte. Nur wollte ihm keiner der anderen glauben.
Die Erdbeben werden immer stärker und mittlerweile sind zwei Terrorhunde unterwegs. Der eine überwältigt Gary Grooberson auf dem Parkplatz des Walmart, nachdem dieser im Geschäft auf lauter kleine Marshmallowmänner gestoßen ist. Währenddessen entdeckt Callie das unterirdische Labor ihres Vaters. Sein Geist lenkt sie zu einer Wand voller Kinderfotos von ihr. Er hatte sie doch nicht vergessen, sondern immer in seinem Herzen gehabt. Als sie jedoch ins Haus zurückkommt, wird auch sie von einem Terrorhund angegriffen und vereinnahmt. Gozer hat nun seinen Schlüsselmeister und Torwächter gefunden.
Gemeinsam mit den anderen Kids machen sich Trevor, Phoebe und Podcast daran, das Geheimnis zu lüften. In der unterirdischen Mine entdecken sie nicht nur den Sarg mit Ivo Shandor darin, sondern auch eine kreisförmige Anlage von Protonenstrahler, die ein Tor zur Hölle absichert. Jedesmal, wenn es den Versuch gibt, es zu öffnen, aktivieren sich die Strahler und verhindern den Ausbruch. Das sorgt für die Erdbeben in der Stadt!
Als Gary Grooberson schon besessen vom Terrorhund später den Kreis der Strahler unterbricht, wird das Tor geöffnet und die Stadt von Geistern überrannt. Da beschließen die jungen Leute, sich die Geisterjägerausrüstung aus der Asservatenkammer der Polizei zurückzuholen. Sie können unbemerkt in die Polizeistation eindringen, da alles an Personal unterwegs ist. Da sie durch die Gitterstäbe nicht hindurch kommen, öffnen sie von außen die Geisterfalle und lassen den grünen Geist frei, der sich sogleich durch die Gitterstäbe beißt.
Der Torwächter und der Schlüsselmeister kommen sich in der Zwischenzeit näher und küssen sich leidenschaftlich, bevor sie sich vollkommen in die Hunde verwandeln und zu Gozers Seite platzieren. Durch eine List gelingt es den Jugendlichen, Callie zurück zu verwandeln, woraufhin sich der Hund gleich ein anderes Opfer, nämlich Trevors Freundin schnappt.
Genau wie am Anfang wird eines der Wesen in der Falle geschnappt und es beginnt wieder eine Verfolgungsjagd zum Farmhaus. Diesesmal ist es Phoebe, die die Falle als Köder hochhält. Sie hat verstanden, was ihr Großvater um das Haus herum „angebaut“ hat. Der ganze Boden ist mit versteckten Fallen versehen, so dass die ganze Farm eine riesige Geisterfalle wird!
Das große Finale
Gemeinsam mit ihren Freunden und Callie versucht Phoebe, Gozer einzufangen. Alle halten ihre Protonenkanonen auf die Gottheit. Als Phoebe die Kraft ausgeht sieht man, wie ihre Hände stabilisiert werden. Dabei handelt es sich um die Hände ihres Großvaters, den sie zum ersten Mal schemenhaft sieht.
Plötzlich tauchen noch mehr Protonenstrahlen auf und nach einem Kameraschwenk kann man erkennen, dass es sich dabei um niemand anderen als die Originalgeisterjäger handelt. Peter Venkman, Egon Stanz und Winston Zeddemore. Gemeinsam schaffen sie es, Egons Riesenfalle zu aktivieren und Gozer für immer gefangen zu halten.
Der Geist von Egon versöhnt sich nicht nur mit den anderen Geisterjägern, sondern vor allem mit seiner Tochter. Nun kann er Ruhe finden und gen Himmel fahren.
In zwei zusätzlichen Midcredit und Aftercreditszenen erfahren wir mehr über die Originalgeisterjäger und wie es ihnen in den letzten Jahren ergangen ist. So hat es Winston zu einigem Reichtum gebracht, Peter ist zurück an der Uni und Ray führt seinen Buchladen. Auch wird die Möglichkeit geschaffen, die Geschichte an dieser Stelle fortzuführen, denn in der alten Zentrale steht ein Verbannungscontainer, an dem eine rote Warnleuchte blinkt.
Fazit
Endlich mal ein Film, der mit einer Laufzeit von etwa zwei Stunden auskommt. Gerade in der zweiten Hälfte geht es daher etwas schnell und man wäre der Wiederzusammenführung der alten Garde gerne gefolgt. Aber da hier der Fokus auf den Jugendlichen um Egons Enkelkinder liegt, ist es in Ordnung, das nicht ausgeschmückt zu haben. Natürlich hat der Film kleine Schwächen, schafft es jedoch, einen versöhnlichen Abschluss für die alte Garde zu finden, so dass ein Neustart möglich und wahrscheinlich ist.
Meinung von Marco
Dieser Film macht mehr richtig, als es der von 2016 gemacht hat. Vor allem, was das Vermächtnis von Harold Ramis angeht, hat man hier Fingerspitzengefühl gezeigt. Ja, der Film ist an manchen Stellen wirklich vorhersehbar, aber das zieht ihn nicht runter. So transportiert man ein ikonisches Franchise in die Herzen von neuen Fans. Als zum ersten Mal die Sirene von Ecto-1 zu hören war, hatte ich ungelogen eine Gänsehaut im Kinosaal. Ein toller Trip zurück und ein Ausblick auf die Zukunft zugleich.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Gelunger Abschluss der Originalgeschichte
Negativ
- Manche Handlungsstränge kommen zu kurz
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