In “Gesetze der Jagd” trifft die Crew der Enterprise auf eine Gruppe Jäger. Diese machen Jagd auf etwas, das Archer als Frau erscheint und ihm etwas mitteilen möchte.

Staffel 1, Folge 18 – Zeitangabe: 2151
“Gesetze der Jagd” – “Rogue Planet”

Die Handlung

Auf einem eher abgelegenen Planeten trifft die Crew der Enterprise auf eine kleine Gruppe von Jägern. Malcolm Reed ist sofort begeistert und will sich der Gruppe anschließen. Archer will sich das Ganze auch anschauen, lediglich T’Pol ist von der Idee eher wenig begeistert.

Während des Aufenthalts erscheint Archer immer mal wieder eine Frau, was er sich nicht wirklich erklären kann, da es keine Anzeichen von humanoidem Leben gibt. Archer begibt sich auf die Suche nach ihr, da er denkt, dass der Scanner sie vielleicht nur nicht erfassen kann oder es eine andere Erklärung dafür geben muss. Anfänglich wird er von den Jägern für seine “Visionen” verspottet, obwohl diese genau wissen, worum es sich hier handelt.

Später kann Archer herausfinden, dass es sich hierbei um eine heimische Lebensform, welche Phantom” genannt wird, handelt. Sie wird von den Eska bereits seit Generationen gejagt. Archer will den Phantomen helfen und bittet Phlox um Hilfe. Dieser kann ein Mittel herstellen, dass die Jagdtechniken der Eska neutralisiert. Nach einem Angriff der Phantome auf die Eska fliehen diese.

Rezension von “Gesetze der Jagd”

Ganz zu Anfang mal das Gesamtbild, welches mir die Folge vermittelt hat. “Gesetze der Jagd” ist für mich ein klarer Lückenfüller, ohne jeglichen Tiefgang, weiterführender Storyline, oder irgendeiner Charakterentwicklung. 42 Minuten reine Unterhaltung. Versteht mich nicht falsch! Ich war weder gelangweilt, noch verführt dazu, nebenher das Bügeleisen anzuschmeißen oder Ähnliches – aber es brachte auch leider keine neuen Aspekte in die Serie.

Nach der Folge stellten sich mir da nämlich schon ein paar Fragen.

Zuvor kam es bereits mindestens einmal zu einer ähnlichen Situation – Man lag im Zwiespalt damit, ob man nun eingreifen sollte oder eben nicht. Man entschied sich aber dazu, es nicht zu tun, was erste Formungen der obersten Direktive darstellte. In dieser Folge wiederum gab es gar keine Überlegung in diese Richtung. Der Captain entschied, der Bitte der Formwandler zu entsprechen, der Doc macht und alles ist cool – keinerlei Einwände aus irgendeiner Richtung. Meine Überlegung ging nun aber die Richtung, dass gemäß der späteren obersten Direktive natürlich derartige Eingriffe überhaupt nicht denkbar sind.

Wie kommt man dazu, eine seit Generationen bestehende Tradition infrage zu stellen?! Zum einen sollte man bedenken, dass eventuell die Nahrungsversorgung ein Grund für die Jagd sein könnte, zum anderen vielleicht auch andere kulturelle Hintergründe. Zum anderen kann es sein, dass hier auch ein empfindliches Gleichgewicht herrscht und eine Überbevölkerung durch die Formwandler auf deren Planeten zu einem Artensterben anderer Lebensformen führen kann, oder gar den Untergang ihrer selbst.

Ein weiterer Punkt ist, dass ich hier keine Charakterentwicklung erkennen konnte. Gut, es gab ein paar kleine Dialoge aus dem Leben des Captains und aus dem Leben Malcoms, aber es wurde nichts weiter daraus gemacht. Hierbei meine ich die Anmerkung mit den Pfadfinder-Abzeichen. Ebenso die Sache mit der Jagd, dass Malcolm total darauf abfährt, es aber vor mehr als 100 Jahren aus der Mode gekommen sei. Gut, dass Malcolm auf dicke Geschütze und Waffen im Allgemeinen steht, wussten wir bereits, aber das mit der Jagd ist auch ein kleines Logik-Loch, oder ist Malcolm etwa älter und verschweigt uns etwas?! Dadurch, dass hier auch keine weitere Tiefe daraus entstanden ist, bleibt auch das nur ein kleiner belangloser Dialog.

Das letzte Problem, das ich hier noch gesehen habe, ist die Vorgehensweise des Formwandlers. Warum zum Teufel erscheint er Archer nur kurz, dann immer mal wieder, spricht in Rätseln und kommt mit seiner Bitte eher so rüber, als hätte er gar keinen Bock zu fragen?! Hat er beim Stäbchenziehen den Kürzeren gezogen, oder was ist da passiert?! Das kam leider so rüber, als wäre der inhaltliche Stoff so begrenzt – was er leider auch war – dass man hier nur Zeit versucht hat zu schinden. Schade.

Ich möchte aber nicht nur meckern, sondern zumindest am Schluss einmal kurz erwähnen, dass zumindest das Bühnenbild schön gehalten und der Einsatz von Technologie durch die Eska glaubwürdig und nicht zu “abgespaced” war. Die Charaktere waren sonst sehr stimmig und glaubwürdig gespielt.

Fun Facts

  • Die Flora des Planeten ist ungewöhnlich vielfältig und dicht, dafür, dass der Planet schon bereits seit Jahrzehnten, oder gar Jahrhunderten, an keinem Sonnensystem vorbeikam. Was wiederum natürlich sein kann, aber eher unwahrscheinlich ist, da Fotosynthese nun einmal nicht ohne Licht funktioniert.

Der deutsche Titel

“Gesetze der Jagd” ist hier tatsächlich endlich mal wieder gelungen. Er passt, da es hier tatsächlich um die Jagd und ihre Gesetze geht. Nur schade, dass der Titel auch mehr verspricht, als die Folge hält.

Der englische Titel ist hier eine Unzulänglichkeit. “Rogue Planet”, was so viel bedeutet wie “Einzelgänger Planet”, schließt darauf, dass eben dieser Planet, um den es hier geht, ein Einzelgänger ist. Allerdings ist das auch schon alles. Hier wird keinerlei handlungsgebundene Andeutung im Titel gemacht. Lasse ich es mal so durchgehen.

 

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Martin Kistner

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