Ende 2019 erschien mit Star Wars Jedi Fallen Order ein Singleplayer-Spiel von Publisher EA und Entwickler Respawn.
Achtung: Kleine Spoiler enthalten.
Studio: Respawn Entertainment
Publisher: Electronic Arts
Erstveröffentlichung: 15. November 2019
Plattform: Windows, PlayStation 4, Xbox One
Getestet: Xbox One
Singleplayer im Jahr 2019?
Star Wars Jedi Fallen Order ist ein waschechtes Singleplayerspiel, ohne komische Onlinefunktionen, Multiplayermodus und dergleichen. Kein SeasonPass, keine DLCs, kein Shop. Das ist einen Pluspunkt auf jeden Fall wert, denn sowas ist selten heutzutage. Und dann kommt es auch noch von EA, die oft als Negativbeispiel herhalten müssen, wenn es um Mikrotransaktionen und dergleichen geht. Ja, ganz ohne PreOrder-Bonus und Deluxe-Edition geht es nicht, aber sind wir mal ehrlich: Ein paar Skins sind nicht der Rede wert, oder?
Es ist auf jeden Fall mutig, ein derartiges Spiel, das sich wirklich rein auf den Singleplayer konzentriert, heutzutage raus zu bringen.
Handlung
Irgendwie kann ich mir nicht helfen, aber die Story an sich ist nun nicht so super neu. Order 66 überlebt, versteckt sich im Untergrund, um nicht entdeckt zu werden, nutzt dann aber die Macht und fängt an, gegen das Imperium zu arbeiten und will den Jedi-Orden wieder aufbauen. Gut, das ist nun nur ein grober Umriss, die Story ist natürlich viel feiner, aber auch da wird man nicht unbedingt von Neuerungen erschlagen. Irgendwie hat man alles schon mal gesehen. Ist jetzt aber auch nicht besonders schlimm, denn ein Videospiel wie dieses muss nicht mit einer hammerhart innovativen Story aufwarten.
Wir steuern Cal Kestis, der als junger Padawan die Order 66 überlebt hat und sich seit dem versteckt, bis er die Macht einsetzen muss, um einen Freund zu retten. Das ruft die Inquisitoren des Imperiums auf den Plan, aber auch die freundlich gesinnten Greez Dritus und Cere Junda. Letztere war selbst einmal eine Jedi. Gemeinsam suchen sie ein Holocron mit einer Liste von machtbegabten Kindern, um sie zum Jedi auszubilden. Doch auch das Imperium sucht diese Liste.
Zum Ende der Story gibt es dann Besuch von Darth Vader und Cal trifft die Entscheidung, dass es sicherer ist, die Kinder nicht auszubilden.
Spielmechanik
Star Wars Jedi Fallen Order leiht sich einige Elemente bei anderen Spielen wie Tomb Raider oder Uncharted. An machen Punkten lernen wir neue Fähigkeiten wie den Machtschub oder den Doppelsprung und können dann bestimmte Gebiete erreichen, die vorher vor uns verschlossen waren. Auf insgesamt fünf verschiedenen Planeten suchen wir nach Hinweisen, Geheimnissen, Upgrades und bekämpfen gefährliche Kreaturen, das Imperium und die Inquisitoren.
Zusätzliche Skills wie den Lichtschwertwurf schalten wir mit Fähigkeitenpunkten frei, die wir im Kampf und beim Entdecken verdienen. Das Lichtschwert ist dabei von Anfang an in unserem Besitz und neben der Macht unsere einzige Waffe. Dazu gesellt sich unser Droidenfreund BD-1, der ebenfalls im Laufe des Spiels Upgrades erhält und somit neue Areale freischaltet.
Zwischen den Welten können wir hin und her reisen, wie es uns beliebt, da aber viele Gebiete bestimmte Fähigkeiten brauchen, ist eine große Entdeckungsreise erst zum Ende des Spiels möglich. Nach dem finalen Kampf können wir die liegengebliebenen Geheimnisse einsammeln, was für etliche Erfolge im Spiel auch nötig ist.
Das Lichtschwert ist dabei besonders gut gelungen, da es sichtbare Spuren hinterlässt. In der Wand, im Gegner und sogar im Gras, welches man damit schneiden kann. Das ist jetzt nicht unbedingt neu, aber trotzdem ein nettes kleines Detail.
Fallen Order würde auch funktionieren, wenn man es von Star Wars löst und die Mechanik entsprechend anpasst, es wäre immer noch ein solides Action-Adventure, welches aber nicht an die beiden Vorbilder Tomb Raider und Uncharted heran reichen kann. Die Kämpfe gehen, auch wenn die Steuerung manchmal ein wenig unpräzise ist, gut von der Hand. Schon einfache Gegner sind mit einer Kombination aus Macht und Lichtschwert einfacher zu besiegen, härtere Brocken benötigen regelrecht eine Taktik. Unfair werden die Kämpfe auf keiner Schwierigkeit, aber gerade auf dem höchsten Grad sind manche eine Herausforderung.
Schwieriger wird es da schon bei den Rätseln. Die sind zwar alle recht einfach gehalten, aber bis man den Bogen raus hat, können schon einige Fehlversuche ins Land ziehen. Die Akrobatikeinlagen hingegen können schon für Frust sorgen. Gerade auf Kashyyyk gibt es eine Stelle, die ich erst nach etlichen Versuchen meistern konnte. Ist aber nicht so schlimm, denn bei einem Absturz startet man einfach in der Nähe von Neuem.
Einzig die Rutschpartien waren mir zum einen zu viel und zum anderen zu nervig. Dafür punktet aber das Highlight AT-AT, den wir für einen kurzen Augenblick steuern dürfen und damit dem Imperium mächtig einheizen.
Nach einem Update am 4. Mai 2020 bekam das Game dann auch noch kostenlos die Meditationsarena und das New Game + spendiert, bei dem man die gefundenen Gegenstände bei einem neuen Durchgang behalten darf. Es halten sich bisher auch hartnäckig Gerüchte, dass es nochmal neue Inhalte geben soll. Offiziell bestätigt ist dies aber nicht.
Fazit zu Star Wars Jedi Fallen Order
Zwar ist dieses Spiel in seinen Einzelteilen nicht überragend, aber in diesem Fall kann man wirklich sagen: Auf die Mischung kommt es an. Wir haben hier ein tolles Spiel bekommen, das aus seinen Zutaten einfach mehr macht. Ohne wirklich große Schwächen wird man eben von Anfang bis Ende unterhalten.
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