Er war Theaterschauspieler, Fernsehschauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher. Friedrich Joloff hatte viele Talente und wusste seine Fähigkeiten einzusetzen.
Friedrich Jolowicz, wie er eigentlich hieß, wurde am 14. Dezember 1908 in Berlin geboren. Über seine Kindheit ist nichts bekannt, außer dass seine Eltern ursprünglich aus Polen stammten. Joloff begann 1925 eine Ausbildung zum Schauspieler an der Theaterschule des Deutschen Theaters Berlin. 1927 schloss er sie erfolgreich ab und debütierte direkt in einem Stück von Gina Kaus, einer deutsch-österreichischen Schriftstellerin, deren eigentlicher Name Regina Wiener lautete.
Berufsverbot
1933 musste er das Ensemble verlassen. Die Nationalsozialisten stuften ihn aufgrund seiner Herkunft als „Nicht-Arier“ ein und untersagten ihm, seinen Beruf weiter auszuüben. Joloff zog daher zunächst nach Italien. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde er eingezogen.
Nach dem Krieg fasste Friedrich Joloff wieder in Deutschland Fuß. Er ging zurück nach Berlin und begann seine Karriere als Schauspieler fortzusetzen.
Film und Fernsehen
1950 stand Joloff in dem Drama „Melodie des Schicksals“ unter der Regie von Hans Schweikart das erste Mal vor der Kamera. In einer kleinen Nebenrolle stellte er einen amerikanischen Gast in einer Bar dar. 1952 spielte Joloff in der britischen Produktion „The Desperate Moment“ („Sekunden der Verzweiflung“) mit.
Meistens blieb Joloff eher im Hintergrund, übernahm Nebenrollen. Dennoch stieg sein Bekanntheitsgrad, der vor allem 1966 anwuchs. Die Rolle des Oberst Villa in „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiff Orion“ machte ihn populär. Als distanzierter, sehr korrekter und dennoch freundlicher Chef des sogenannten GSD („Galaktischer Sicherheitsdienst“) überzeugte er die Zuschauer.
Auch nach der Zeit als Chef des GSD blieb er dem Fernsehen treu und tauchte in vielen Produktionen auf. 1976 stand er für die Krimi-Serie „Eurogang – Urlaub für Harry Krausch“ zum letzten Mal vor der Kamera.
Joloffs Stimme
Gleichzeitig mit der Wiederaufnahme der Schauspielerei betätigte er sich als Hörspielsprecher. Von 1947 bis Ende der 1960er-Jahre sprach er mitunter viele Hauptrollen. Mehrmals führte er auch Regie. Sein Debut als Hörspielsprecher gab er in „Ein altes Weihnachtsspiel“ (1947). Bei „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells) führte er 1948 erstmalig selbst Regie. Ebenso die Bearbeitung der Romanvorlage für den Funk stand unter seiner Federführung.
Auch als Synchronsprecher war Joloff ein vielseitiger Mann. Er synchronisierte unter anderem James Mason, Christopher Lee, Peter Cushing und Fred Astair. Er sprach den berühmten Dr. No (Joseph Wiseman) in „James Bond jagt Dr. No“, war zu hören als Professor Lidenbrock (James Mason) in „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ und als Jonathan Brewster (Raymond Massay) in „Arsen und Spitzenhäubchen. Die Summe seiner Sprechrollen beläuft sich auf insgesamt 431. Vor allen in den 1950er-Jahren war Joloff ein gefragter Sprecher.
Privatleben
Über Friedrich Joloffs privates Leben ist nichts bekannt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in einem Pflegeheim. Am 4. Januar 1988 starb Joloff mit 79 Jahren und wurde auf dem Friedhof in Martfeld (Landkreis Diepholz in Niedersachsen) begraben.
Friedrich Joloff im Web
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