Der markante, charismatische Schauspieler ist Science-Fiction-Fans vor allem als Sir Arthur aus “Raumpatrouille Orion” bekannt. Doch Franz Schafheitlin war mehr als das.
Franz Erwin Paul Schafheitlin wurde am 9. August 1895 in Berlin geboren. Er war der Sohn eines Mathematiklehrers und einer Opernsängerin. Über seine Kindheitsjahre ist so gut wie nichts bekannt. Der Schauspieler, zu dessen Beliebtheit ihm unter anderem seine sympathische Ausstrahlung verhalf, war ein viel beschäftigter Nebendarsteller.
Die Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges
Auf der Bühne
Schafheitlins Karriere begann am Berliner Theater. Ausgebildet von dem Theatergründer, Intendanten und Regisseur Max Reinhardt, stand er zum ersten Mal 1920 auf der Bühne. Sein Debüt fand in Osnabrück statt. Weitere Theaterauftritte hatte er unter anderem in Stuttgart und Zürich. Danach zog es ihn nach Berlin zurück.
Später war er in den 1930er-Jahren Mitglied des Wiener Volkstheaters. Unter Max Reinhardts Regie trat Schafheitlin 1936 während der Salzburger Festspiele als Mephisto auf. Von 1937 bis 1945 gehörte er dem Emsemble der Volksbühne Berlin an.
Auf der Leinwand
Sein Debüt als Filmschauspieler fand zum Ende der Stummfilmära statt. 1927 spielte er in dem Stummfilm „Die Frauengasse von Algier“ mit. Es folgten viele weitere Filme, in denen er vorzugsweise höher gestellte Personen mimte. Er war als Rechtsanwalt, als Arzt, Adliger oder Richter zu sehen. Gelegentlich spielte er auch Schurken.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde er für eine Reihe von Propagandafilmen engagiert. Zu den bekanntesten Filmen unter seiner Mitwirkung zählen „Bismarck“ (1940), „Ich klage an“ (1941) und „Münchhausen“ (1942). Weiterhin war er auch in „Titanic“ (1943) und „Kolberg“ (1945) zu sehen.
Medium: Hörspiel
Schafheitlins ausgebildete Theaterstimme machte ihn zu einem perfekten Hörspielsprecher. Nach dem Krieg, ab Ende der 1940er-Jahre, war er wiederholt in verschiedenen Hörspielen dabei. Beispielsweise übernahm er die Sprechrolle von Onkel Einar in der Hörspieladaption von Lindgrens „Meisterdetektiv Kalle Blomquist“. Hier war auch Eva Pflug zu hören.
Aber auch in der Reihe „Paul Temple“ sowie in „Gestatten, mein Name ist Cox“ hatte er Sprechrollen.
Filmkarriere nach 1945
Schafheitlin konnte eine breit gefächerte Filmografie vorweisen. Er war in vielen Genres zu Hause, spielte sowohl in Heimatfilmen, als auch in Krimis oder Thrillern mit. Auch mit Claus Holm stand er bereits lange vor „Orion“ vor der Kamera. Gemeinsam wirkten sie in „Heideschulmeister Uwe Karsten“ mit. Zuletzt war Schafheitlin, lange nach seinem Tod dank der eingefügten Filmsequenzen aus den 1960er-Jahren, in dem Film „Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino“ zu sehen. Seine tatsächlich letzten Auftritte vor der Kamera hatte er in der Fernsehserie „Café Wernicke“, wo er in mehreren Folgen mitspielte.
Raumpatrouille
In der berühmten Serie um das Raumschiff Orion übernahm Schafheitlin die Rolle des Sir Arthur. Als Oberkommandierender der Terrestrischen Raumstreitkräfte und Vorsitzender der Obersten Raumbehörde stellte Schafheitlin einen energischen, strengen, jedoch fairen Führungsoffizier dar.
Er starb am 6. Februar 1980 in Pullach bei München.
Franz Schafheitlin in der IMDb.
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