Vom 10. bis 12. Mai 2024 war es wieder soweit. Das Maritim Hotel in Bonn öffnete seine Türen wieder für Fans, Aussteller und Interessierte und bot eine geschützte Atmosphäre, um den Alltag für ein Wochenende vergessen zu machen.

Historie

Die Anfänge der Federation Convention liegen mittlerweile schon über 30 Jahre in der Vergangenheit. So fand die allererste FedCon 1992 in Augsburg statt, als reines Star Trek-Fan-Treffen mit Walter König als einzigem Star-Gast. Nach einem kurzen Zwischenstopp in München hat die FedCon seit 1996 ihre Heimat im Maritim Hotel in Bonn gefunden.

Wenn man in Deutschland an Star Trek und Fan-Sein denkt, kommt man an einem Namen nicht vorbei: Dirk Bartholomä. Er hat seinerzeit den Fanclub Star Trek Central Europe gegründet und das legendäre Fanheft Trekworld herausgegeben. Vom heimischen Augsburg aus organisiert er mittlerweile mit der FedCon GmbH nicht nur die beliebte SciFi-Messe, sondern auch andere Conventions wie z. B. die MagicCon, die ebenfalls in Bonn stattfindet. Über die Jahre avancierte die FedCon vom Star Trek-Fan-Treffen zur beliebtesten Convention, zu der Stars wie Marina Sirtis, Jonathan Frakes etc. gerne immer wieder kommen.

Über die Jahrzehnte hat sich der Fokus von Star Trek auf alle Bereiche der Science-Fiction erweitert. Die Fans strömen nicht nur wegen der Stars so zahlreich nach Bonn. Neben den Panels, Autogramm- und Fotosessions werden auch viele Vorträge und Workshops aller Art (z. B. zu wissenschaftlichen Hintergründen der Science-Fiction) angeboten.

Event

In diesem Jahr war der Fokus der FedCon nominell zweigeteilt. Es waren Castmember verschiedener Star Trek-Serien geladen (Strange New Worlds, Discovery, The Next Generation, Voyager, Picard und Deep Space 9). Dirk Bartholomä lud aber auch die Crew der Orville ein und natürlich kamen sie zahlreich nach Bonn.

Es gab witzige und traurige Momente. Robert Picardo, der Doktor der Voyager, ist ein Entertainer der Extraklasse, der auch mit seinen Deutschkenntnissen begeistern konnte. Michael Dorn, den man fast als Veteran der FedCon bezeichnen kann, unterhielt sein Publikum ebenfalls prächtig. Die Disco-Crew hat doch für einige schwermütige Momente gesorgt, denn es lief ja die letzte Staffel der Serie. Bei der Closing Ceremony sang Anthony Rapp einen sehr emotionalen Song aus dem Musical Rent in Gedenken an den viel zu früh seiner schweren Krankheit erlegenen Kenneth Mitchell.

Sehr gut empfangen wurde auch Liz Kloczkowski, Art Director von Star Trek Picard, die Interessantes über die Entwicklung und Produktion zu berichten hatte. Die Fans wünschen sich eindeutig mehr in dieser Richtung, wie das Interesse an ihren Panels und ihrem Stand im Händlerraum gezeigt hat.

Das Rahmenprogramm an Workshops und Vorträgen war wieder sehr vielfältig. Es fällt schwer, hier die eine oder andere Veranstaltung heraus zu picken. So gab es Wissenschaftliches, Kulinarisches, Literarisches und viele Hintergründe zu den unterschiedlichsten Themen. Ein Highlight ist jedes Jahr am Samstag der Cosplay Catwalk. Unglaublich, mit welcher Liebe, Energie und künstlerischem Können die Auftretenden ihre Kostüme gestalten. Die legendären Parties im Hotelfoyer fanden auch wieder großen Zuspruch.

Das Wichtigste sind jedoch das Aufeinandertreffen und die Gespräche unter den Fans. Diese finden um die einzelnen Veranstaltungsorte herum statt. Man trifft sich im Biergarten beim Brunnen. Dort wurde durch verschiedene Food Trucks für das leibliche Wohl gesorgt. Es war für alle Geschmäcker etwas dabei. Gab es keinen Platz mehr an den Tischen und Bierbänken, so hat man sich ins Gras gesetzt und geratscht. Ein ebenso guter Ort zum Austausch sind die Händlerräume und die Stände in den Fluren. Auch hier war für jeden etwas dabei – Bücher, Merchandise-Artikel sowie Kulinarisches. Am besten plant man bei der Anreise schon ein, dass man mehr mit nach Hause nimmt.

Fazit

Das Fazit lässt sich eigentlich immer schon am Anfang der FedCon ziehen. Wenn man am Samstagmorgen das Foyer des Maritim durchquert und dort auf die lange Schlage derjenigen trifft, die bereits wieder Karten für das Folgejahr erwerben möchten. Manche sitzen dort schon die ganze Nacht, um an die besten Tickets und Hotelzimmer zu kommen. Viele kommen schon seit Jahren, jetzt auch mit ihren Kindern zu dieser Veranstaltung. Sicherlich ist das auch Geschmacksache, aber eine Hotel-Convention hat einen viel intimeren Rahmen. Zudem können sich Schauspieler wie Anson Mount oder Todd Stashwick frei bewegen und wissen auch, dass sie in Ruhe gelassen werden. Auch deswegen kommen so viele gerne wieder nach Bonn.

Für mich waren die besten Momente die Gespräche mit und das Kennenlernen von Menschen, die genauso ticken wie ich. Ich konnte internationale Begegnungen machen, und dabei meine ich nicht die Stars. Oft folgt man sich schon länger in den sozialen Medien und konnte sich hier nun endlich treffen. Ich traf auch Menschen wieder, die ich im Februar in Avignon bei der Geek Expo kennengelernt habe, sowie viele der Podcaster, denen ich schon lange dabei zuhöre, wie sie über Star Trek oder Ähnliches quatschen. Auch meine Reise nach Bonn zur 33. FedCon vom 30.05. bis 01.06.2025 ist wieder fest eingeplant.

 

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Melanie Frankl

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