Mit „Fall der Götter“ endet die Tour durch „Die Welten von Deep Space Nine“ beim Dominion.
Unruhe macht sich breit
Seitdem Odo in die große Verbindung zurückgekehrt ist, hat er nur ein Ziel: dem Dominion beizubringen, dass die Solids keine Bedrohung sind. Doch seine Anstrengungen fruchten kaum, auch wenn er mit Taran’atar einen Jem’Hadar als Beobachter in seiner alten Heimat unterbringen konnte. Das ist mit ein Grund dafür, wieso der ehemalige Constable von Deep Space Nine immer unruhiger wird. Doch als dann Laas, der ebenso wie er als Kind in die Galaxie ausgesandt wurde, mit den Überresten zweier weiterer ausgeschickter Gestaltwandler zurückkommt, verändert sich alles und es werden Wahrheiten enthüllt, die einiges auf den Kopf stellen.
Auch Taran’atar wird immer unruhiger. Der Jem’Hadar hat angefangen zu träumen. Seine Träume sind voller Gewalt. Um sein inneres Gleichgewicht wiederzufinden, besucht er deshalb die gefangen genommene Gründerin, was für ihn enorme Konsequenzen hat.
Geschrieben wurde „Fall der Götter“ von David R. George III. Der Autor ist unter anderem für die „Feuertaufe“-Trilogie und den „Deep Space Nine“-Roman Zwielicht bekannt. Dabei ist sein Beitrag zur „Die Welten von Deep Space Nine“-Reihe genau wie auch nahezu alle anderen Geschichten der Serie ein Werk des Umbruchs. Wobei die Veränderungen, die er hier darstellt, weitreichender sind als beispielsweise die von Trill.
Überall Unzufriedenheit
Es sind zwei Handlungsebenen, die er in diesem Roman beschreibt. In beiden trifft man Protagonisten, die mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden sind. Wobei der Grund dafür bei beiden unterschiedlich ausfällt.
Bei Odo ist es das Gefühl des Stillstands. Er will, dass sich sein Volk und dessen Alliierte weiterentwickeln, dass alte Angewohnheiten bewusst vergessen werden! Doch er kommt mit seinem Vorhaben nicht so weiter, wie er es sich vorstellt. Was auch der Grund dafür ist, dass er sich zeitweise entfernt und eigene Abenteuer erlebt, wie man es beispielsweise in So der Sohn erleben konnte.
Bei Taran’atar ist es ironischerweise das Gegenteil. Er hat sich weiterentwickelt und ist damit nicht zufrieden. Er träumt jetzt und seine Träume sind voller Gewalt, was der Grund für seine Unruhe ist. Der Besuch bei der Gründerin bringt ihm allerdings nicht die ersehnte Erlösung.
Unzufriedene Enden
„Fall der Götter“ ist eigentlich ein guter Roman. Vor allem die Handlungsebene um Odo ist sehr gut geschrieben, weil David R. George III sich Fragen widmet, die einem bislang noch nicht so klar waren, wie z.B. woher überhaupt die Kinder der Gründer kommen. Bei Odo und auch Laas handelt es sich um zwei von 100 Wechselbalgkindern, die in die Galaxie entsandt wurden. Allerdings ist man weder in der Fernsehserie, noch in den Romanen weiteren Kindern begegnet, noch wurde einem erklärt, woher sie stammen oder wie sie entstanden. Die Antwort, die dem Autor auf diese offenen Aspekte einfällt, ist schockierend einfach und stellt alles auf den Kopf, was man zuvor dachte.
Auch die Charakterisierungen sitzen. Die jeweiligen Frustrationen werden glaubwürdig begründet, ebenso die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Doch die jeweiligen Plotenden enttäuschen und wirken flach. Zum einen weil hier etwas thematisiert wird, das zuvor generell nie ein Thema war. Und zum anderen weil man hier merkt, dass da doch deutlich auf eine Fortsetzung in der alsbald erscheinenden neunten Staffel hingearbeitet wurde. Immerhin: Der entsprechende Cliffhanger ist gut geworden.
Am Ende ist „Fall der Götter“ dennoch ein gelungener Abschluss der „Die Welten von Deep Space Nine“-Reihe.
Bewertung 10/15
Autor: David R. George III
Titel: Star Trek – Die Welten von Deep Space Nine 06: Das Dominion – Fall der Götter
Originaltitel: Worlds of Star Trek: Deep Space Nine vol. 3 (Ferenginar & Dominion)
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 192
ISBN: 978-3-86425-140-5
Sonstige Informationen:
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