John Walker befasst sich mit den Folgen seines Handelns, während Sam und Bucky in die USA zurückkehren.
Was geht ab?
In Wahrheit wird John Walker (Wyatt Rusell) unehrenhaft entlassen und ihm der Titel Captain America entzogen. Sam sucht Isaiah Bradley und Joaquin Torres auf, bevor er sich zu seiner Familie begibt. Bucky übergibt Zemo den Wakandanern.
Epischer Kampf zu Beginn
Wir steigen direkt hart ein. Sam und Bucky (Sebastian Stan) wollen Walker überreden, sich zu stellen und fordern die Herausgabe des Schildes. Das sieht der Noch-Cap als List, in seiner Gedankenwelt geht es Wilson nur darum, den Schild zu tragen. Es kommt zum Kampf, bei dem John den Falcon fast tötet. Dabei gehen seine Flügel zu Bruch und ein Arm vom gefallenen Idol ebenso.
Was ich hier in wenigen Sätzen beschreibe, liest sich garantiert nicht spektakulär. Wie soll man auch diese Bilder in Worte fassen? Walker flieht von der Szenerie in der vorherigen Episode und sieht dabei seine Tat. Er sucht Unterschlupf in einer Lagerhalle und hört dabei Lemars Stimme. Als der Avenger mit dem Winter Soldier dazu kommt, rechtfertigt er sich damit, dass er keine andere Wahl hatte. Immerhin hätte Nico ja Hoskins auf dem Gewissen. Diese Lüge hält er auch gegenüber den Eltern seines Partners aufrecht, ich würde sogar so weit gehen und behaupten, er redet sich das regelrecht ein und glaubt es am Ende selbst.
Wyatt Russell macht als John Walker einen immens guten Job. Der Fall vom aufrechten Soldaten zur paranoiden Tötungsmaschine ist intensiv und hier sicher noch nicht vorbei. Immerhin hatte hier auch Valentina Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus) ihren ersten Auftritt. In den Comics ist sie auch bekannt als Madame Hydra. Sie war Topagentin bei SHIELD und wechselte später mehrfach die Seiten. Hier könnte sie eventuell der Power Broker sein, oder für ihn arbeiten. Ebenso wie Sharon Carter (Emily VanCamp), die weiterhin undurchschaubar ist.
Blick in die Zukunft?
Als Sam seinen technikaffinen Kumpel Torres (Danny Ramirez) aufsucht, überlässt er ihm seine Flügel. Er hat offenbar keine Verwendung mehr dafür, jetzt wo sie schwer beschädigt sind und Redwing war ja schon beim ersten Aufeinandertreffen mit Karli (Erin Kellyman) zerstört worden. Ich habe schon im ersten Review erwähnt, dass Joaquin in den Comics der neue Falcon wird. Hier wurde dafür offenbar der Grundstein gelegt. Ich bin mir recht sicher, dass wir spätestens in der nächsten Staffel, wenn sie denn kommen sollte, einen neuen Falcon sehen werden. Anders als die Minserie WandaVision, die von vornherein auf neun Episoden ausgelegt war, ist dies hier offen.
Es wäre allerdings verschenktes Potenzial, hier nicht auch einen Nachfolger für den geflügelten Partner von Captain America zu bringen. Man muss ihn ja nicht gleich in jedem Film auftreten lassen, aber wir haben hier ja auch eine Serie. Und wenn Marvel Studios es geschickt angeht, baut man das Serienuniversum mit den bekannten Gesichtern auf und überlässt dann den neuen Helden das Kommando. Natürlich garniert mit Auftritten der bekannten Leute.
Apropos verschenktes Potential: Ich sprach hier neulich noch von den Thunderbolts. Zemo wird zum Raft gebracht und dieses steht unter der Leitung von General Ross. Auch bekannt als Thunderbolt. Nach ihm ist die Gruppe benannt. Falsche Fährte oder doch ein Wink?
Und ein Blick in die Vergangenheit
Die Episode heißt im Original Truth, wurde also korrekt übersetzt. Dies ist auch der Titel der Comics zu Isaiah Bradley, hier dargestellt von Carl Lumbly. Die Serienversion hält sich stark an die Vorlage, die wiederum auf einer realen Studie basiert. Hier wurden Afroamerikaner mit Syphilis infiziert, um den Verlauf der Krankheit zu beobachten. In der Comicversion wurde den schwarzen Testpersonen eine Version des Supersoldatenserums gespritzt, was bei manchen zu heftigen Missbildungen führte. Seine eigene Geschichte wird hier nur in Worten wiedergegeben, verfehlt ihre Wirkung aber nicht. Weder beim Zuschauer noch bei seinem Gast. Er bringt die Gefühle und Ängste vom Falcon verbal auf den Tisch, die wir vorher nur metaphorisch sahen.
In den Comics ist Wilson eine andere Art von Captain America. Er setzt sich auch für die Interessen der schwarzen Bevölkerung ein, statt einfach nur Amerika zu repräsentieren. Auch diese Unterhaltung ist sicherlich wieder ein Ausblick auf das Finale. In den Comics bekommt er übrigens eine regelrechte Welle des Hasses zu spüren, weil er mit seinen Überzeugungen und Gefühlen nicht zurückhält.
Well, I’m a bizarrely wise man, Sam.
-Joaquin Torres
Fazit zu Wahrheit
Es war klar, dass es jetzt ein wenig ruhiger wird, während die Figuren auf dem Feld in Position gebracht werden. Sam hat den Schild. Walker hat einen eigenen Schild. Karli will ihre Gegner erledigen und heuert dafür sogar Verbrecher an. Unklar ist immer noch die Rolle von Sharon Carter – ist sie eventuell der Power Broker? Das wäre mir zu plump, aber nach dem, was ich aus WandaVision mitgenommen habe, denke ich, es wird hier eine ähnlich leichte Kost werden. Und was ist mit Val? War es das mit ihr schon wieder, oder sehen wir sie in Folge 6 wieder?
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