Am Freitag, 18.8.2023 startete die Vorbesteller-Beta zum kommenden Reboot der Mortal Kombat Spielereihe.
Seit über 30 Jahren ist Mortal Kombat in unserer Popkultur bekannt. Neben 14 Spielen (Spiele wie Ultimate Mortal Kombat 3 nicht mitgerechnet) und 3 Kinofilmen gibt es auch noch Serien, Comics und so ziemlich alles an Merchandise, was man sich vorstellen kann. Spieltechnisch gab es in Deutschland immer Ärger mit den Behörden, so wurden fast alle Spiele in Deutschland indiziert, da Mortal Kombat sich vor allem durch seinen Gewaltgrad von anderen Kampfspielen unterscheidet. Seit dem zehnten Teil sieht man aber auch in Deutschland die überspitzte Darstellung als Stilmittel und empfiehlt nur noch ab 18 Jahren. Mit dem zwölften Teil wird nun aber alles wieder auf den Anfang gesetzt – zumindest was das Spiel-Universum angeht.
Ersteindruck
Die Beta bietet leider nicht das volle Programm der Vollversion, so haben wir nur sechs Charaktere (Sub-Zero, Kenshi, Kitana, Liu Kang, Li Mei & Johnny Cage) und vier Kameos (Frost, Kano, Sonya Blade, Jax) zur Auswahl. Auch die Stages halten sich in Grenzen, aber hauptsächlich soll es hier wohl um einen Servertest für den Multiplayer gehen, so steht auch nur ein Turm und ein Online-Versus als Modus zur Auswahl.
Kameos
Größte Neuerung, die vor allem im Vorfeld auch für eine Menge Diskussionen sorgte, sind die Kameos. Man sucht sich einen Partner aus und kann eben diesen mit Tastendruck reinholen. Bei den schon aus den Vorgängern bekannten X-Rays sind diese auch mit dabei, was somit jedem Kämpfer auch verschiedene Moves dieser Art bringt, je nach Partner eben. Ferner kann man diesen auch den Finisher überlassen, oder sie bei einem Wurf mit an Bord holen. Das ergibt viele neue Möglichkeiten für den Kampf, so kann man die Kameos als Konter einsetzen oder um die Kombokette zu verlängern.
Was anfänglich, auch von mir, eher skeptisch aufgenommen wurde, ist in der Umsetzung aber doch nicht so schlecht, wie es eventuell klang. Fans haben eine Art Tekken Tag Tournament erwartet, aber das ist hier nicht der Fall. Es ist immer noch ein Kampf 1:1, die Kameos haben keinen eigenen Lebensbalken und wir übernehmen auch nicht die aktive Kontrolle über diese, sondern rufen sie nur zur Unterstützung. Es wird sicherlich Leute geben, die dies trotzdem als den Untergang der Serie bezeichnen werden, ich halte es für eine gelungene Neuerung, die die taktischen Möglichkeiten immens erhöht.
Eine Option zum Abschalten wäre aber sicherlich nicht verkehrt, damit auch wirklich jeder zufrieden ist. Allerdings würde ich denen, die das Spiel bereits abgeschrieben haben, sagen, dass sie das erstmal gespielt haben sollten. Es läuft wirklich besser als erwartet.
Grafik, Sound, Steuerung
Hier gibt es keine großen Überraschungen. Wie schon bei den beiden Vorgängern haben wir es auch hier mit einer hervorragenden Präsentation zu tun, mit einer flüssigen Steuerung. Nur selten gelangen mir Moves einfach nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte, aber das ist reine Übungssache und nach den paar Stunden, die ich mit dem Spiel bisher verbringen konnte, nicht weiter verwunderlich. An deutsche Sprachausgabe muss ich mich aber immer noch gewöhnen, aber immerhin betrifft dies nur die Dialoge – Finish Him und Fatality werden zum Glück immer noch in Englisch angesagt.
Kämpferriege
Die Liste der Kämpfer ist dieses Mal nicht so lang, aber es sind bereits DLCs angekündigt. Zum Start sind Baraka, Geras, Johnny Cage, Kenshi, Kitana, Kung Lao, Li Mei, Liu Kang, Mileena, Raiden, Rain, Scorpion, Sub-Zero, Reptile, Havik, Ashrah und Tanya mit von der Partie, Shang Tsung gibt es als Pre-Order-Bonus und später auch als DLC. Interessant ist hier, dass alle Charaktere schon mal zu irgendeiner Zeit Teil des Franchise waren und es keine neuen Herausforderer gibt. Im Kombat Pack 1, welches Anfang 2024 erscheinen soll, kommen mit Ermac, Takeda und Quan Chi drei weitere alte Kämpfer dazu und, wie es mittlerweile ja üblich für die Reihe ist, mit Homelander, Peacemaker und Omni-Man auch ein paar Filmcharaktere.
Die Liste der Kameo-Kämpfer ist kürzer, hier gesellen sich Darrius, Goro, Jax Briggs, Kano, Kung Lao, Scorpion, Sonya Blade, Stryker, Sub-Zero, Cyrax, Sektor und Frost als Partner dazu. Es ist noch nicht bekannt, ob die „normalen“ Kämpfer auch als Kameos verwendet werden können.
Ferner gibt es auch noch einige Videos, Leaks und Gerüchte, die von Ferra, Khameleon, Mavado, Nitara, Reiko und Tremor als (spielbare) Charaktere berichten, diese sind aber noch unbestätigt.
Viele der Kämpfer wurden überarbeitet, auch was den Hintergrund angeht. Scorpion und Sub-Zero sind nun Brüder, obwohl sie in der eigentlichen Zeitlinie aus verschiedenen, asiatischen Ländern kommen. Dies ist aber sehr einfach erklärt. Sub-Zero ist hier der ursprüngliche Träger des Namens, Bi Han, der im ersten Mortal Kombat von seinem Erzfeind Hanzo Hasashi, besser bekannt als Scorpion, getötet wurde und dann von seinem jüngeren Bruder Kuai Liang als Sub-Zero „ersetzt“ wurde. In der neuen Zeitlinie ist aber Kuai Liang Scorpion. Die Kameo Auftritte der beiden beziehen sich dann auf den Hasashi-Scorpion und den Liang-Zero, der in den meisten Spielen als Sub Zero dabei war.
Auch diese Änderung stieß auf wenig Verständnis bei manchen Fans, aber sowas ist relativ normal für Reboots. Und sein wir mal ehrlich – die Story ist bei einem Kampfspiel nie der wichtigste Punkt, denn hier muss die Action stimmen und dann erst alles andere. Oder würde sich irgendwer ein Fußballspiel kaufen, weil man dort die Trikotfarbe frei wählen kann, das Spiel auf dem Rasen aber einfach nicht überzeugt?
Story
Über diese wissen wir leider noch nicht sehr viel. Liu Kang hat am Ende von Mortal Kombat 11 – Aftermath neue Recken gesucht, die mit ihm zusammen die Zeit neu formen. Er wurde zum Feuergott und dem neuen Beschützer des Erdenreichs. Aus dem ersten Trailer ging hervor, dass Shang Tsung, der eine relative Konstante des Bösen in der Reihe ist, seine Niederlage in Aftermath nicht auf sich sitzen lässt – wobei dieser Tsung deutlich jünger aussieht. Viel mehr ist leider nicht bekannt, aber WB Games und die Netherrealm Studios haben uns da einiges versprochen.
Fazit
Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Story entwickelt und wie die Kameos sich dann am Ende spielen lassen, welche Kombos da immens gut werden und welche man eher vernachlässigen kann. Dieser Ersteindruck hinterlässt bei mir jedenfalls nur Vorfreude und ist äußerst positiv.
Mortal Kombat 1 erscheint am 19. September 2023 für PlayStation 5, Nintendo Switch, Xbox Series, Microsoft Windows. Early Access gibt es ab dem 14.09.2023.
Die Vorbesteller-Beta läuft noch bis um 21.08.2023.
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