Ernst Vlcek, dessen tschechischer Name als Vorbild für verschiedene Völker im Perry-Rhodan-Universum hergehalten hatte, war ein bekannter Autor im Bereich der Unterhaltungsliteratur.
Werdegang
Vlcek wurde am 9. Januar 1941 in Wien geboren. Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre als Kaufmann. Anschließend war er im Handwerk tätig, hatte in dem Bereich mehrere Jobs, bevor er als Vertreter Kopierer und weitere Bürogeräte anpries. Nebenbei begann er zu schreiben. Leben konnte er von der Schriftstellerei ab 1970, sodass er seine vorige Haupttätigkeit an den Nagel hing.
Geschichten, Geschichten und noch mehr Geschichten
Bevor Vclek erstmals für „Perry Rhodan“ schrieb, erschienen mehrere Geschichten und Romane von ihm. 1961 veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte „Schicksal eines Verurteilten“. Es folgten viele weitere. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen hier gewaltig sprengen. Eine Liste seiner gesamten Bibliografie findet sich in der „Perrypedia“.
1968 erschien Vlceks erster Beitrag zu Perry Rhodan in Form eines Taschenbuches. Mit „Planet unter Quarantäne“ debütierte der Autor in der bis heute laufenden deutschen Science-Fiction-Reihe. Drei Jahre später erschien sein erstes Perry-Rhodan-Heft. Nummer 509 – „Die Banditen von Terrania“ war der Auftakt, dem viele weitere Hefte folgten. 2004 veröffentlichte Vlcek sein letztes Perry-Rhodan-Werk und schloss mit Heft 2231 – „Der Klang des Lebens“ seine Mitarbeit im Rhodan-Team ab.
Neben dieser Science-Fiction-Reihe schrieb Vlcek für viele weitere Serien. Unter anderem erschienen in den 1970er-Jahren mehrere von ihm verfasste Heftromane aus der Serie „Atlan“. Atlan da Gonozal ist den Perry-Rhodan-Lesern bereits bekannt. Seit 1969 erlebt Atlan in einer eigenen Heftserie, unterteilt in viele Zyklen und Unterzyklen, seine eigenen Abenteuer. Mit „Der Marsch durch die Dunkelheit“ (Heft Nr. 22) begann Vlcek seine Mitarbeit bei „Atlan“.
Auch für die Reihen „Mythor“ (Fantasy-Heftromane, 1980 – 1985) und „Dämonenkiller“ (Horrorserie) schrieb er mehrere Exposés, hier allerdings unter seinem Pseudonym „Paul Wolf“. Weitere Beiträge von ihm finden sich unter anderem in den Reihen „Raumschiff Orion“, „Terra Astra“, „Dragon“, „Utopia Classics“ und „Sternensaga“.
Auszeichnungen und Ehrung
Bereits 1969 erhielt Vlcek eine Auszeichnung als „Bester deutscher Nachwuchsautor“. Der sogenannte „Hugo Award“ (eigentlich Science-Fiction Achievement Award) wird seit 1953 verliehen und geht auf den Verleger und Science-Fiction-Autor Hugo Gernsback zurück, der den Begriff der Science-Fiction begründet hatte.
2009 wurde Ernst Vlcek posthum der Kurd-Laßwitz-Preis für sein Lebenswerk verliehen. Dieser Auszeichnung ist ein jährlicher Preis zur Ehrung herausragender Leistungen nach dem Vorbild des Nebula Awards (USA). Er wurde nach Kurd Laßwitz benannt, einem deutschen Autor, der als Begründer der deutschen Science-Fiction betrachtet wird. Laßwitz (1848 – 1910) hatte unter anderem den Roman „Auf zwei Planeten“ (1897) veröffentlicht.
Im Perry-Rhodan-Universum ehrte man Vlcek mit einer Verewigung auf dem Titelbild des Heftes Nr. 2452 – „Operation Kobaltblau“. Sein Name diente als Vorbild für verschiedene Völker und auch ein Getränk mit dem Namen „L’Veck“ (Anagramm von „Vlcek“) findet sich wieder.
Ernst Vlcek und die Fans
Der Autor gab sich sehr fan-nah. Er sagte, dass die Perry-Rhodan-Fans unheimlich lieb seien, man müsse sie einfach gern haben. So ließ er sich liebend gern alle möglichen Fragen stellen, beantwortete sie geduldig und freundlich und schrieb stundenlang Autogramme.
Über seine Tätigkeit als Schriftsteller sagte er in einem Interview, dass das Publikum unterhalten werden wolle und er deswegen Unterhaltungsliteratur schriebe. „Ich kann es mir nicht leisten, dass ich hochgestochen bin“, erwähnte er einmal. „Ich muss sie (die Leser) auf mannigfaltige Art unterhalten.“
Und das hat er getan.
Ernst Vlcek starb am 22. April 2008 an Herzversagen. Er hinterließ seine Frau Regina, mit der er seit 1965 verheiratet gewesen war, und zwei Söhne.
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Gegrüßt.
Schöne Würdigung.
Möchte nur ergänzen und ausdrücklich anempfehlen:
nur im Fabylon Verlag erhältlich die zweiteilige Werkausgabe zu EV
– 1. Gib mir Menschen: Anthologie mit serienunabhängigen Kurzgeschichten
– 2. Der kosmische Vagabund: erster publizierter Roman ergänzt um Bio- und Bibliographie sowie Interviews
Beides zusammen plus
– erwähnter STERNENSAGA-Zyklus mit erst kurz vor dem Tod vollendeten finalem Band
geben dank rahmender Interviews uvm sehr gute Eindrücke zu Ernst Vlceks Schaffensvielfalt, wie wichtig ihm das Erzählen der phantasiereichen Geschichte als solcher war.