In Star Trek – Enterprise 06: Der Romulanische Krieg – Die dem Sturm trotzen sieht es für die Menschheit alles andere als gut aus.
Ernst und Hoffnungslos
Aufgrund der Angriffe der Romulaner und ihres Telepräsenzsystems ist die Koalition der Planeten nur noch ein Schatten ihrer selbst. Vulkanier, Andorianer und Tellariten haben sich zurückgezogen, sodass nur noch die Erde versucht, draußen im All sich gegen den Feind zu behaupten. Das Ende scheint absehbar zu sein.
Doch Jonathan Archer ist nicht bereit, aufzugeben. Er versucht trotz allem, irgendwie Verbündete für eine letzte Schlacht aufzutreiben. Denn er hat immer noch jede Menge Freunde, teilweise sogar in Bereichen, wo sie niemand vermuten würde.
Michael A. Martin erschafft in Die dem Sturm trotzen ein düsteres Bild. Die Lage wirkt ernst und hoffnungslos. Dass es den Romulanern dann auch gelingt, einen terroristischen Anschlag auf Vulkan durchzuführen, bei dem die Katra Suraks verloren geht, ist da nur das berühmte i-Tüpfelchen.
Jede Seite wird vorgestellt
Umso größer der Respekt vor Jonathan Archer, der trotz der Umstände versucht, nicht aufzugeben. Auch wenn er selbst ebenfalls Menschen verliert, die ihm nahestehen. In diesem Fall ist es die U.S.S. Columbia, die ja im letzten Roman Unter den Schwingen des Raubvogels II verschwand und deren Schicksal man in der Destiny-Trilogie erfährt. Für den Captain der Enterprise bedeutet das eine wertvolle Unterstützung weniger und auch das Verschwinden einer guten Freundin.
Dabei berücksichtigt Autor Michael A. Martin in Die dem Sturm trotzen nicht nur Jonathan Archer. Regelmäßig wechselt er den Handlungsschauplatz und geht zu anderen Figuren, um eine andere Perspektive in dieser Auseinandersetzung zu gewinnen. So springt er auch beispielsweise hinter die feindlichen Linien, um deren Ansichten zu zeigen, bzw. was bei ihnen geschieht.
Dort ist eine Art Konzentration zu beobachten. Es gelingt diesen einen der Kriege, die sie parallel führen, auf eine endgültige und brutale Weise zu beenden, weshalb sie jetzt all ihre Ressourcen in den Konflikt mit der Koalition stecken können. Gleichzeitig wird geschildert, wie die Forschungen an dem Warp 7-Antrieb wieder aufgenommen und weiterbetrieben werden. Wer die bisherigen Romane der Enterprise-Reihe gelesen hat, der weiß, dass das ein Plot ist, der wiederholt auftaucht, häufig im Kontext von Versuchen, dieses Unterfangen zu sabotieren.
Zurück an die Arbeit
Weshalb es auch nicht verwundert, dass Charles „Trip“ Tucker III, der ehemalige Chefingenieur der Enterprise und jetzige Agent für Sektion 31, erneut in diese Affäre verwickelt wird. Dabei tut er einem fast schon leid, weil er wiederholt so kurz davor steht, endlich wieder in sein altes Leben zurückzukommen, nur um dann quasi im letzten Moment wieder in die Welt der Spionage zurückgezogen zu werden. So auch in Die dem Sturm trotzen, wo er, erneut, verhindern soll, dass die Romulaner bei der Erforschung erfolgreich sind.
Michael A. Martin schreibt dabei eine spannende Geschichte, in der es wiederholt zu wunderbaren Plottwists kommt. Gleichzeitig bereitet er auch den Boden für die Zukunft der Reihe vor. So wird beispielsweise erklärt, wieso die Technologie, die in der originalen Serie verwendet wird, im Vergleich zur Enterprise-Reihe rückständig wirkt. Die Erklärung, die der Autor hier liefert, ist ebenso einfach wie auch genial!
Im Prinzip hätte Die dem Sturm trotzen ein super Roman sein können. Doch leider hat man zwischendurch das Gefühl, dass Michael A. Martin sich bei der Story verzettelt. Denn teilweise springt er zu sehr in seiner Geschichte hin und her, wobei zwischen den einzelnen Abschnitten stellenweise einiges an Zeit vergeht. Wer da nicht aufmerksam liest, der wird dann an einigen Passagen verwundert sein, dass die jeweiligen handlungstragenden Personen in einer anderen Situation sind, als man sie zuletzt gesehen hat.
Trotzdem ist dies ein großartiger Roman, ein wunderbarer Abschluss unter der Der Romulanische Krieg-Reihe und gleichzeitig am Ende ein Aufbruch in eine neue Ära!
Bewertung 12/15
Autor: Michael A. Martin
Titel: Star Trek – Enterprise 06: Der romulanische Krieg – Die dem Sturm trotzen
Originaltitel: Star Trek – Enterprise: The Romulan War – To brave the Storm
Übersetzer: Bernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 01/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 427
ISBN: 978-3-86425-295-2
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