Maya lässt einen unbefriedigt zurück.
Es ist vorbei
Als kleines Kind verletzt Maya einen Specht. Sie fragt ihre Mutter Taola (Katarina Ziervogel), ob der Vogel geheilt werden kann. Was diesem am Ende dank der besonderen Kräfte ihrer Vorfahren macht.
In der Gegenwart reist Maya (Alaqua Cox) aus ihrer Heimatstadt ab. Doch während ihrer Abwesenheit kidnappen die Männer von Wilson Fisk ihre Großmutter Chula (Tantoo Cardinal) und ihre Cousine Bonnie (Devery Jacobs). Gleichzeitig bereitet der Kingpin (Vincent D’Onofrio) auch einen Anschlag auf das Powwow-Festival der Choctaw vor. Um ihre Familie zu retten, muss sich Maya auf das Erbe ihrer Vorfahren besinnen und zurückkehren.
Mit Maya ist Schluss. Dies ist die letzte Episode der Echo-Serie und es ist unklar, ob es eine weitere Staffel geben wird. Angesichts der durchwachsenen Kritik und Zuschauerresonanz darf man das vermutlich bezweifeln.
In der Kürze liegt keine Würze
Leider ist auch die finale Folge der Reihe nicht so geworden, dass man in Begeisterungsstürme ausbrechen würde. Im Gegenteil: Sie hat erhebliche Schwächen, legt gefühlt den falschen Fokus und leidet darunter, dass sie viel zu kurz ist. Mit 37 Minuten Gesamtlaufzeit – inklusive Zusammenfassung der vorherigen Episoden, Intro und Credits – ist sie sogar die kürzeste Folge der Serie. Was man vor allem in einem Aspekt spürt.
Ein großes Problem der Echo-Serie war, dass die Familie, die ja vermutlich ein wesentliches Element der Reihe und der Figur sein sollte, eher stiefmütterlich behandelt wurde. Im Prinzip war sie nur Mittel zum Zweck, um die Mystik der Serie, das Rätsel um Mayas merkwürdige Fähigkeiten in die Gegenwart zu transportieren und zu erklären. Dass dabei noch vieles angedeutet und angerissen wird, besonders bezüglich der Beziehung Mayas zu ihrer Cousine und ihrer Großmutter, ist zum Finale hin egal. Es wird in Maya auf eine finale Aussprache verzichtet. Stattdessen helfen ihr ihre Verwandte, die Männer von Wilson Fisk zu besiegen und gut ist.
Das ist insofern schade, als dass hier viel Potential liegen geblieben ist. Was man vor allem auf der Männerseite von Mayas Familie merkt. Biscuits, Skully und auch Henry Lopez kommen vor, werden aber nicht wirklich weiterentwickelt. Auf bei den Frauen macht sich bemerkbar, dass es nie zu der großen Aussprache mit Bonnie kam, die ja wiederholt angedeutet wurde.
Mauer Endkampf
Auch stört der Fokus von Maya auf die Mystik, auf die besonderen Fähigkeiten der Titelheldin. Es wird hier zwar einiges erklärt, was es mit den glühenden Händen auf sich hat. Aber am Ende sind sie nur Mittel zum Zweck, um den Endkampf… speziell zu gestalten.
Allgemein war der Fokus auf die mystischen Elemente in der Echo-Serie immer schon ein Störfaktor. Für eine Streetlevel-Reihe irritierte das. Man verstand nicht, was die Macher damit bezwecken wollten, außer, Maya außergewöhnliche Fähigkeiten zu geben. Fähigkeiten, die sie eigentlich nicht brauchte, da man ja in Tuklo und Lokaw gesehen hat, was sie auch ohne diese leisten kann.
Dementsprechend fällt auch der finale Kampf in Maya eher mau aus. Man sieht, wie die Titelheldin ihre Fähigkeiten aktiviert, sie damit die Aktionen ihrer Großmutter und Cousine steuern kann und es ihr so gelingt, die Leute von Wilson Fisk unschädlich zu machen. Hier fehlt es an der Dynamik, die die Auseinandersetzung in Tuklo so ausgezeichnet hat.
Das wird interessant.
Immerhin schafft es die Serie in den letzten Minuten doch noch, Interesse hervorzurufen. Weil man sieht, wie Maya dank ihrer Fähigkeiten in den Verstand Wilson Fisks eindringt und ihn von den Traumata seiner Kindheit heilt. Hier kann Vincent D’Onofrio dann sein Können beweisen, da er diese Szenen im Inneren seines Verstands fast alleine trägt, was ein wahres Highlight ist.
Und gleichzeitig sind die Implikationen der Heilung nicht zu unterschätzen. In der Midcreditszene wird angedeutet, dass der Kingpin hoch hinaus möchte. Was dann vermutlich in einer anderen MCU-Serie noch wichtig wird. Aber es sorgt für Interesse, weil man wissen möchte, wie der Weg der Figur weitergehen wird.
Doch bei der Folge an sich fällt das Gesamtfazit mager aus. Sie ist eine enorme Enttäuschung, bei der viel Potential liegengeblieben ist. Es wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen, eine weitere Episode in die Staffel einzubauen, um vor allem die familiären Beziehungen von Maya besser darzustellen und zu entwickeln. So hat man das Gefühl, dass hier vieles angerissen aber nichts weiterentwickelt wurde.
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