Der verborgene Feind wird in Dune: Prophecy enthüllt.
Wenn die Vergangenheit einen wieder einholt
Damals, als Valya (Jessica Barden) Doretea (Camilla Beeput) zum Selbstmord zwang, geschah das nicht ohne heimliche Zeugen. Unter anderem konnte ihre Schwester Tula (Emma Canning) das beobachten. Diese stellt in der Gegenwart fest, dass Desmond (Travis Fimmel) ihr Sohn ist, den sie damals fortgab unter der Behauptung, dass er eine Totgeburt war. Mit dieser Erkenntnis macht sie sich auf den Weg zur imperialen Heimatwelt.
Doch in ihrer Abwesenheit laufen Dinge fatal schief. Lila (Chloe Lea) gibt den Geist von Doretea wieder, die dadurch anfängt, lauter schreckliche Geheimnisse über die Vergangenheit der Schwesternschaft zu enthüllen. Darunter auch, dass Valya und Tula einst ihre Anhänger zum Selbstmord zwangen. Eine Enthüllung, die die Schwestern der Gegenwart erschüttern, die ihr daraufhin Zugang zu der Denkmaschine geben, mit der die beiden Harkonnen-Schwestern die Informationen über die verschiedensten Blutlinien verwalteten.
Als am Ende von Der verborgene Feind die Folge damit endet, dass einige Protagonisten auf Arrakis landen, hat man grob 1:20 h hinter sich. Was eine Zeit ist, die einen überwiegend nicht kalt lässt. Es ist ein wahres Wechselbad der Gefühle, das man hierbei durchläuft. Mit Szenen, die nicht so sehr interessieren, aber auch Momenten, wo man wie gebannt zuschaut und wissen will, was als Nächstes geschieht.
Auf den Leichen der Vergangenheit aufgebaut
Es ist eine Folge, in der nicht gerade wenige Figuren anscheinend erstmal aus der Serie rausgeschrieben werden. Wo einige von ihnen auf eine überraschende Art und Weise sterben. Wo es jede Menge Verrat gibt, darunter auch Charaktere, bei denen man nicht damit gerechnet hat. Und wo am Ende im Prinzip alle Seiten Federn lassen mussten.
Die stärkste Handlungsebene sind die Ereignisse auf der Welt der Schwesternschaft. Und hier sticht vor allem Chloe Lea hervor. Bereits in In Blut und Wahrheit zeigte sie, was für eine fantastische Darstellerin sie ist. Und dieses Mal toppt sie das. Zu sehen, wie sie Dorotea wiedergibt ist wirklich ein Genuss. Sie kopiert wirklich die Manierismen der originalen Schauspielerin und spielt dadurch ihre Kolleginnen in diesen Szenen locker an die Wand.
Wobei die Szenen inhaltlich ebenfalls eine unglaubliche Wucht entwickeln. Die Erkenntnis, dass Valya und Tula ihre Macht im wahrsten Sinne des Wortes auf den Leichen ihrer Rivalen aufgebaut haben, ist schockierend, auch wenn man eigentlich hätte damit rechnen können. Aber zu sehen, wie die beiden und zwei ihrer Schwestern alle Gefolgsleute damals zum Selbstmord zwangen, und dann die Szene, wo man die Überreste sieht, ist enorm. Die Konsequenzen daraus und aus der Zerstörung der Denkmaschine lassen sich noch nicht absehen.
Familienkrach
Dagegen schaffen es die Ereignisse auf der imperialen Heimatwelt nicht ganz, daran heranzureichen. Im Prinzip wird hier der Fokus noch mehr auf die diversen Intrigen gelegt. Und keiner der Beteiligten sieht dabei gut aus. So zeigt sich in Der verborgene Feind noch mehr, wie verwundbar Desmond im wahrsten Sinne des Wortes geworden ist. Diverse Male kassiert er einige schwere Verletzungen bei dem Versuch, mit seinen Soldaten für Recht und Ordnung zu sorgen.
Derweil kracht es in der imperialen Familie. Als nämlich die Frau des Imperators Natalya die Tochter des Imperators, Ynez, dabei ertappt, wie sie den gefangenen Keiran Atreides befreien will. Worüber natürlich der Herrscher Javicco nicht glücklich ist, der allerdings auf eine andere Art reagiert, als es seine Ehefrau erwartet hat.
Am Ende gibt es hier einige prominente Tote zu beklagen. Ohne zu viel verraten, sterben hier Figuren, bei denen das Ableben überrascht. Wie sie dabei sterben und was dann noch mit ihnen geschieht, bietet einiges an Potential für die bereits bestätigte zweite Staffel.
Jemand fehlt
Dass der Plot dabei nicht ganz an die Qualität der Ereignisse auf der Welt der Schwesternschaft heranreicht, liegt darin begründet, dass es hier einige Plottwists zu viel gibt. Weniger wäre mehr gewesen. Vor allem die Tatsache, dass die Intrigen dann auch in der Familie des Imperators zu Tage treten, wirkt stellenweise sehr aufgesetzt.
Außerdem fehlt hier Constantine. Es wäre interessant zu sehen, wie er auf die Ereignisse reagiert hätte, darunter auch auf die Verhaftung seiner Schwester. Vermutlich wurde die Figur beiseitegelassen, da kein Platz in dieser langen Episode für ihn übrig war. Aber es enttäuscht trotzdem, gerade weil der Charakter am Ende der letzten Folge so interessant wurde.
Am Ende von Der verborgene Feind kommt es zur ersten direkten Konfrontation zwischen Ynez und Desmond, die nicht so verläuft, wie sie es erwartet hätten. Beide kollabieren, weil sie sich mit ihren jeweiligen Fähigkeiten außer Gefecht gesetzt haben. Und hier kommt es zu einer interessanten Enthüllung.
Interesse wurde geweckt
Man erfährt nämlich das Geheimnis hinter Desmonds Kräften. Woher er sie hat und was dafür verantwortlich ist. Ohne zu viel zu verraten: Dies ist ebenfalls ein Plot, der in der nächsten Staffel sehr interessant werden dürfte. Denn die Enthüllung wirft nur noch mehr Fragen auf.
Der verborgene Feind ist eine Episode, die zwar nicht überragend ist, die aber trotzdem das Interesse an der zweiten Season weckt.
Info
Drehbuch: Elizabeth Padden & Suzanne Wrubel
Showrunner: Alison Schapker
Regie: Anna Foerster
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Warpskala
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