In Blut und Wahrheit stecken viele Dinge.
Überraschend
Als Dank dafür, dass er dem Imperator einmal mehr aus einer kniffligen Lage geholfen hat, ernennt Javicco (Mark Strong) Desmond Hart (Travis Fimmel) zum Bashar eines Elite Regiments. Als dieser macht sich der mysteriöse Mann daran, den Attentätern und Spiceschmugglern nachzuspüren und findet eine Spur bei einer Spicehändlerin. Die Aktionen Harts bleibt nicht unbemerkt. Der Schwertmeister Keiran Atreides (Chris Mason), der maßgeblich mit in die Verschwörung involviert war, versucht deshalb seine Spuren zu verwischen, egal mit welchen Mitteln.
Unterdessen weiht auf der Welt der Schwestern Tula (Olivia Williams) eine der Anwärterinnen in das Geheimnis ein, dass Lila (Chloe Lea) wieder unter den Lebenden ist. Was körperlich stimmen mag. Doch mental ist ihr Geist zerrüttet, weil sie wiederholt von früheren Müttern übernommen wird. Bis schließlich die frühere Mutter Superior Raquella ihren Körper übernimmt und eine wichtige Entdeckung macht. Wobei gleichzeitig klar ist, dass weiterhin niemand davon erfahren darf. Weder, dass Leila wieder lebt, noch dass sie von dem Geist der toten oberen Mutter „besessen“ ist.
Ich muss sagen, dass In Blut und Wahrheit mich positiv überrascht hat. Das war die erste Folge von Dune: Prophecy, wo ich das Gefühl hatte, dass Dinge kohärent wirken und die Episode an sich auch unterhaltsam geworden ist. Zwar braucht sie etwas, bis sie wirklich gut geworden ist. Aber dann lohnt es sich wirklich.
Ein erster Dämpfe für den Überflieger
Es ist vor allem die Folge, in der man das erste Mal mitkriegt, wie Desmond Hart einen erheblichen Dämpfer erhält. Bislang war es so, dass er von Erfolg zu Erfolg ging. Dass er selbst dann, als ihm eine Falle gestellt wird, er es schafft, diese umzudrehen und seinen und den Feinden des Imperators so zu schaden. Mit der Konsequenz, dass er dieses Mal stellenweise sogar sehr selbstzufrieden aussieht und seine Macht auszukosten scheint. Denn als er und seine Soldaten den Laden von Mikaela durchsuchen, deutet er an, dass er etwas mit ihr vorhat. Und als er dann ihre Kutte der Schwesternschaft in den Händen hält, der Beweis, dass diese Gruppe in den Spiceschmuggel involviert sind, scheint für ihn alles perfekt zu sein.
Bis dann die Bomben, die von Mikaela und Keiran platziert worden sind, explodieren und alles vernichten. Er selbst überlebt nur mit Mühe und Not, weil es ihm gelingt, noch rechtzeitig seinen Schutzschild zu aktivieren. Doch die Beweise sind fort und ihm wurde die erste größere Niederlage verpasst.
Wobei In Blut und Wahrheit den Verschwörern ebenfalls einen Dämpfer verpasst. Als nämlich Keiran Atreides von seinem Schüler Constantine Corrino verraten wird. Der dadurch endlich das erhält, wonach er sich so lange sehnt: Die Anerkennung seines Vaters.
Intrigen überall
Was allerdings wiederum den Haussegen innerhalb der Familie schief hängen lässt, der ohnehin in Schieflage geraten ist. Denn Francesca, seine Mutter und eine Schwester, kehrt an den Palast zurück. Zwar behauptet sie, dass sie nicht vorhat, einen Keil zwischen dem Imperator und seiner Ehefrau zu treiben. Doch das Ende der Folge deutet anderes an.
Und zwischen all diesen Intrigen und Plänen ist ja auch noch Valya Harkonnen, die wie eine Spinne im Netz sitzt und ihre eigenen Pläne vorwärtstreibt. Nicht immer zur Zufriedenheit der ihr untergebenen Schwestern, wie man anhand von Mikaels Reaktion mitkriegt. Die eindeutig nicht zufrieden ist, dass sie nach Arrakis soll.
Es ist ziemlich viel los und wenn man nicht aufpasst, kann es leicht passieren, dass man den Überblick über das Geschehen verliert. Aber es lohnt sich, hier fokussiert zuzuschauen. Weil zum ersten Mal die Serie Game of Thrones nicht nur nachäfft. Sondern auch spannungstechnisch erreicht.
Eine großartige Schauspielleistung
Doch am besten ist die Handlung auf der Welt der Schwesternschaft. Wo Dinge in Schieflage geraten sind. Man kriegt mit, dass wohl einige der Anwärter zurück auf ihre Heimatwelt gehen, was bei Avila für Unmut sorgt. Es behagt ihr nicht, dass Tula sie im Dunkeln lässt, dass sie nicht auf die aktuelle Situation reagiert.
Wobei man sieht, dass die aktuelle verehrte Mutter gute Gründe hat. Denn die Wiedererweckung von Lila, kombiniert mit der Tatsache, dass in ihr der Geist der verstorbenen Raquella innewohnt, die ihr gleichzeitig bei den Nachforschungen hilft, dürfte für Unruhe sorgen.
Und hier muss man wirklich Chloe Lea loben. Die in dieser Rolle, die ja eigentlich eine Doppelrolle ist, völlig aufgeht. Mit Leichtigkeit spielt sie die so wiedergeborene oberste Mutter, die der Schwesternschaft helfen will und sich gleichzeitig kurz erkundet, ob Valya mit ihrer Tochter Frieden geschlossen hat. Und anscheinend anhand der ausweichenden Antwort von Tula feststellt, dass dem nicht so ist, wie erhofft.
Es ist gut, dass Dune: Prophecy für eine zweite Season verlängert worden ist. Denn angesichts der Menge an Figuren, an Plots und Intrigen ist es schwer vorstellbar, wie man all das innerhalb einer Episode zu einem zufriedenstellenden Abschluss bringen soll. Hier hat sich die Serie durch ihre nur sechs Folgen umfassende erste Staffel selber ein Bein gestellt.
Info
Drehbuch: Carlito Rodriguez & Leah Benavides Rodriguez
Showrunner: Alison Schapker
Regie: Anna Foerster
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