Zwei Wölfe stehen sich gegenüber.
Nackte Tatsachen müssen sein
Der Tod von Pruwet (Travis Fimmel) durch die Hand des mysteriösen Desmond schlägt hohe Wellen. Der Imperator (Mark Strong) verurteilt den Mörder zur Suspension, derweil der so Verurteilte versucht, dem König weiszumachen, dass seine Taten zu dessem Wohle geschahen. Was er dann später beweist, als er Ferdinand Richese leicht „ankokelt“, als dieser es wagt, dem Imperator zu drohen.
Auch bei den Bene Gesserit haben die Ereignisse für Wirbel gesorgt. Vor allem deshalb, weil eine von ihnen, Kasha, durch dieselbe Attacke ebenfalls ihr Leben verlor, obwohl sie Lichtjahre von dem künftigen Thronfolger entfernt war. Deshalb reist Valya (Emily Watson), die oberster Mutter der Schwesternschaft, zu der Thronwelt. Derweil ihre Schwester Tula (Olivia Williams) den Auftrag hat, ihren Schützling Lila (Chloe Lea), der Agonie zu unterziehen, damit sie ihre Groß-Groß-Großmutter Raquelle, die Gründerin des Ordens, kontaktieren kann.
Es muss wohl eine Vorgabe seitens HBO gewesen sein, dass jede Folge mindestens eine Sexszene beinhaltet, man also nackte Brüste bewundern darf. Und zwar egal, ob dies Sinn ergibt oder nicht. Dementsprechend darf man auch in Zwei Wölfe wieder Bettgymnastik bewundern, was zwar am Ende einen Plot weitertreibt. Doch ob das dann wirklich dazu notwendig war, sei dahingestellt.
Game of Thrones lässt grüßen
Allgemein merkt man der Serie sehr stark an, dass sie sich Game of Thrones als Vorbild genommen hat. Es gibt hier jede Menge Intrigen, es geht hier mächtig zur Sache und ein paar mystische Elemente sind ebenso vertreten. Natürlich gibt es all das auch in den Kinofilmen. Doch steht da im Vordergrund die Entwicklung von Paul Atreides zu Mua’Dib, mit allen Konsequenzen, die diese nach sich zieht.
In Dune Prophecy merkt man hingegen, dass dies fehlt. Dass allgemein die Reihe eben wie eine Art Game of Thrones nur in einem SciFi-Setting wirkt. Das muss jetzt per se nichts Schlimmes sein. Aber es ist kein richtiges Dune. Denn im Vorbild waren die Intrigen nur schmückendes Beiwerk, um zu zeigen, in welcher Umgebung Paul mit seinem Schicksal kämpfte und dem am Ende nicht entkommen konnte. Was ja auch in allen anderen Romanen von Frank Herbert thematisiert wurde.
Dabei wirkt es stellenweise so, als ob Zwei Wölfe sich wirklich bemüht, dem Zuschauer etwas zu präsentieren, was ihn interessieren sollte. Und es gibt durchaus Elemente, die in der Episode und der Serie allgemein bislang hervorragend sind. Nur, dem gegenüber stehen Plots, die einen nicht so wirklich interessieren und die dann auch noch dazu hölzern inszeniert worden sind.
Haut das überhaupt von der Zeit her hin?
Als Beispiel sei die Handlung mit Lila zu nennen. Die ganze Zeit wird betont, dass sie sich nach ihrer Mutter sehnt und es gleichzeitig als Ehre ansieht, dass sie sich der Agonie unterziehen darf. Die, so wird es auch betont, nur wenige überleben. Bei dieser offensichtlichen Plotentwicklung ist man am Ende nicht wirklich überrascht, als sie bei der Agonie stirbt, nachdem sie noch eine düstere Warnung ausgesprochen hat und dann von dem Geist der von Valya umgebrachten Dorotea aus Rache getötet wird.
Wobei es hier einem in Zwei Wölfe auch merkwürdig vorkommt, dass Lila ihre Vorfahrin kontaktieren soll. Es wird der Eindruck erweckt, als ob es schon viele ehrwürdigen Mütter vorher gab. Aber das kann nicht hinhauen, wenn die Serie nur knapp über 100 Jahre nach dem Butlerschen Djihad stattfindet, bei dem Raquelle ja mitgewirkt hat. Und ob wirklich so viele ehrwürdigen Mütter innerhalb von 100 Jahren entstanden sind, darf bezweifelt werden.
Wie gesagt, ist nicht alles an dieser Serie schlecht. Im Grunde brilliert sie immer dann, wenn entweder Desmond auftaucht oder Valya. Beides Figuren, die exzellent dargestellt werden, und bei denen die Konfrontation am Ende der Episode überraschend endet.
Zwei Figuren tragen die Folge
Desmond gibt sich als loyaler Soldat, der dafür sorgen will, dass der Imperator eigenständig und von den Bene Gesserit unabhängig agieren kann. Dadurch, dass er von einem Sandwurm gegessen wurde, ist er gegen die mentalen Fähigkeiten der Schwesternschaft immun und, wie man auch schon in Die Versteckte Hand gesehen hat, besitzt eigene besondere Fähigkeiten.
Valya hingegen will vor allem eins: dass der Imperator von der Schwesternschaft abhängig ist. Zu diesem Zweck unterstützt sie ja auch heimlich eine Rebellion gegen diesen, wobei diese am Ende nur ein Werkzeug in ihrem Repertoire ist. Sie ist ehrgeizig und klug, was eben wiederholt unterstrichen wird.
Am Ende ist diese Folge wegen diesen beiden Figuren auch durchaus unterhaltsam. Aber insgesamt ist diese Episode allerhöchstens Durchschnitt.
Info
Drehbuch: Elizabeth Padden and Kor Adana
Showrunner: Alison Schapker
Regie: John Cameron
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