Mit Buch 3 endet die Dune – Haus Harkonnen-Reihe unzufriedenstellend.

Dune Haus Harkonnen Buch 3
Cover © Splitter

Ein Abschluss muss her

Duncan Idaho und sein Freund sind endlich Schwertmeister geworden. Doch ihre Freude darüber hält nicht lange an, als sie und ihre Schule von Abtrünnigen angegriffen werden. Am Ende müssen sich beide entscheiden, wohin ihr Weg führen soll.

Auf Caladan spitzt sich derweil die Verschwörung zu. Der Keil, der zwischen dem Herzog der Atreides und seiner Frau getrieben wird, wird immer größer. Bis diese sich schließlich zu einer Tat entscheidet, die sie am Ende bitter bereut.

Buch 3 der Dune – Haus Harkonnen-Reihe hat ein massives Problem: Er muss die ganzen Handlungen, die die vorherigen Bände aufgebaut haben, zu einem Abschluss bringen. Und zwar so, dass sie sich weder mit Frank Herberts Dune-Roman beißen, noch mit den Kinofilmen. Eine Aufgabe, die das Album auch durchaus vollbringt. Nur leider auf eine Art und Weise, die einen nicht zufriedenstellt.

Ein enormes Handlungstempo

Das Problem ist, dass im Laufe der bisherigen Bände jede Menge Plots aufgebaut wurden, mit vielen verschiedenen Handlungsorten und Protagonisten. Man hat beispielsweise den Bruder des Baron Harkonnen, man hat die Ereignisse auf Gina und die Rebellion gegen das Haus Corrino. Und das sind nur drei von vielen Handlungen, die es in diesem Comic gibt.

All diese müssen jetzt innerhalb von vier Ausgaben weiterentwickelt und abgeschlossen werden. Was bei der Masse an Plots zur Konsequenz hat, dass die Plotentwicklung sich förmlich überschlägt. Man bleibt selten länger als vier Seiten bei einer Handlung, ehe dann schon wieder gewechselt wird. Manchmal verbleibt man sogar nur für einige wenige Panels an einem Ort, ehe es weitergeht.

Das hat zur Konsequenz, dass viele Handlungen völlig überstürzt wirken. Eben noch sieht man, wie die Rebellen gegen das Imperium vorgehen, Zack ist man auf einmal auf Ginaz, wo die frischgebackenen Schwertmeister feiern, nur um dann überfallen zu werden. Wonach es auf nach Ix geht, wo eine furchtbare Entdeckung gemacht wird.

Die Probleme eines Prequels

Hier rächt sich auch die Tatsache, dass dieser Comic eben ein Prequel ist. Man weiß schon längst, dass alle Figuren, die hier extra eingeführt wurden, auf die eine oder andere Art aus der Handlung entfernt werden. In allen Fällen geschieht dies auf eine dramatische Art und Weise, die klar macht, dass eine Rückkehr der jeweiligen Charakter nicht möglich ist.

All das hat zur Konsequenz, dass das Lesen von Dune – Haus Harkonnen schnell eintönig und vorhersagbar wird. Im Grunde ist der einzige Unterschied, zwischen den jeweiligen Plots, die Art und Weise, wie sie ableben. Die natürlich immer verschieden ist, aber am Ende nichts daran ändert, dass die Figuren eben sterben.

Am dramatischsten sind die Ereignisse auf Caladan. Wo am Ende der Herzog nicht nur die Mutter seines Kindes verliert. Sondern ebenso seinen Sohn persönlich. Wobei am Ende Jessica bereits mit Paul Atreides schwanger ist.

Der Wille ist da

Man merkt den Willen der Macher an, zu versuchen, eine packende und dramatische Geschichte zu inszenieren. Doch am Ende muss man einfach sagen, dass ihre Bemühungen nicht fruchten. Was mit den jeweiligen Figuren geschieht, ist einem egal. Bedingt dadurch, dass eben die Handlung so schnell voranschreitet, dass es so viele Sprünge gibt und dass eben einem klar ist, wie Dinge sich entwickeln werden, beginnt man sich schnell zu langweilen.

Woran auch die Illustrationen von Michael Shelfer nichts ändern. Die sind solide, aber nicht überragend. Der cartoonige Stil, der ja die ganze Reihe über gewählt wurde, beißt sich nämlich mit der Ernsthaftigkeit der Story.

Dune – Haus Harkonnen Buch 3 ist leider ein Reinfall.

Info

Autoren: Brian Herbert / Kevin J. Anderson
Zeichner: Michael Shelfer
Farben: Patricio Delpeche
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite

 


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Götz Piesbergen

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