Wer hat das Herz aus Stein? Odo oder Benjamin Sisko?
Ein intelligenter Plan
Nachdem Odo (René Auberjonois) und Major Kira (Nana Visitor) eine bajoranische Kolonie besucht haben, machen sie sich auf den Heimweg nach Deep Space Nine. Doch dann finden sie ein Maquisschiff, das sie bis zu einem Mond verfolgen.
Sie begeben sich auf die Oberfläche des Trabanten und trennen sich voneinander. Weit kommen sie jedoch nicht, da Kira Nerys in eine Falle tappt. Ein Kristall umschließt ihren Fuß und wächst immer mehr, bis er sie vollständig umhüllen konnte.
Verzweifelt versucht der Constable alles Mögliche, um das Wachstum aufzuhalten. Doch nichts hilft. Kurz bevor es den Major vollständig umgibt, gesteht Odo ihr seine Gefühle. Nur um dann festzustellen, dass Nerys in Wahrheit der weibliche Formwandler aus Die Suche Teil II ist. Die ganze Situation war eine Falle, um den Constable zurück zu seinem Volk zu locken, was jedoch nicht geklappt hat. Stattdessen bringt er sie dazu, ihm zu verraten, wo sich Kira Nerys befindet. Die Formwandlerin zeigt ihm die bewusstlose Bajoranerin und wird dann fortgebeamt. Odo selbst macht sich mit dem richtigen Major auf den Heimweg und erklärt auf ihre Frage hin, was geschehen ist, dass dies eine lange Geschichte sei.
Das Dominion ist zurück
Auf der Raumstation hat Nog (Aron Eisenberg) ein Anliegen. Er möchte an die Sternenflottenakademie, braucht allerdings dafür ein Empfehlungsschreiben von Commander Benjamin Sisko (Avery Brooks). Der zögert, was vor allem daran liegt, dass Nog versucht, das Schreiben auf die übliche Ferengiart, nämlich durch Bestechung zu erhalten. Deshalb wird er von dem Stationskommandanten auf die Probe gestellt, was er mit Bravour schafft. Danach fragt Benjamin Sisko genau nach und erfährt, dass Nog nicht so enden möchte wie sein Vater, dem das Ohr fürs Geschäft fehlt. Mit dieser Antwort zufriedengestellt erstellt der Commander Nog das gewünschte Schreiben.
Herz aus Stein erinnert einen daran, dass da ein bestimmter Plot war. Der Dominionkonflikt, mit dem die dritte Staffel so großartig anfing, der aber seitdem kaum noch erwähnt wurde. Stattdessen waren die letzten Folgen business as usual. Die jeweiligen Episoden waren zwar mitunter spannend. Doch das Dominion bzw. die schlummernde Auseinandersetzung mit dieser Macht war nicht mehr das große Thema.
Mit dieser Folge wird man daran erinnert, dass das Dominion noch existiert. Dass da etwas offen war und nicht abgeschlossen wurde. Was auch nach dem Ende der Episode immer noch der Fall ist.
Aufgebläht
Bis zur großen Auflösung ist Herz aus Stein eine nette, wenn auch etwas belanglose Folge. Zu sehen, wie Odo versucht, Major Kira aus dem merkwürdigen Kristall zu befreien, wie seine Versuche immer verzweifelter werden, hat zwar etwas für sich. Vor allem, als er ihr am Ende endlich seine wahren Gefühle gesteht, auch wenn sich dann herausstellt, dass seine Angebetete in Wahrheit der weibliche Gestaltwandler ist. Doch es will keine Spannung aufkommen.
Der Grund dafür ist, dass hier ein Subplot zum Hauptplot aufgebläht wurde. Die Handlung wurde gestreckt, was ihr überhaupt nicht guttat. Zwar ist es schön, zu sehen, wie sehr Odo sich um den Major bemüht. Doch nach einer Weile ist die Luft raus.
Nur das Finale rettet diese Handlung von Herz aus Stein. Zum einen, weil man endlich miterlebt, wie Odo seine Liebe zu Kira Nerys ausdrückt. Und zum anderen wegen des Plottwists, dass das alles eine Falle der Gestaltwandler ist, um ihn zurück zu seinem Volk zu locken. Womit das Dominion sich eindrucksvoll zurückmeldet und hoffentlich nicht erneut verschwinden wird.
Der Erste seiner Art
Wesentlich interessanter ist im Vergleich der Plot um Nog. Auf einen Schlag hat sich der Charakter verändert. Bislang war er „nur“ der Freund von Jake Sisko (Cirroc Lofton), der regelmäßig dafür sorgte, dass dieser in Schwierigkeiten geriet. Doch mit seiner Entscheidung, zur Sternenflottenakademie zu gehen, wird die Figur deutlich abwechslungsreicher.
Er ist damit der erste Ferengi, dem dies gelingt. Doch bis dahin war es ein harter Weg, was vor allem daran lag, dass er den Commander überzeugen musste. Und zu Beginn alles falsch machte, was man falsch machen konnte.
Aber auch das machte einen Teil von Herz aus Stein aus, zu sehen, wie Nog es langsam und mühsam schaffte, Benjamin Sisko von sich und seinem Anliegen zu überzeugen. Höhepunkt ist dabei sicherlich, als er seine wahren Beweggründe herausrückt und damit den bis dato skeptischen Commander endgültig umstimmen konnte. Die Szene ist wunderbar inszeniert und die Sympathie ist klar auf Seiten von Nog. Aber auch der Abschluss, als er den Segen seines Vater erhält, während sein Onkel nichts davon hält, ist grandios geworden.
Es wird interessant
Es wird sowieso noch interessant werden, wie es nun für einige Figuren weitergehen wird. Was wird Jake Sisko machen? Sein bester Freund wird zur Sternenflottenakademie gehen, bislang hat der Sohn des Commanders dagegen wenig Anstalten gemacht, sich ebenfalls dort zu bewerben. Und er hat auch keine Fähigkeiten bewiesen, die man für eine künftige Sternenflottenkarriere gebrauchen könnte.
Und auch bei Rom (Max Grodénchik) darf man abwarten, wie es weitergehen wird. Sein Sohn ist jetzt bei der Sternenflotte mit seinem Segen und gegen den Willen von dem ansonsten so dominanten Quark (Armin Shimerman). Wird Rom ebenfalls irgendwann einen Weg weg von der Bar einschlagen?
Englischer und deutscher Titel sind deckungsgleich. Herz aus Stein ist im Original Heart of Stone. Gemeint könnte damit sein, dass sowohl Odo als auch Benjamin Sisko am Ende sich dafür entscheiden, ihr „Steinherz“ zu erweichen und wegweisende Entschlüsse zu fassen. Wenn auch mit unterschiedlichen Ausgängen und Konsequenzen.
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