Die Discovery findet mit dem Kelpianer Su’kal einen Überlebenden im Verubin-Nebel.

Wo geht es hin?

Die neue Folge steigt direkt auf der Gedenkfeier für Georgiou (Michelle Yeoh)aus Terra Firma Teil 2 ein. Adira (Blu del Barrio) fühlt sich nicht zugehörig, wird aber von Stamets daran erinnert, dass sie sehr wohl dazu gehört. Just in diesem Moment taucht auch Gray (Ian Alexander) wieder auf und holt sich erstmal eine Mini-Standpauke vom Mykologen ab. Das ist schon eine irgendwie lustige Szene, aber der ganze Plot mit Adira und dem „imaginären Freund“ Gray wirkt irgendwie stark gezwungen. Früher wurden Trill so dargestellt, dass sie auf die Erinnerungen der früheren Wirte zurückgreifen konnten, hier kann aber der neue Wirt mit dem alten Wirt kommunizieren. Oder ist das doch eine Art Halluzination, die Adira Tal vielleicht der Tatsache verdankt, dass sie kein Trill ist?

Just in der Aussprache zwischen den Beiden empfängt die Discovery Daten vom kelpianischen Schiff im Verubin-Nebel. Ein Lebenszeichen wird angezeigt, also ist der Kurs klar. Saru (Doug Jones) informiert dann auch mal die Anwesenden, dass die Kelpianerin Dr. Isaa keine Strahlungsschäden hatte, sondern die roten Flecken auf ihrer Stirn sind Zeichen einer Schwangerschaft – das Lebenszeichen ist wahrscheinlich ihr Kind. Also, das hätte Saru aber wirklich gleich sagen können.

Eine Rettung mit Hindernissen

Die Discovery kommt nur schwer mit den Bedingungen im Nebel zurecht, Saru will aber nicht aufgeben. Booker (David Ajala) schlägt darauf hin vor, ihn einfach vorzuschicken, sein Schiff ist kleiner und kann morphen. Was das bedeutet, sehen wir auch gleich, denn offenbar kann das Schiff seine äußere Form verändern. Book schafft es, Koordinaten zu finden, zu denen die Discovery springen kann und kommt mit Müh und Not wieder an Bord an. Stark verstrahlt muss er erstmal auf die Krankenstation.

Das kelpianische Schiff ist auf einem gigantischen Dilithium-Vorkommen gestrandet. Burnham (Sonequa Martin-Green) schlussfolgert, dass dies die Quelle des Brandes sein müsse. Das wussten wir aber schon vorher, fraglich war nur noch das Wie. Admiral Vance (Oded Fehr) ist nicht gerade erfreut darüber, dass der Captain der Discovery mit an Bord gehen will und das im Augenblick wertvollste Schiff der Föderation seiner frischgebackenen Nummer Eins überlassen will.

Absolut nachvollziehbar. Der Platz des Captains ist auf der Brücke, Tilly (Mary Wiseman) hat kaum Erfahrung und Sarus Urteilsvermögen ist getrübt, wie wir zu Beginn der Episode schon gesehen haben und wie der Admiral auch schon vorher befürchtet hat. Er sagt zwar nichts dazu, aber der Blick reicht völlig. Die Smaragdkette greift zu diesem Zeitpunkt übrigens Kaminar an. Osyraa will die Discovery hervorlocken, um in den Besitz des Sporenantriebes zu kommen. Admiral Vance verspricht, Kaminar zu schützen, während hier die Ursache des Brandes erforscht werden soll.

Su'kal

An Bord der KSF Khi’eth

Stamets (Anthony Rapp) ist nicht gerade erfreut darüber, dass sein Freund Hugh mit auf das Schiff gehen will und Burnham vermutet, dass Saru nicht objektiv sein kann, wenn es darauf ankommt. Als sie dann auf dem Schiff sind, ist auf einmal alles anders. Culber (Wilson Cruz) ist ein Bajoraner, Burnham eine Trill und Saru ein Mensch. Offenbar ist das gesamte Schiff ein  einziges Holodeck, wie wir es auch schon vorher gesehen haben und die Äußerlichkeiten der Drei wurden angepasst um den Überlebenden keinen Schrecken einzujagen. Warum ändert man dann aber die Menschen zu anderen Spezies und den einzigen Vertreter der Spezies des Überlebenden zu einem Menschen? Entweder alle zu Menschen oder alle zu Kelpianern.  Die eigene Art sollte einen doch nicht überraschen, wo so viele Hologramme dieser Art hier herumlaufen? Und Menschen wohl auch nicht, denn sonst hätte man Saru nicht in ebensolche Spezies geändert.

Das ist natürlich ein Plotdevice um Doug Jones ein wenig Screentime ohne Maske zu geben und deswegen finde ich es am Ende auch gut. Meine Frau und ich schauten uns an, nachdem wir Burnham und Culber gesehen hatten und sagten „Saru ohne Maske“. War trotz der unlogischen Begründung trotzdem ein toller Moment.

Der Rest der Handlung auf dem Schiff der Kelpianer ist allerdings eher schwach. Su’kal (Bill Irwin) ist vom Verhalten her noch ein Kind, was nicht verwunderlich ist, obwohl die Hologramme wohl zur Erziehung da sind und er über 100 Jahre alt ist. Wir wissen nicht, wie alt Kelpianer werden können, wann das Vahar’ai einsetzt und vieles anderes, also belassen wir es mal dabei. Su’kal hat Angst vor einem Monster, aber dieses ist nicht real. Es basiert auf einem alten kelpianischen Glauben: Um frei zu sein, musst du dich deinen Ängsten stellen. Und diese Konfrontation zwischen dem Monster und dem Kelpianer verursacht fast einen zweiten Brand. Irgendwie hängt er also damit zusammen, aber wie genau erfahren wir nicht, aber wir haben ja noch zwei Folgen. Ich bin gespannt, ob und wie wir das erklärt bekommen. Haben sich Kelpianer zu mächtigen Wesen entwickelt, die mit der Macht ihres Geistes Dinge auslösen können? Oder hängt dies irgendwie nur mit dem Planeten aus Dilithium zusammen, der natürlich ein Segen ist für die Föderation. Und die Smaragdkette…

Die Smaragdkette findet einen Weg

Der Plan von Osyraa (Janet Kidder) klappt nicht, also kommt sie selbst zur Discovery. Wie, das bleibt erstmal im Dunkeln, entweder hat sie dem Schiff (oder dem von Booker) einen Sender verpasst oder wir haben einen Spion an Bord. Tilly muss nun gleich am ersten Tag auf dem Stuhl in der Mitte mit einer der größten Bedrohungen derzeit fertig werden. Das klappt nicht so ganz. Aber die Discovery hat nun eine Tarnvorrichtung und macht sogleich Gebrauch davon. Die Schockwelle, die fast den zweiten Brand auslöst, stört aber die Tarnung und die Smaragdkette kann die Discovery kapern. Kurz davor geht Book auf sein Schiff um die Crew zu retten. Adira schleicht sich an Bord und beamt ebenfalls auf das kelpianische Schiff. Burnham geht, Saru und Culber bleiben.

Osyraa ist nun im Besitz von wichtigen Daten und dem Sporenantrieb. Das setzt den Grundton für die verbleibenden Folgen, die aber einiges an Erklärung bringen müssen. Und offenbar kann man nun trotz Schilden an und von Bord beamen.

We have come to resuce the child.
-Saru

Fazit zu Su’kal

Es wirkt auf den Leser sicherlich so, dass ich diese Folge blöd fand. Dem ist nicht so, ich halte sie für eine durchaus solide Folge, die mit zu den besseren Folgen der Serie gehört. Das Grundthema der Episode ist der Umgang mit Angst und das spiegelt sich auf allen Handlungsebenen wieder. Stark gemacht, Abzüge gibt es nur in der B-Note, denn manche Dinge haben einfach keinen Sinn.

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Marco Golüke

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