In Doppeltes Spiel besucht die Crew der Enterprise das vulkanische Heiligtum P’Jem, doch dieses befindet sich unter Besetzung der Andorianer.
Staffel 1, Folge 7 – 19. Juni 2151
Doppeltes Spiel – The Andorian Incident
Die Handlung
Archer (Scott Bakula) würde sich gerne das Heiligtum von P’Jem ansehen, auch wenn ihm T’Pol (Jolene Blalock) davon abrät, da Gäste eher weniger gern gesehen sind und sich die Geistlichen dort vermutlich in Meditation befinden. Archer registriert T’Pols Einwände lässt jedoch nicht von seiner Idee ab und lässt Kurs setzen.
Dort angekommen, fallen der Crew ein paar Unstimmigkeiten auf. Sie haken weiter nach, werden jedoch von den Andorianern gefangen genommen und zu den Vulkaniern gesperrt, die bereits von den Andorianern als Geiseln genommen wurden. Die Andorianer vermuten, dass das vulkanische Oberkommando P’Jem als Überwachungsstation nutzt und will der Sache nachgehen. Der Commander der Andorianer, ein gewisser Commander Shran (Jeffrey Combs), verhört auch Archer, da er vermutet, dass die Menschen davon wissen, schließlich sind sie mit den Vulkaniern alliiert. Nachdem Archer beim Verhör den ein oder anderen blauen Fleck eingesteckt hat, berichtet der Mönch der Vulkanier, dass sich in den Katakomben des Klosters ein altes Kommunikationsgerät befinde, welches durchaus noch funktionieren könnte.
Trip (Connor Trinneer) und einer der Mönche machen sich auf den Weg zu eben diesem. Auf dem Weg dorthin, bemerkt Trip eine Wand mit drei Löchern. Dies erinnert ihn an das steinerne Gesicht im Atrium. Trip bekommt tatsächlich den Sender wieder flott und spricht mit Reed (Dominic Keating) auf der Enterprise. Die Crew der Enterprise soll erst einmal nichts unternehmen und abwarten. Trip berichtet dem Captain von seiner Entdeckung und dieser spricht unter einem Vorwand erneut mit Shran. Im Atrium wirft Archer eine kleine Figur unbemerkt durch eine der Löcher und Trip findet diese später und bespricht mit Reed den Rettungsplan.
Reed lässt sich und zwei Leute hinter diese Wand beamen, sprengt die Wand weg und kann so den Captain aus der Gefangenschaft befreien. Jedoch entbrennt eine wilde Schießerei im Kloster, welche sich in die Katakomben hineinzieht. Dort trifft einer der Schüsse einen Vorhang und enthüllt somit eine große metallische Tür. Archer ruft einen Waffenstillstand aus und lässt jene Tür öffnen. Doch was sich hierhinter verbirgt, schockiert alle. Tatsächlich findet sich hier eine riesige Sensorphalanx des Oberkommandos. Archer lässt diese Scannen und übergibt die Scans an Shran. Dieser ist dankbar und verwundert über Archers Verhalten und verabschiedet sich mit dem Satz: „Ich stehe in Ihrer Schuld!“
Rezension von Doppeltes Spiel
Eine äußerst gelungene Folge mit vielen tiefen und dunklen Einblicken in die vulkanische Kultur und deren Führung. Ebenso interessant: Der Konflikt zwischen den Andorianern und den ach so ehrlichen und friedlebenden Vulkaniern. Ein Konflikt, welcher noch weitreichender als bisher angedeutet erscheint und beide Völker in ein anderes Licht rückt.
Jolene Blalock scheint langsam in Ihrer Rolle als T’Pol anzukommen und wirkt allmählich natürlicher und weniger „gescriptet“. Bisher hatte sie sich als eine eher plastische Erscheinung gegeben. Sie wirkte arrogant, herablassend und steif. Dieses Bild hat sie hier etwas verbessert und wandelte eben genannte Attribute zu einer eher distanzierten Kühle. Dies passt doch nun schon besser zu einer Vulkanierin.
Auch erwähnen sollte man den Schneid des Captains, denn bisher hatte keiner der anderen Captains einen derartigen Mut, sich die Fresse kaputt hauen zu lassen wie Archer, nur um einen Verdacht zu bestätigen, in dem er ein Figürchen durch ein Loch wirft, welches der andere auf der Gegenseite findet.
Meckern muss ich allerdings einmal bei einer Stelle, welche mich beim schauen doch sehr gestört hat. Thema „Löcher in der Wand“. Warum um alles in der Welt, muss sich Archer halb tot schlagen lassen um eine Figur durch eines der Löcher zu werfen? Man hätte genauso gut einfach etwas näher herangehen können um einen Blick durch die Löcher zu werfen. Gut hier war es scheinbar unzumutbar die zehn Meter zu laufen und es scheint klüger zu sein, seinen Captain malträtieren zu lassen – genug gemeckert.
Ansonsten war es eine wirklich gut in Szene gesetzte Folge mit einem guten Mix aus Action, Storyline, Humor und Dialogen. Nette Szenenbilder (P’Jem von außen oder die Sensorphalanx)
Fazit
Abgründe einer Kultur, gute Charaktere, solide Story! – Mehr davon bitte!
Meinung von Marco
Nach Broken Bow war dies leider erst die zweite starke Folge der ersten Staffel, die eine Richtung für die Serie vorgibt. Die Andorianer und die Vulkanier sind beide Gründungsvölker, hier werden sie aber als Feinde gezeigt. Eine grobe Richtung für die Serie kann man hier neben dem in Broken Bow gezeigten „Die Menschheit sucht ihren Platz“ erkennen. Und wie Archer hier die Verbündeten quasi ausliefert und somit eine Allianz vorbereitet. Das ist wirklich eine starke Vorstellung.
Fun-Facts
- Der Originaltitel „The Andorian Incident“ stellt eine Hommage an die Classic-Folge The Enterprise Incident dar.
- Jeffrey Combs spielt in ENT den Andorianischen Commander Shran. Ebenfalls spielte er: Weyoun (DSN), Liquidator Brunt (DSN) sowie Penk (VOY), Krem (ENT) und Tiron (DSN)
- Lediglich T’Pols Aussage darüber, dass sie seit 9 Wochen und 4 Tagen an Bord der Enterprise ist, lässt einen errechnen zu welchem Datum die Episode spielt.
Der deutsche Titel
Doppeltes Spiel – halbwegs guter Titel. Er steht für das doppelte Spiel der Vulkanier (bzw. dessen momentanes Regime), ein Heiligtum als Tarnung für einen Horchposten zu missbrauchen. Aber eine direkte Übersetzung des Originaltitels, hätte ich perönlich als besser empfunden. – „Der andorianische Zwischenfall“. Dieser hätte nämlich auch weniger über mögliche Geschehnisse verraten. Doppeltes Spiel, lässt nämlich, sobald man in die Thematik der Folge eingetaucht ist, schon vermuten, dass die Andorianer mit ihrer Annahme über das Kloster richtig liegen.
„The Andorian Incident“ – mal die Hommage an die Classic-Serie außen vor – ein super Titel. Er verrät nicht zu viel über mögliche Geschehnisse, wie sein deutsches „Äquivalent“.
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