Der Doctor trifft auf seinen Erzfeind und hadert mit seiner Vergangenheit.
Die Tardis empfängt einen Hilferuf und bringt Rose und den Doktor nach Utah, USA, ins Jahr 2012. Sie finden sich in einer gigantischen, unterirdischen Anlage wieder, in der sich die Sammlung außerirdischer Artefakte des großspurigen Unternehmers Henry Van Statten (Corey Johnson) befindet. In dem riesigen Komplex hält Van Statten ein einziges lebendes Exemplar, einen Erzfeind des Doctors, gefangen. Den letzten seiner Art, der, neben dem Doctor, den oft erwähnten ewigen Krieg überlebt hat. Ein Dalek.
Die Daleks
Die Daleks sind die ultimativen Gegner der Timelords, seitdem der erste Doctor (William Hartnell) in der 5. Folge Der tote Planet 1963 auf sie traf. Es ist schwer zu verstehen und zu erklären, warum diese ultimativen Monster in Doctor Who so angsteinflößend sein sollen, sind sie doch nicht sehr schnell, sehen aus wie überdimensionierte Pfefferstreuer und wirken in ihrer staccatoartigen Sprache nicht sehr clever. Die Daleks sind in einem Atomkrieg verstrahlte und genmanipulierte, krakenartige Wesen, die vom Planten Skaro stammen und die keine anderen Lebensformen als die Daleks akzeptieren. In ihrer immer weitergehenden genetischen Überarbeitung wurden alle Emotionen außer Hass und Wut entfernt. Sie leben – oder besser überleben – in panzerartigen Gefährten, die mit diversen Waffen und Sensoren ausgestattet sind und die ihren scheinbar schwachen Körper schützen. Die Daleks sind den Nazis nachempfunden, da auch sie ohne Kompromisse und in militärischer Organisation alle Lebensformen außer der ihren vernichten. Sie sind die ultimativen, ethnischen Säuberer. Nach dem typischen Ausspruch “Exterminate” haben die Opfer keine Chance und werden mit einer Energiewaffe getötet. Die Dalek-Episoden entfalten ihre Wirkung am besten in der englischen Originalversion. Die deutsche Synchronisation ist von der Tonlage her irgendwie nicht passend und auch “eliminieren” klingt irgendwie harmloser als “exterminate”. Wenn die Daleks auftauchen, gibt es auf jeden Fall jede Menge Tote.
Die Wut lässt den Doctor zur Waffe greifen
Während der Doctor mit Van Statten den bis dahin unbekannten Gefangenen aufsucht, um dessen Geheimnisse zu entlocken, lässt sich Rose von Adam (Bruno Langley), einem der Sammler Van Stattens, einige Exponate zeigen und flirtet mit ihm.
Als der Doctor den defekten Dalek entdeckt, sieht man als erstes die Panik und die Wut in seinen Augen. Sein Feind weiß nicht, dass der Doctor sowohl die Spezies der Daleks, als auch seine eigenen Landsleute vernichtet hat, um den ewigen Krieg endlich zu beenden. Der Dalek wartet auf Befehle, die er nie erhalten wird. Der Doctor zögert nicht und versucht den Dalek zu töten, was aber von Van Statten verhindert wird, da er aus dem Dalek Profit schlagen will. Außerdem lässt er den Doctor gefangennehmen und untersuchen, als er erfährt, dass auch der Doctor nicht von der Erde stammt.
Rose hat Mitleid mit dem Gefangenen
Rose sieht unterdessen auf einem Bildschirm, wie der Dalek gefoltert wird und will ihm helfen. Sie lässt sich von Adam zu ihm bringen, hat Mitleid mit der Kreatur und berührt ihn, um ihn zu trösten. Jetzt zeigt der Dalek seine wahre Natur, er absorbiert Roses DNA und kann sich durch ihren Aufenthalt im Zeit-Vortex reaktivieren. Vollständig wiederhergestellt schießt er sich seinen Weg frei. Auf der Flucht wird Rose von Adam getrennt und bleibt mit dem Dalek in den unterirdischen Gängen gefangen. Der Doctor versucht verzweifelt, Van Statten zu überzeugen, dass die Daleks absolut todbringend sind und dass schon dieses eine Exemplar eine enorme Gefahr für die Menschheit darstellt. Dieser glaubt ihm allerdings nicht und sieht nur seinen eigenen Vorteil. Der Dalek belehrt ihn eines Besseren und vernichtet in wenigen Sekunden seinen gesamten Einsatztrupp. Rose tötet er allerdings nicht und so langsam zeigt sich, dass der Dalek nicht nur Roses DNA, sondern auch ihre Emotionen übernommen hat. Hat der Dalek vor wenigen Minuten noch ohne zu zögern getötet, kann Rose ihn überzeugen Van Statten zu verschonen.
Der Doctor lässt sich aber nicht umstimmen. Gegen die Daleks greift sogar er zur Waffe und ist fest entschlossen, seinen Feind endgültig zu vernichten. Der Panzer öffnet sich und erwartet man eigentlich ein furchterregendes Monster, sieht man eine bedauernswerte Kreatur, die mit ihrem Schicksal hadert und mit den neuen Emotionen nicht klarkommt. Diese sind für den Dalek so unerträglich, dass er Rose bittet, ihm die Selbstzerstörung zu befehlen.
Fazit und Hintergründe
Diese Folge zeigt den Grund für die tiefe Verzweiflung und Traurigkeit des Doctors, die vorher nur angedeutet wurde. Er war scheinbar gezwungen, seine eigenen Leute zu töten, um einen gigantischen Krieg zu beenden. Als er erneut auf den Ursprung dieses Krieges trifft, können ihn Roses Argumente, dass der Dalek sich geändert habe, nur schwer erreichen und Rose sieht den Doctor zum ersten Mal mit anderen Augen.
Die Daleks auch in der Neuauflage der Serie zu integrieren, war absolut notwendig, sind sie doch untrennbar mit der Serie verbunden. Doctor Who ist in Großbritannien wie der Tatort in Deutschland. Familien schauen die Serie im Abendprogramm und die Specials sind feste Bestandteile vieler Weihnachtstraditionen. Beinah jedes britische Kind kennt die Daleks und sogar die britische Redewendung “Hide behind the sofa” ist auf die Daleks zurückzuführen. Der erste Auftritt in der Neuauflage ist absolut gelungen, auch oder gerade weil es nur ein Gesandter ihrer Rasse ist. Man erfährt etwas mehr über die Beteiligten und die Ausmaße des ewigen Krieges.
In dieser Folge kommt der Musik eine große Rolle zu, die hier durch ein komplettes Orchester ansteht und die Tragik der Geschichte perfekt unterstreicht. Gesprochen werden die Daleks seit Jahren von Nicholas Briggs, der auch anderen Doctor Who-Monstern wie den Cybermen, den Judoon oder den Zygonen seine Stimme leiht. Es ist viel Handarbeit notwendig, um einen Dalek zum Leben zu erwecken. Musste der Operator im Inneren des Daleks in den klassischen Folgen noch den Manipulator (Pümpel), die Energiewaffe sowie den Kopf simultan bewegen, sind heute drei Personen zuständig, was die Bewegungen des Daleks etwas geschmeidiger macht. Eine Person hat sogar die alleinige Aufgabe, die Signalleuchten auf dem Kopf des Gehäuses synchron im Takt des Sprechers zu aktivieren.
Alles in allem ist es eine sehr gelungene, emotionale Folge, welche die Vergangenheit und den seelischen Zustand des Doctors etwas mehr beleuchtet.
Whatcha gonna do, sucker me to death ?
Wir brauchen euren Support!
Viele Magazine im Web werden über Werbung finanziert. Wir haben bewusst darauf verzichtet, damit euer Erlebnis auf unserer Seite möglichst ungestört ist. Wir bieten euch News, Reviews, Artikel, Videos und einen Podcast zu mittlerweile fast allen Bereichen der Phantastik. Wir haben keinen Clickbait, keine Fakenews und auch keine Paywall.
Die Kosten steigen, die wenigen Einnahmen sinken, auch dank der derzeitigen Situation. Wir wollen uns keine goldene Nase verdienen, aber es wäre schade, wenn wir die Seite irgendwann deswegen einstellen müssten.
Es ist auch ganz einfach. Ihr könnt uns regelmäßig ab 1 € monatlich bei Steady unterstützen, einmalig per PayPal oder ihr werft einfach mal einen Blick in unseren warpShop. (Die Shirts sind erste Sahne, Ehrenwort!)
Wenn ihr euch für eine Tätigkeit bei uns interessiert, dann ist die Seite MITMACHEN genau richtig.
Für den Fall, dass ihr noch mehr Infos haben wollt, findet ihr diese unter SUPPORT US. Dort findet ihr auch unsere Ref-Links.
Wir danken euch.
- Review: Doctor Who 053 – Reise Rückwärts - 12. September 2022
- Review: Doctor Who 052 – Die Stimmen - 29. August 2022
- Review: Doctor Who 051 – Wald der Toten - 22. August 2022