Mit Die oberste Tugend endet die Star Trek – The Next Generation: Doppelhelix-Reihe.

Star Trek The Next Generation Doppelhelix 6 Die oberste Tugend
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Damals als alles begann…

Über viele Jahre versuchte jemand, den Alpha-Quadranten ins Chaos zu stürzen. Dazu bediente er sich einer heimtückischen Krankheit. Doch dann wurde ihm das Handwerk gelegt und er verstarb. Jetzt wird erzählt, wie sich dieser besondere Rachegeist entwickelte.

Alles fing 14 Jahre vor den Ereignissen von Infektion an. Der thallonianische General und Gouvernour Thul will sich dafür rächen, dass ihm der gesellschaftliche Aufstieg verwehrt wurde. Dabei soll vor allem sein Sohn ihm helfen. Doch es gibt auch solche, die sich ihm entgegensetzen. Darunter die „Stargazer“ unter dem Kommando von Jean-Luc Picard.

Dass die Doppelhelix-Reihe nicht berauschend war, muss man jemandem, der die Bücher oder meine Rezis dazu gelesen hat, nicht erzählen. Am besten war immer noch Peter Davids Beitrag zu der Miniserie, alle anderen Romane konnten nicht überzeugen. Erst jetzt erfährt man die Vorgeschichte zu allen Geschehnissen, was fast zu spät ist.

Ein Epilog und ein Prolog gleichermaßen

Verfasst wurde Die oberste Tugend von den Schriftstellern Michael Jan Friedman und Christie Golden. Ihn kennt man als Autor von Tod im Winter. Sie hingegen ist eine Unbekannte, noch.

Christie Golden wurde 1963 geboren. Sie ist eine Schriftstellerin, die sich vor allem auf Romane zu bekannten Franchises konzentriert. Sie hat zum Beispiel diverse Bücher zum Warcraft-Universum verfasst. Die oberste Tugend ist ihr Star Trek-Erstling und zugleich auch das einzige Mal, wo sie mit Michael Jan Friedman zusammengearbeitet hat.

Dank Doppelt oder Nichts weiß man endlich, wer der Drahtzieher hinter den Attentaten ist. Was allerdings noch fehlte, war der genaue Grund, wieso er zu dem wurde, was er letzten Endes war. Das wird jetzt mit Die oberste Tugend nachgeliefert. Der Epilog zur Serie ist damit auch gleichzeitig der Prolog.

Wie klein die Galaxie doch ist

Dabei ist der wahre Star dieser Story die Crew der „Stargazer“, jenem legendären Schiff, dass das erste Kommando von Jean-Luc Picard war. Es gelingt beiden Autoren, eine Geschichte zu schreiben, die eben diese Mannschaft hervorragend darstellt und sie lebendig wirken lässt. Dementsprechend ist es auch kein Wunder, dass einige Zeit nach der Doppelhelix-Reihe sie eine eigene Romanreihe erhielt, die immerhin sechs Bücher umfasste, allesamt von Michael Jan Friedman verfasst. Jedoch sind diese Romane nur auf Englisch erhältlich, eine deutsche Übersetzung gab es nie.

Man merkt außerdem der Geschichte an, dass sich beide Autoren bemühten, etwas Spannung reinzubringen. Denn Jake Crusher und der damalige Ensign Tuvok (wie klein doch die Galaxie ist) werden auf eine Geheimmission geschickt, in der natürlich nicht alles glatt läuft. Das ist einerseits zu erwarten, aber andererseits wird es auch so gut geschrieben, dass man über das Manko hinwegsehen kann.

Doch bis es so weit ist, vergeht sehr viel Zeit. 100 Seiten braucht die Geschichte, ehe alles vorbereitet, eingeführt und präpariert ist. Während dieser Dauer hat man das Gefühl, dass nichts geschieht. Es plätschert viel mehr alles gemütlich vor sich hin, spannungsarm.

Humor ist, wenn man lacht

Ein weiteres Problem ist, dass bei Tuvok es wiederholt zu Anspielungen kommt. Immer wieder wird betont, was für ein guter Geheimagent er doch abgeben würde. Auf Dauer wirkt es einfach nur stark forciert und lächerlich. Ganz zu schweigen von den Versuchen, seine Herkunft als Vulkanier immer wieder als Quelle für den Humor von Die oberste Tugend zu nehmen, was allerdings nach hinten losgeht.

So ist der Abschluss von der Doppelhelix-Reihe schon fast stellvertretend dafür, wie die Serie an sich war. Bestenfalls Durchschnitt und nicht besonders gut geworden.

Bewertung 08/15

Autor: Michael Jan Friedman, Christie Golden
Titel: Star Trek – The Next Generation: Doppelhelix 6: Die oberste Tugend
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Double Helix – The First Virtue
Übersetzer: Nicolas Sturm, Peter Osteried
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 242
ISBN: 978-3-86425-016-3
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Götz Piesbergen

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