Nachtwärts ist der Auftakt zu der Die Krone der Sterne-Trilogie, die im Splitter-Verlag den ersten Roman der gleichnamigen Buchreihe adaptiert.
Es war einmal vor langer Zeit…
In einer fernen Zukunft wurde die junge Adelige Inizia auserwählt, als Braut der Gottkaiserin des Hexenordens Tiamande zu dienen. Doch was genau mit diesen geschieht, ist unklar. Weshalb die hübsche und intelligente Frau auch nicht wirklich Interesse an ihrem Schicksal hat.
Stattdessen hat sie es in die eigenen Hände genommen und ihre Flucht organisiert. Die jedoch von Anfang an nicht so läuft, wie geplant. Anstatt das ihr Geliebter Glanis auf sie wartet, steht ihr anfänglich der Kopfgeldjäger Kranit bei. Und auch danach geschieht nicht immer alles so, wie es ursprünglich gedacht war, als die Gruppe, die schon bald um die Schmugglerin Shara Bitterstern anwächst, fliehen muss.
Kai Meyer ist vielleicht einer der erfolgreichsten Phantastik-Autoren Deutschlands. Seine Geschichten sind Bestseller und wurden schon in diversen Werken adaptiert. Darunter auch Comics, die unter anderem im Splitter-Verlag erschienen sind. Die Krone der Sterne markierte allerdings eine gewaltige Veränderung, weil er damit das Genre der Fantasy verließ und sich stattdessen der Space Opera wie man sie aus zuwandte. Der erste Band der Trilogie, der genauso wie die Reihe an sich heißt, wurde im Splitter-Verlag verteilt auf drei Alben adaptiert.
Ins kalte Wasser geworfen
Kai Meyer selbst war mit in die Schaffung involviert, auch wenn er den eigentlichen Schreibprozess dem Autoren Yann Krehl überließ. Illustriert wurde die Reihe von Ralf Schlüter. Alle drei hatten bereits an der Adaption von Meyers Roman Das Wolkenvolk zusammengearbeitet.
Als Leser wird man dabei sofort ins kalte Wasser geworfen. Man erfährt auf den ersten Seiten einiges über das Universum und seine Geschichte. Aber dabei wird mit Begriffen und Konzepten um sich geworfen, dass einem schier der Kopf schwirrt. Wenn man sich jedoch etwas näher mit dem befasst, was da geschrieben steht, dann kriegt man zumindest ansatzweise eine Ahnung davon, was in dem Universum von Die Krone der Sterne geschehen sein muss.
Doch für die Story an sich hat die Einführung erstmal keine Auswirkungen. Sie baut nur den Hintergrund auf, vor dem die Handlung stattfindet. Und dabei ist man von Anfang von den Figuren fasziniert.
Eine interessante Gruppe
So wird Inizia als eine hübsche und intelligente Frau dargestellt, die von Anfang weiß, was sie will und wie sie es erreichen kann. Sie lässt sich nicht so einfach verängstigen, wobei ihre größte Sorge ihrem Geliebten Glanis gilt. Trotzdem versucht sie stets, einen kühlen Kopf zu bewahren, was nicht immer einfach ist.
Doch auch die anderen Protagonisten werden gut dargestellt und eingeführt. Kranis ist ein alter Kämpe, jemand, der schon vieles gesehen und gemacht hat und sich entsprechend verhält. Trotzdem versucht er stets, einen Auftrag bestmöglich abzuschließen. Shara Bitterstern ist optisch eine interessante Figur, weil sie sehr maskulin wirkt. Doch wird in Nachtwärts eine gute Erklärung dafür geliefert. Von ihrem Charakter her erinnert sie sehr an Kranis. Sie ist genau wie dieser sehr zielorientiert. In ihrem Fall ist ihr Ziel ihr eigenes Schiff, dass sie wieder haben möchte. In der Gruppe kommt Glanis am schlechtesten weg. Zwar erhält er auch einiges an Profil. Aber häufig kommt er über den Status als Inizias Geliebter und Soldat nicht hinaus.
Die Story von dem Album lässt noch nicht erahnen, wo die Reise jetzt genau hingehen wird. Vieles, was hier geschieht, dient nur dem Aufbau von Sachen, die dann hoffentlich in den nächsten beiden Bänden von Bedeutung sein werden. Weshalb dieser Comic sich auch zwar durchaus interessant liest und einige spannende Stellen hat. Aber insgesamt ist dies nichts, was einen dauerhaft fesseln mag.
Alles handgemacht
Dabei sind die Illustrationen von Ralf Schlüter durchaus beachtenswert. Er schafft es, monumentale Objekte wirklich so darzustellen, dass es einen den Atem verschlägt. Dabei wirken seine Zeichnungen gewissermaßen „altmodisch“, wenn auch im positiven Sinne. Sie sind sehr detailliert, aber nicht so, dass die Tiefe der Darstellung das eigentliche Geschehen überstrahlt. Alles wirkt von handgezeichnet und koloriert, was wirklich sehr eindrucksvoll ist.
Es ist kein überragender Auftakt. Aber am Ende ist Nachtwärts immer noch ein guter Anfang für die Comicadaption von Die Krone der Sterne.
Info
Autor: Kai Meyer
Textadaption: Yann Krehl
Zeichnungen und Farbe: Ralf Schlüter
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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