In Die Illusion müssen sich Odo und Jadzia Dax mit einem ungewöhnlichen Dorf beschäftigen.
Alles geheimnisvoll
Bei einer Erkundungstour im Gamma Quadranten stoßen Jadzia Dax (Terry Farrell) und Odo (René Auberjonois) auf eine geheimnisvolle Strahlung. Als sie die Quelle untersuchen, finden sie heraus, dass es sich um ein mysteriöses Dorf handelt, das in der letzten Zeit mit Problemen zu kämpfen hatte. Bewohner verschwinden plötzlich, ohne dass eine Spur davon existiert, was mit ihnen geschehen ist. Bei ihrer Recherche finden die beiden Offiziere heraus, dass das gesamte Dorf nur eine Illusion ist, ein riesiges Hologramm, erschaffen von dem alten Rurigan. Der Generator kann mit mehr Power repariert werden. Die wieder neu entstandenen Bewohner wissen jetzt, dass sie künstlicher Natur sind, was sie allerdings nicht stört.
In Odos Abwesenheit versucht Quark (Armin Shimerman) wieder ein krummes Ding zu drehen. Doch Major Kira (Nana Visitor) will das verhindern. Zufälligerweise kommt dann kurz darauf Vedek Bareil (Philip Anglim) auf die Station, mit dem sie eine wunderbare Zeit verbringt. Allerdings stellt sich heraus, dass dies nur eine Ablenkung war, die der Ferengi insgeheim organisierte. Sie ist ihm zwar für die Wiederbegegnung mit dem Vedek dankbar, trotzdem verhindert sie sein krummes Geschäft.
Damit Jake Sisko (Cirroc Lofton) herausfinden kann, was er irgendwann werden möchte, arrangiert Benjamin Sisko (Avery Broooks) für ihn ein Praktikum bei Chief O’Brien (Colm Meaney). Sein Sohn ist ihm am Ende des Tages dafür dankbar, da er jetzt weiß, was er nicht werden möchte: Offizier bei der Sternenflotte. Womit der Commander keine Probleme hat.
Zu viele Plots
Wenn bei einer Deep Space Nine– Episode zwei Plots gleichzeitig eingebaut werden, ist das Endergebnis meistens nicht berauschend. In Die Illusion gibt es nun insgesamt drei dieser Handlungsebenen. Das Ergebnis ist eine enttäuschende Folge, in der im Prinzip nur die A-Handlung überzeugen kann.
Die Paarung Jadzia Dax und Odo ist noch eine frische. Und sie funktioniert von Beginn an. Großartig werden im Prolog die unterschiedlichen Figuren vorgestellt. Die fröhliche Jadzia, die dem armen Constable den neusten Tratsch und Klatsch der Station brühwarm erzählt. Nur um dann festzustellen, dass der Formwandler mit den meisten Infos emotional nichts anzufangen weiß.
Und dann finden die beiden das Dorf, womit die eigentliche Handlung anfängt. Hier ist vor allem interessant, wie das Mädchen Taya den mürrischen Constable langsam aber sicher aus der Reserve lockt. Ihre lockere, fröhliche und unbekümmerte Art ist ein sehr guter Konterpart zu dem eher reservierten Odo. Er profitiert auch am meisten von dieser Folge.
Was ist das Dominion?
Jadzia hingegen muss da im Vergleich etwas zurückstecken. Auch sie hat ihre Momente, in denen sie glänzen kann. Ebenso wird deutlich gemacht, dass sie mehr als nur eine Klatschtante ist und aufgrund ihrer Lebenserfahrung ein perfektes Gespür dafür hat, wie andere Personen ticken. Doch ihre Persönlichkeit kann sich nicht weiterentwickeln, da ihr der emotionale Gegenpart fehlt. Das ist allerdings nicht so tragisch, da ihr Charakter selbst so zeigen kann, was sie ausmacht.
Die Enthüllung von Die Illusion, dass das gesamte Dorf nur ein Hologramm ist, ist gelungen. Als Zuschauer hat man mit allem gerechnet, aber nicht mit diesem Plottwist. Er wird auch sehr schön aufgebaut und erklärt. Die Beweggründe von Rurigan, dieses gigantische Werk erschaffen zu haben, werden ebenfalls logisch dargelegt.
Es ist übrigens das dritte Mal, dass jetzt das ominöse Dominion erwähnt wird. Noch immer weiß man nichts Näheres. Nur, dass es sich hierbei wohl um eine Supermacht aus dem Gammaquadranten handelt. Hoffentlich erfährt man bald mehr über diese Macht. Denn nur Brotkrumen als Information langen auf Dauer nicht aus.
Enttäuschende Nebenhandlungen
Wenn man nur diesen Plot nimmt, ist Die Illusion eine gute Folge. Doch leider sind da noch die anderen beiden Handlungen, die längst nicht das Niveau der Haupthandlung erreichen.
Der Erste der zwei Nebenplots handelt davon, dass Quark versucht Major Kira von seinen krummen Geschäften abzulenken. Schon seit Beginn der Serie ist klar, dass zwischen der Bajoranerin und dem Ferengi keine Liebe herrscht. Dass er aber dann ein so kompliziertes Ablenkungsmanöver startet, überrascht. Es passt eigentlich nicht zu Quark, der bei seinen Manövern eher auf eine passende Situation wartete, ohne auf solche Hinterrücksmanöver zurückzugreifen. Der einzige Zweck ist, die Beziehung zwischen Major Kira und Vedek Bareil weiterzuentwickeln.
Noch inhaltsleerer ist der Plot um Jake Siskos Zukunft. Ganze drei Szenen werden dieser Handlung gewidmet, die zwar den Charakter von Benjamin Siskos Sohn weiterentwickelt. Aber am Ende hat man einfach das Gefühl, dass diese Handlungsebene nur deshalb eingebaut wurde, um auf die benötigte Minutenanzahl der Folge zu kommen. Denn ansonsten hätte diese Entwicklung auch innerhalb eines Nebensatzes abgewickelt werden können.
Wie üblich geht der deutsche Titel Die Illusion direkt an den Kern der Handlung. „Shadowplay“ als Schattenspiele, wie sie auf Englisch heißt, würde hingegen mehr zu den Ereignissen zwischen Quark und Kira passen.
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