Sie befreien das Raumschiff ihrer Ahnen – doch das Chaos greift nach ihnen.

Die Höllenfahrt der SOL
© Pabel-Moewig Verlag KG

Titel: Die Höllenfahrt der SOL
Autor: Olaf Brill
Titelbild: Dirk Schulz
Erschienen 18. Oktober 2019

Die Handlung von Die Höllenfahrt der SOL

Mit großer Mühe kann man die SOL aus der chaotischen Zelle retten. Die von chaotischen Splittern übernommene Besatzung kann durch das Opfer von Pravo Ylapp und Roi Danton befreit werden. Doch die SOL ist nicht außer Gefahr. Nach Kopplung der SZ2 ist die SOL wieder komplett. Da greifen auch bereits die Kräfte von EVOLUX an. Da die SOL durch den langen Aufenthalt vom Chaos geprägt ist, wird auch sie zum Ziel. Durch einen Situationstransmitter kann sich die SOL absetzen. Es sollte also vorerst durchatmen angesagt sein.

Doch genau dies scheint nicht möglich. Denn die SOL hat wohl doch etwas aus der Zelle mitgebracht, was sie zu vernichten droht. Hierdurch kommt es überdies zu überlappenden Wirklichkeiten. Am Ende löst man die Probleme durch Einflug in ein weiteres Gebiet des Chaos. Das Generationenraumschiff hängt wieder in der fraktalen Aufrissglocke des Kollonenforts im Susmalsystem.

Eine echte Höllenfahrt?

An Action mangelt es in Die Höllenfahrt der SOL nicht. Dennoch hat Olaf Brill sich für seine Figuren Zeit genommen. Die Handlungen der einzelnen Protagonisten sind weitestgehend nachvollziehbar. Stellenweise sogar etwas gruselig, wenn die ganzen „Geister“ auftauchen. Ich müsste also hochzufrieden sein. Wieso nur „müsste“?

Mir persönlich gefallen die Gedankenspiele und Handlungen rund um alternative Realitäten wie hier nicht. Vorstellbar sind diese Pararealitäten auf jeden Fall, auch in der realen Physik. Und solange sich diese myriaden an Realitäten nicht begegnen passt das auch für mich. Wenn aber wie hier zwischen den Realitäten Austausch stattfindet, sperrt sich mein Verstand ein wenig.

Nicht, weil es nicht zu erfassen wäre. Aber man könnte so jeden, ich betone JEDEN, bisher verstorbenen Charakter auf diesem Wege wieder in die Handlung bringen. Und hätte doch nie eine Kopie. Schnipps, Tekener lebt wieder. Und zwar das Original. Eben nur aus einer anderen Realität. Bisher hat man diesen Kunstgriff in dieser Form noch nicht angewendet, Aber man könnte.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Austausch und das wandern zwischen Pararealitäten immerzu die Gefahr birgt, in der falschen Realität wieder herauszukommen am Ende. Dies ist sogar sehr wahrscheinlich bei all den Realitätsniveaus, die in jedem Augenblick entstehen.

Es liegt an mir

Also nein, mein Missfallen am Roman kann ich weder dem Exposé noch dem Autor anlasten. Es liegt an mir persönlich. Denn wie Eingangs bereits erwähnt: Die Höllenfahrt der SOL an sich ist stimmig und gut. Spannend. Unterhaltsam. So wie ich es von einem Perry Rhodan nun einmal erwarten darf.

Spekulatius

Noch zwei Hefte, und die Mission SOL ist vorerst beendet. Wie und auf welche Weise Kai Hirdt alle noch offenen Handlungsstricke miteinander auf den Climax hin verweben wird? Ich bin unheimlich gespannt. Und irgendwie, ich kann es nicht wirklich begründen, sagt mir mein Bauch: das war nicht die letzte Miniserie zur SOL. Da ist eine leiste Stimme in mir, die mir sagt: Es wird weitergehen. Ohne Perry Rhodan. Aber mit der SOL. Und das nicht innerhalb der Erstauflage.

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Mario Staas

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