In Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster werden besondere Kreaturen bewahrt.
Besonders schützenswert
Jamie geht es aktuell alles andere als gut. Er war in einem Startup-Unternehmen angestellt, wo er fristlos entlassen wurde, weil er es wagte, Verbesserungsvorschläge zu machen. In Zeiten von Corona bleibt ihm deshalb nur eins: Als Lieferfahrer zu arbeiten.
Doch dann meldet sich ein alter Freund von bei ihm, der ihn einlädt, seinem Team beizutreten. Da er Schulden hat, nimmt er das Angebot von Tom an und wird Teil einer besonderen „Tierschutzorganisation“. Nur, dass die Tiere, die er schützen soll, keine gewöhnlichen sind. Vielmehr handelt es sich dabei um Kaijūs, die auf einer Parallelerde leben.
Mittlerweile wirkt es wie ein böser Traum, dabei ist die Corona-Pandemie gerade Mal erst seit zwei Jahren vorbei. Als das Virus überall grassierte, wurde im Prinzip das Leben von vielen Menschen auf den Kopf gestellt und sie nahmen dies zum Anlass, Dinge in ihrem Leben zu ändern oder wichtige Projekte anzufangen. Im Falle von Autor John Scalzi war es das Schreiben von Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster.
Nicht sonderlich tiefgründig
Der Autor ist hierzulande unter anderem durch die Krieg der Klone-Romanreihe bekannt, die zwischen 2007 und 2016 bei Heyne herauskam. Er selbst kam 1969 in Kalifornien zur Welt. Seit 1998 arbeitet er als selbstständiger Schriftsteller. Für seine Werke hat er diverse Preise erhalten, darunter auch den Hugo-Award für seinen Redshirts-Roman.
Wer jetzt bei Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster eine besonders tiefgründige Geschichte erwartet, der wird enttäuscht sein. Vor allem im Vergleich zu den Krieg der Klone-Romanen wirkt dieses Buch sehr seicht, so als dem Autor es vor allem um den Spaß ging und nicht so sehr um eine tiefgründige Erzählung.
Das merkt man schon an dem Erzählton der Geschichte, der betont locker wirkt. John Scalzi beschreibt alles bewusst etwas übertrieben und mit Fokus auf die nächste Pointe. So wohnt sein Protagonist Jamie in einer WG, wo er der einzige Geldverdiener ist und einer der Mitbewohner die ganze Zeit nur an einer Konsole hockt und online Shooter spielt. Ebenso ist sein Held jetzt nicht der ultrabegabte Wissenschaftler, sondern wird dafür angeheuert, dass er Sachen tragen kann. Was auch eine wohltuenende Abwechslung zu vielen anderen bekannten Heldenklischees ist.
Godzilla lässt grüßen
Dabei verwendet der Autor in Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster auch sehr viel Zeit darauf, die titelgebenden Kreaturen näher zu beschreiben. Er macht klar, dass diese Wesen nur auf der Parallelwelt leben können, wo die Lebensbedingungen entsprechend anders sind. Er macht deutlich, dass, wenn sie auf unsere Erde kommen, dies erhebliche schreckliche Konsequenzen hat und er beschreibt anhand zweier der Kaijūs auch ihr Paarungs- und Brutverhalten. Natürlich immer mit einem gewissen Augenzwinkern versehen. Der Name Godzilla fällt beispielsweise im Laufe der Handlung mehr als nur einmal.
Wie bereits vorhin geschrieben, ist dies kein besonders tiefgründiger Roman. Er ist unterhaltsam verfasst worden, das ist richtig. Aber gleichzeitig hat er auch seine Mängel.
Spätestens, wenn eine Person wieder in Jamies Leben auftaucht, mit der ihn in Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster keine guten Erinnerungen verbindet, ahnt man schon, wie der Plot verlaufen wird. Und tatsächlich fällt dieser Charakter auch dann nicht besonders positiv auf. Was am Ende zu einem klischeehaften Finale führt, wo diese Figur natürlich erst lang und breit seine Pläne erklären muss, damit sie verhindert werden können.
Dies ist einfach nur ein Buch zum weglesen. Sobald man es durchhat, wird man zufrieden sein. Aber es ist kein Meistwerk.
Info
Autor: John Scalzi
Titel: Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster
Originaltitel: The Kaiju Preservation Society
Übersetzer: Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2014
Einband: Broschiert
Seiten: 352
ISBN: 978-3-98666-211-0
Sonstige Informationen: Produktseite
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