Neues aus dem »Kelvinverse«. Mit »Star Trek – Starfleet Academy 1: Die Delta-Anomalie« werden jetzt die Abenteuer des jungen Kirk erzählt.
Zurück auf die Akademie
Der Name »Starfleet Academy« dürfte alten Kennern von »Star Trek«-Nebenprodukten etwas sagen. Schließlich war das der Titel sowohl einer Buchreihe, in der man unter anderem die Erlebnisse des Kadetten Worfs lesen konnte, als auch einer Comicserie, die in den 90ern bei Marvel herauskam. Jetzt liest man unter dem Titel die Abenteuer der Crew aus der »Kelvin«-Timeline. Den Auftakt macht das Buch »Die Delta-Anomalie« und geschrieben wird die Geschichte von Rick Barba.
Über den Schriftsteller ist nicht viel bekannt. Er lebt vermutlich in Colorado mit seiner Ehefrau. Des Weiteren ist er hauptsächlich als Autor von Videospielguides- und Romanen aktiv. Ebenso hat er auch viele Artikel für Medizinmagazine verfasst.
Es ist Prüfungszeit an der Starfleet Academy. Das heißt für die Kadetten jede Menge Stress. Um damit umzugehen, existiert in San Francisco zum Glück eine umfangreiche Clublandschaft, in der die Studenten Dampf ablassen und dem jeweils anderem Geschlecht hinterherjagen können.
Ein „Star Trek“ für Neulinge
Auch James T. Kirk gehört zu den jungen Leuten. Und er hat es vor allem auf die Frauen abgesehen. Ständig ist er auf der Jagd nach der nächsten Flamme. Bis eines Tages eine solche von etwas Unbekannten angegriffen und verletzt wird.
Laut der Polizei deutet alles daraufhin, dass der Doktor erneut zurück ist. Ein Serientäter, der seinen Opfern Organe entnimmt. Doch dieses Mal haben sie eine Spur. Es existiert eine Aufnahme seiner Sprache, die allerdings komplett unbekannt ist. Zum Glück studiert an der Sternenflotte eine exzellente Sprachwissenschaftlerin. Ihr Name: Uhura!
Man merkt »[Der] Delta-Anomalie« an, dass das Buch weniger für klassische Kenner von »Star Trek« geschrieben wurde, als vielmehr für jugendliche Leser, die maximal die 2009er Neuauflage von »Star Trek« im Kino sahen. Alles wirkt simpler, weniger komplex, als man es von anderen Romanen her kennt. Es ist ein Versuch, neue Leser zu gewinnen.
Es fehlen Charaktere
Reduziert wurde auch die Anzahl an bekannten Figuren. Hauptsächlich liest man die Geschicke von James T. Kirk, Uhura und Leonard McCoy. Spock selbst taucht nur am Rande auf, derweil Charaktere wie Scotty oder Chekov noch nicht mal erwähnt werden. Diese Fokussierung auf wenige handlungstragende Personen sollte kein Nachteil sein, da dadurch die jeweilige Persönlichkeit umso besser ausgearbeitet werden könnte.
Die Betonung liegt auf »könnte«. Denn stattdessen werden die Figuren stereotypisch dargestellt. Kirk ist ein Draufgänger und Schürzenjäger. McCoy ist knurrig und sein bester Freund. Uhura hingegen ist eine strebsame Studentin, die sehr sprachaffin ist. Es wird kaum etwas unternommen, um diese Grundeigenschaften irgendwie aufzubrechen. Es gibt zaghafte Ansätze, aber es bleibt bei diesen.
Auch wirkt der Fall ziemlich konstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Die ganze Zeit wird gefragt, wie der Mörder vorgeht, obwohl die Antwort im Prinzip glasklar ist. Nur irgendwie kommen alle Beteiligten nicht darauf, was doch verwunderlich ist. Allgemein muss man bemängeln, dass die Figuren blöd agieren.
Es ist leider kein Auftakt, der Mut macht. Hoffentlich werden die nächsten Romane besser.
Bewertung 05/15
Autor: Rick Barba
Titel: Star Trek – Starfleet Academy 1: Die Delta-Anomalie
Originaltitel: Starfleet Academy: The Delta Anomaly
Übersetzer: Stephanie Pannen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 03/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 246
ISBN: 978-3-86425-018-7
Sonstige Informationen:
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