Lasst Alle Hoffnung Fahren, denn die Protagonisten von Devil May Cry befinden sich in dieser Folge in nahezu ausweglosen Situationen.
In der Falle
Das Team von Lady leckt nach dem Überfall des weißen Hasen auf ihren Konvoi die Wunden. Danach folgen sie einem Tracker in ein Appartmentkomplex. Doch schnell zeigt sich, dass dieses Haus eine Todesfalle ist. Aus der es kein Entkommen gibt.
Unterdessen ist Dante gemeinsam mit Vizepräsident Blaine und einigen anderen ein Gefangener von Dämonen in der Airforce One. Der weiße Hase hat eine Nachricht an den Dämonenjäger und die Dämonen sollen in ihm den Devil Trigger wachrufen. Was sie allerdings sehr bald bereuen.
Ein wenig merkt man dieser Episode an, dass sich mittlerweile ein gewisser Gewöhnungseffekt einschleicht. Denn erneut geschieht hier viel wenig, wird Handlung, die man ebenfalls in weniger Zeit erzählen könnte, auf ungefähr eine halbe Stunde Laufzeit breitgewalzt. Man nimmt es inzwischen hin, weil Chancen auf Besserung anscheinend eher nicht bestehen. Auch wenn das Schade ist.
Interessante Enthüllungen
Die Episode ist aufgeteilt in zwei Handlungsstränge, zwischen denen sie hin- und herspringt. Der eine handelt von Ladys Erlebnissen in dem Appartmentkomplex, wo es einige Überraschungen gibt. Der andere handelt von Dante und dem Erwachen seines Devil Triggers. Es sind beides gute Plots, wenn auch individuell mit Fehlern behaftet.
Die Story von Lady bietet einige überraschende Einsichten in den weißen Hasen. Man erfährt so beispielsweise, dass er eine Art künstliches Herz hat, was ständig Dämonenblut durch seinen Körper pumpt. Das wird dann der Apparat sein, den man in Der steile, wilde Weg gesehen hat.
Ebenso wird erklärt, dass er vor einem Jahr Dämonen aus der Hölle geholt hat. Keine starken, sondern normale, durchschnittliche, die einfach nur ein normales Leben leben wollen. Was in ihrer Heimatwelt nur schwer möglich war, da diese bereits vorher nur bedingt lebenswert war. Es ist eine überraschende Enthüllung, dass es auch solche Dämonen gibt, die wie eine normale Familie leben und aktuell von dem weißen Hasen unterdrückt werden. Obwohl er sie gerettet hat. Wie das alles zusammenpasst, ob dies Teil eines großen Plans des Antagonisten war: Man erfährt es nicht. Vielleicht wird das in kommenden Folgen näher erklärt.
Kollegen sind tot, wen kümmert’s?
Für Lady ist dies der Moment, wo sie feststellen muss, dass die Welt nicht Schwarz/Weiß ist. Denn es sind eben diese normalen Dämonen, die sie retten. Auch wenn sie ihnen selbst danach noch misstraut.
Wobei Lady in Lasst Alle Hoffnung Fahren sowieso bereits psychisch angeschlagen ist. Schließlich musste sie miterleben, wie nahezu alle ihre Kameraden und Kollegen innerhalb weniger Minuten von angreifenden Dämonen niedergemetzelt werden. Was die Episode versucht, höchst emotional und dramatisch rüberzubringen, in dem sie beispielsweise zeigt, dass zwischen einigen von denen anscheinend eine Liebesbeziehung besteht.
Nur lässt einen das Massaker vollkommen kalt. Hier rächt sich auch meiner Meinung nach die breitgewältze Handlung, die sich sehr auf Dante, Lady und einige ausgewählte Antagonisten fokussiert. Denn der Trupp, diese Spezialeinheit zu der Lady gehörte, wurde in der Serie bislang allerhöchstens nur gestreift. Es gab hier und da mal ein paar Charakterisierungsbrocken, aber nichts, was wirklich in die Substanz ging. Der Versuch, dass dieses Mal bei zwei von denen nachzuholen, wirkt übers Knie gebrochen und nicht wirklich glaubwürdig. Dazu ist das zu klischeehaft. Man merkt einfach, dass es sich hierbei um schmückendes Beiwerk handelt.
Ein Fortschritt, aber kein großer
Der Plot um Dante ist da nur bedingt besser. Hier gibt es zwar keine Nebenfiguren, die nicht oder nur gering charakterisiert werden. Aber dafür gibt es noch Vizepräsident Blaine, dessen Gottesgläubigkeit so extrem und aufgesetzt wirkt, dass sie kaum zu ertragen ist. Gleichzeitig scheint er daran zu glauben, dass Dante ein Teil von Gottes Plan ist und ihn retten wird.
Dante selbst beweist dabei extreme Selbstheilungsfähigkeiten. Wenn man bedenkt, dass ihm am Ende der letzten Folge der halbe Hals weggesprengt wurde, zeigt er sich diese Episode putzmunter und wieder rotzfrech. Dass er jetzt seinen Devil Trigger – ein Markenzeichen der Videospielvorlage – aktivieren kann, dürfte ihn auf lange Sicht sehr gefährlich machen. Wobei er anscheinend einiges über seine Herkunft nicht weiß.
Immerhin gibt es einige Rückblenden, wo man sieht, wie er und sein Bruder als Kinder bei ihrer Mutter groß wurden. Die ihm immer wieder Geschichten erzählt, die einen wahren Kern haben. Wobei man darauf gespannt sein darf, wenn dann endlich enthüllt ist, was seiner Familie zugestoßen ist.
Lasst Alle Hoffnung Fahren ist gegenüber der letzten Episode ein Fortschritt. Aber kein allzugroßer, da die Folge immer noch Mankos aufweist.
Info
Drehbuch: Story von Adi Shankar, Alex Larsen, Skript: Alex Larsen
Showrunner: Adi Shankar
Regie: Han Seung-woo
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