In der zwölften »Star Trek – Deep Space Nine«-Episode, »Der Steinwandler«, geht Odo einem Hinweis auf seine Herkunft nach.
Ärger aus dem Gamma-Quadranten
Quark führt wieder etwas Zwielichtiges im Schilde, weshalb Odo ihn darüber informiert, dass er ihn beobachtet. Doch der Ferengi gibt den Ahnungslosen vor und verscheucht den Constable. Kurz darauf trifft er sich mit zwei Miradornen, um mit ihnen einen illegalen Handel abzuschließen.
Das Geschäft wird allerdings durch den Rakhari Croden vereitelt, einem Neuankömmling aus dem Gammaquadranten. In dem anschließenden Handgemenge erschießt dieser aus Versehen einen der Miradornen. Weitere gefährliche Handlungen werden durch Odo, der sich als Glas verwandelt einschlich, zum Glück verhindert.
Der Überlebende Miradorne Ah-Kel schwört Rache, derweil Croden sich widerstandslos in den Gewahrsam der Föderation ergibt. Er erklärt, dass er in seiner Heimatwelt ein Verfolgter sei, weshalb keiner kommen würde, um ihn zu verteidigen. Allerdings deutet er an, dass er einiges über Odos Spezies wisse, was das Interesse des Formwandlers weckt.
Die Versuchung der Herkunft
Nach einer Besprechung beschließt Captain Sisko bei Crodens Heimatwelt nachzufragen, was mit dem Gefangenen geschehen soll. Gemeinsam mit Dax bricht er auf, um Kontakt herzustellen. Leider ist dieses Unterfangene nicht von Erfolg gekrönt, da unmissverständlich die Auslieferung verlangt wird.
Zurück auf Deep Space Nine versucht Odo mehr über Croden herauszufinden. Er befragt zunächst Quark und später auch seinen Gefangenen. Dieser zeigt ihm seinen Anhänger, einen Stein, der seine Form verändert, was die Aufmerksamkeit des Sicherheitschefs erregt. Bei einer näheren Untersuchung stellt sich heraus, dass der Stein dieselbe organische Struktur wie Odo aufweist. Der Rakhiri will den genauen Herkunftsort allerdings nicht herausrücken, erklärt sich jedoch bereit, den Formwandler gerne dorthin zu führen.
Kurze Zeit später erhält Odo den Auftrag, Croden zurück zu seiner Heimatwelt zu bringen. Um zu verhindern, dass der überlebende Miradorne seinen Rachegelüsten Folge leisten kann, fliegt der Sicherheitschef im Schatten eines Frachters unbemerkt los. Unterwegs versucht der Rakhiri ihn davon zu überzeugen, ihn gehen zu lassen. Doch der Constable will darüber nichts wissen.
Alles eine Lüge?
Auf der Raumstation sucht Ah-Kel Quark auf. Er setzt ihn unter Druck, um herauszufinden, wie die Route des Mörders seines Bruders aussieht. Als er von dem Ferengi die gewünschte Information erhält, bricht er auf, obwohl es diverse Bemühungen gibt, ihn aufzuhalten.
Schon bald kann das miradornische Schiff den Runabout mit Odo und Croden einholen. Es feuert auf das Shuttle und nur mit Hilfe des Rakhiri kommt es unbeschadet davon. Der Gefangene fliegt es auf einen Asteroiden, von dem er behauptet, dieser sei die Kolonie der Formwandler. Doch in Wahrheit findet sich dort »nur« eine Stasiskapsel, in der die Tochter, das einzige überlebende Familienmitglied von Croden, liegt.
Mit Hilfe eines Tricks gelingt es Odo bald darauf, die Miradornen zu vernichten. Er ermöglicht Croden und seiner Tochter eine friedliche Existenz und erhält zum Dank den formwandelnden Stein.
Ein schwacher Außenseiter
Odo erfüllt in »Deep Space Nine« die Rolle des Außenseiters, die zuvor schon von Spock oder Data dargestellt wurde. Und zu dieser Funktion gehört die Suche nach seiner Herkunft. Weshalb es nur allzu verständlich ist, dass er in »Der Steinwandler« darauf anspringt, eben diese zu erfahren.
Nur das Problem ist, dass die Folge ziemliche Langeweile erzeugt. So passt die Verhaltensweise von Odo nicht so recht zueinander. Einerseits setzt er sich natürlich dafür ein, dass Recht und Ordnung eingehalten werden, wie man es von ihm gewohnt ist. Andererseits zeigt er am Ende eine unerwartete Schwäche und lässt Croden ziehen, obwohl dieser ein Mörder ist. Das widerspricht dem, was man bislang von Odo kannte.
Hinzu kommt auch noch, dass Corden selbst alles andere als charismatisch dargestellt wird. Der Schauspieler der Figur, Cliff DeYoung, schafft es leider zu keinem Zeitpunkt, seinen Charakter lebendig darzustellen. Alles was er sagt, tut oder ausdrückt, wirkt blass und uninteressant. Dadurch wird er von seinen Schauspielkollegen deutlich an die Wand gespielt.
Eine offensichtliche Lüge
René Auberjonois macht das Beste aus der Lage. Er spielt zwar seinen Odo dieses Mal etwas auf Autopilot. Doch selbst das langt, um seine Figur wie üblich interessant zu gestalten. Seine Motivation, die Suche nach seiner Herkunft, wird glaubwürdig rübergebracht.
Ansonsten wirkt die Episode konstruiert. Die Kette an Ereignissen kann nicht überzeugen. Zu auffällig ist, dass Croden in »Der Steinwandler« die ganze Zeit lügt. Was erneut an dem Aspekt liegt, dass die Figur langweilt!
Man hätte sich wirklich gewünscht, dass sich hier mehr Mühe gegeben worden wäre. Mit einem besser konstruierten Plot, einer glaubwürdigeren Figur und einem anderen Themenschwerpunkt, zum Beispiel auf das Thema Asyl, hätte die Episode durchaus etwas werden können. Aber so ist »Der Steinwandler« einfach nur langweilig gewesen!
Erneut muss man hier den deutschen Episodentitel lobend erwähnen. „Der Steinwandler“ gibt perfekt wieder, um welches Objekt sich die Handlung dreht. Der englische Titel „Vortex“ spielt auf den Schauplatz des Finales an, was überhaupt keinen Sinn ergibt.
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