Der schreiende Stein sorgt für Alpträume bei der Besatzung der schwer beschädigten Fantasy.

Der Schreiende Stein
© Pabel-Moewig Verlag KG

Titel: Der schreiende Stein
Autorinnen: Michelle Stern / Lucy Guth
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 18. Oktober 2019

Synopsis

Die Handlung beginnt mit Alpträumen der psychedelischen Horrorsorte. Die Fantasy ist noch immer im Nirgendwo gestrandet und schwer beschädigt. Reparaturen laufen, doch die Besatzung scheint vermehrt schlecht zu schlafen. Dies wirkt sich dann auch auf die Arbeit an Bord aus. Schnell wird klar: Diese Alpträume betreffen jeden. Also kann es keine natürlichen Ursachen dafür geben.

Merkosh klärt die verbliebenen aktiven Besatzungsmitglieder endlich auf. Das Compariat ist vom Dunkelleben verseucht und hat einen Schutzwall um sein Gebiet gezogen. Mit eben solchen Alptraumsendungen. Hier gehen sie von dem nahen Planeten Nightmare aus.

Perry Rhodan und ein Kommandotrupp können in letzter Sekunde die Ausstrahlungen beenden. Eine von Bullys Töchtern verliert dadurch ihre Stimme und ihre Fähigkeiten als Nathan-Interpreterin. Davon abgesehen scheint man noch ein letztes Mal mit blauem Auge davongekommen zu sein.

Der schreiende Stein – Quo Vadis, NEO?

Grundsätzlich mochte ich den Schreibstil der Autorinnen. Spannend und unterhaltsam. Und dennoch hat mich dieses Heft so gar nicht angesprochen. Ich liebe Horror, es darf gerne auch sehr blutig werden. Aber in gewissen Dosen. Hier war die Dosis für mich dann zu hoch. Nicht in der Eindringlichkeit oder den Auswirkungen. Nein, es war schlicht zu lang, ein ganzes Heft über eine Horrorsymphonie nach der anderen genießen zu dürfen.

Davon abgesehen frage ich mich gerade: Wo steuert NEO hin? Wo ist das Science in Science-Fiction bei NEO geblieben? Ok, das war schon immer sehr klein gedruckt, sicher. Aber es entschwindet zunehmend, zumindest fühlt es sich so an. Dann noch ein Heft wie hier, welches ich schon fast im Bereich Dark Fantasy verorten möchte, und fertig ist ein Produkt, mit dem ich nicht so glücklich bin.

Seit Band 200 haben wir zwei Bedrohungen, die zusammenhängen: Iratio Hondro und das Dunkelleben. Schön. An sich eine gute Idee. Aber irgendwo fehlt mir ein echtes Bedrohungsszenario. Etwas, was mich mitfiebern lässt. Hondro ist zu übermächtig und flexibel. Das Dunkelleben irgendwie da, aber nicht wirklich greifbar, zumindest im Kopf nicht.

So beginnt dann auch ganz schleichend langsam Langeweile aufzukommen. Auf hohem Niveau gemeckert, ja. Dennoch muss ich es einfach mal erwähnen. Der erste NEO seit Band 200, für den ich mehr als 2 Stunden zum Lesen brauchte.

Der schreiende Stein war Auslöser der Alpträume, soweit okay. Im Heft selber wurde mehrfach angedeutet, die Impulse kämen von einem Lebewesen, welches langsam stirbt. Qualen dabei leidet. Am Ende des Heftes war davon nichts mehr da. Stein wird vernichtet, eine von Bullys Töchtern zahlt dafür ihren Preis, fertig. Seltsam. Wozu baue ich erst Erwartungen in großem Stil auf, wenn ich dann in keinster Weise mehr darauf im Climax eingehe?

Positives

Schön im Heft ausgearbeitet wie bei NEO zu erwarten: Die Charaktere. Herrlich. Hier hat man Menschen, die die Handlung tragen, keine blassen austauschbaren Namen. Menschen mit all ihren Fehlern, Ecken und Kanten.

Der Stil und die spannende Schreibweise haben vieles in diesem Heft gerettet und mich trotz einer gewissen Langeweile hinsichtlich der Story bei der Stange gehalten. Klingt sicher wie ein Widerspruch in sich, ist aber, wie man sieht, möglich.

Ich hoffe jetzt auf ein wenig mehr greifbare Bedrohung in den nächsten Heften. Immerhin steht uns das Compariat bevor. Und damit die faszinierenden Oproner.


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Mario Staas

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