In „Der Maquis Teil 1“ regt sich Widerstand gegen Pläne der Föderation.
Sabotage!
Das cardassianische Schiff Bok’Nor wird so sabotiert, dass es kurz nach Abflug von Deep Space Nine explodiert. Die Crew der Raumstation untersucht die Katastrophe und stößt dabei auf Spuren, dass bei dem Sabotageakt Sternenflottentechnologie verwendet wurde. Doch um dies genau zu beweisen, sind detaillierte Untersuchungen nötig.
Derweil trifft sich Commander Benjamin Sisko (Avery Brooks) mit seinem Freund und Kollegen Calvin „Cal“ Hudson. Dieser ist der Attachè der Sternenflotte in der entmilitarisierten Zone, der später in einem vertraulichen Vier-Augen-Gespräch seine Frustration über den Vertrag der Föderation mit den Cardassianern ausdrückt. Die Nachteile sieht er vor allem aufseiten der Kolonien.
Derweil nimmt eine Vulkanierin insgeheim Kontakt mit dem Saboteur auf und gibt ihm weitere Instruktionen. Kurz darauf wird er entführt.
Nur ein Selbstmord?
Sie selbst spricht Quark (Armin Shimerman) an und bietet ihm später ein Geschäft an. Er soll ihr Waffen liefern, für die sie gut bezahlt. Nach etwas Zögern überwiegt die Gier des Ferengi und er willigt ein.
Benjamin Sisko wird derweil von Gul Dukat (Marc Alaimo) angesprochen, der sich wegen des Vorfalls Sorgen macht. Es gelingt ihm, den Commander davon zu überzeugen, ihn zu einer Welt in der entmilitarisierten Zone zu begleiten. Unterwegs werden sie Zeuge, wie zwei cardassianische Schiffe ein Handelsschiff angreifen und dann kurz darauf von einem modifizierten Kurierschiff zerstört werden.
Auf der Koloniewelt kommt es zu einem offenen Streit zwischen Gul Evek und den Kolonisten, bei dem auch Commander Hudson zugegen ist. Benjamin Sisko und Gul Dukat stoßen mit dazu. Dabei stellt sich heraus, dass der Kolonist Samuels für die Sabotage verantwortlich ist. Er hat dies nach einem Verhör der Cardassianer gestanden. Leider hat er danach Selbstmord begangen, weshalb die anderen Kolonisten glauben, dass das Geständnis erzwungen ist. In einem persönlichen Gespräch zwischen den beiden Commandern lässt Hudson Sympathien für die Kolonisten durchklingen.
Ziel: Voyager!
Zurück auf Deep Space Nine ist Benjamin Sisko mit der Situation unzufrieden. Vor allem die Aktionen der Cardassianer missfallen ihm. Doch dann wird kurze Zeit später Gul Dukat von einer Gruppierung entführt, die sich Maquis nennt. Der Commander nimmt Major Kira (Nana Visitor) und Doktor Bashir (Alexander Siddig) mit zur Verfolgung. Tatsächlich finden sie in den Badlands das Versteck der Gruppe. Dort werden sie allerdings schon erwartet. Bewaffnete Kolonisten erwarten sie und Commander Hudson.
Mit „Der Maquis, Teil 1“ wurde gezielt auf „Star Trek – Voyager“ hingearbeitet. Schließlich waren mehrere der Besatzungsmitglieder dieses Raumschiffes Mitglieder dieser Organisation. Gleichzeitig wurde hier auch auf die Ereignisse aus der TNG-Episode „Am Ende der Reise“ eingegangen.
Man lernt in dieser Folge nicht allzu viel über die titelgebende Gruppe. Es werden nur hier und da Puzzleteile angeboten, die allerdings noch nicht ausreichen, um sich ein Gesamtbild zu erschaffen. So erfährt man, dass diese Gemeinschaft nicht abgeneigt ist, Terroranschläge durchzuführen und Waffenschmuggel zu betreiben. Ebenso scheinen Mitglieder der Sternenflotte Teil der Gruppierung zu sein.
Gerechtfertigte Taten?
Die Motivation hinter ihren Aktionen ist vor allem Frust. Wie man anhand der Worte des Commanders Hudson sieht, fühlen sich viele von der Föderation „verarscht“, weil ihre jeweilige Heimat auf einmal unter der Kontrolle der Cardassianer steht. Die, so wird es in „Der Maquis Teil 1“ gezeigt, wenig Interesse daran haben, ihre neuen Untertanen pfleglich zu behandeln.
Sind also die Aktionen des Maquis gerechtfertigt? Geht man nach ihrer Handlungsweise in dieser Folge, lautet die Antwort „Nein“. Denn trotz aller Gründe rechtfertigt dies in keinem Fall ihre Taten, das Töten von anderen Lebensformen.
Was man hier hat, ist ein Krieg, bei dem die Föderation nur hilflos am Rande stehen kann. Denn ihr sind die Hände gebunden. Die Rebellen sind sowieso schon nicht gut auf sie zu sprechen und die Cardassianer warten sicherlich nur auf einen Grund, um den mühevoll ausgehandelten Friedensvertrag zu brechen.
Eine unglaubliche Präsenz
Interessant ist dabei die Rolle von Gul Dukat. Zum ersten Mal seit Beginn der Serie hat man das Gefühl, den ehemaligen Stationskommandanten wirklich bewusst wahrzunehmen. Was eventuell daran liegen könnte, dass er dieses Mal nicht antagonistisch eingesetzt wird, sondern als jemand, dem ebenfalls am Frieden liegt, auch wenn er natürlich auf der Seite seiner Rasse ist. Vor allem seine Interaktion mit Benjamin Sisko zeigt, welches Potenzial dieser Charakter ist. Auf einmal hat diese Figur eine schier unglaubliche Präsenz.
Sein Gegenpart ist Commander Hudson. Und leider, so muss man sagen, schafft es diese Figur in „Der Maquis Teil 1“ nicht, das Interesse zu fesseln. Irgendwie wirkt die Darbietung von Bernie Casey nicht überzeugend. Seine Motivation wird einleuchtend dargelegt, doch das Endprodukt scheitert an der schauspielerischen Leistung, die gefühlt mit Handbremse erfolgt.
Erneut hat man den Fall, dass sich der deutsche und englische Titel gleichen. „Der Maquis Teil 1“ und „The Maquis Part 1.“
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