„Der Krieg in meinem Kopf“ gibt uns interessante Einblicke in die Psyche des Attentäters.

Der Krieg in meinem Kopf
© Pabel-Moewig Verlag KG

Titel: Der Krieg in meinem Kopf
Autor: Rüdiger Schäfer
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 20. September 2019

Die Handlung in komprimierter Form

Perry Rhodan versucht auf politischem Wege, die Freigabe der FANTASY zu erwirken und scheitert. Überdies erzählt uns der Attentäter aus seinem Blickwinkel, wie er Opfer und Täter zugleich ist.

Kritisches bei „Der Krieg in meinem Kopf“

Auch wenn mich meine Lektorin dafür erschlagen wird: Scheiß die Wand an, was für ein geiles Heft. (Anmerkung der „Lektorin“: Die arme Wand, über deren Gefühle müssen wir aber noch reden, Mario …). An und für sich passiert im Heft ja nicht viel, aber WIE das erzählt wird. Meine Herren. Da haben wir die Ebene mit Perry Rhodan. Anders als in den klassischen Storys scheitert er hier am Parlament. Dazu die sichtliche Uneinigkeit der Erde, die Zerwürfnisse mit den Kolonien. Das ist keine glücklich strahlende Zukunft, sondern eine lebendige, im Umbruch befindliche Gesellschaft. Wahnsinn. Und dadurch sehr viel glaubwürdiger.

Dann die Ebene im Kopf des Attentäters. Hammer. Ungeschminkt und brutal. Schnörkellos. In jeder Zeile merkt man den „Krieg im Kopf“. Merkt, wie wenig der Protagonist seinem inneren Instinkt entgegenstellt. Wie schwach er innerlich ist und wie zerrüttet. Und wie sehr durch Iratio Hondro missbraucht.

Einfach ein perfektes Heft.

Handlungsfortschritt?

Bleibt der kaum vorhandene Handlungsfortschritt. Hondro bleibt uns als Gegner erhalten und die Kolonien wenden sich langsam ihm zu. Im Grunde also nichts Neues auf der großen Front. Was mir gefällt. Gegner, die nur wenige Hefte lang eine Rolle spielen, sind auf Dauer langweilig. Ein echter Nemesis für einige Zeit hingegen bringt zumindest eine Zeit lang Pepp in die Handlung. Genau so jemand kann Hondro sein. Man muss ihn dazu nicht einmal immer selber auftreten lassen. Schön gemacht.

Technik und Physik

Ein echtes Highlight waren die technisch-wissenschaftlichen Schilderungen. Natürlich waren dies keine echten wissenschaftlichen Folgerungen. Jedoch waren sie hier derart gut und fassbar geschildert, dass man die dahinterstehende Physik tatsächlich erahnen und als in der Realität theoretisch möglich sehen kann. „Technobabbel“ im nicht abwertend gemeinten Sinne vom allerfeinsten.

Auch die Platzprobleme an Bord der FANTASY sind verständlich und greifbar. Der Linearflug ist herrlich plastisch geschildert. Spannend sind die dabei auftauchenden Quallenwesen – existieren diese oder sind sie nur Phantome?

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Mario Staas
2 Gedanken zu „[Perry Rhodan NEO 209] Der Krieg in meinem Kopf“
  1. Mir gefällt die Richtung, in die NEO zur Zeit geht, nicht so besonders. Hab die letzte Zehnerstaffel, einschliesslich Nr. 209, nur „quer“ gelesen. Auch das Intro für die nächste Staffel lässt mich zweifeln.
    Mal sehen, bin aber skeptisch.

  2. Lieber Gorm Jordan, natürlich ist das immer Geschmackssache. Was ich toll finde finden andere dann Langweilig. Und umgekehrt. Ich persönlich finde jedoch, dass Dir A) eine Staffel exellenter Hefte somit entgeht, schonmal rein von der Schreibe an sich her und B) gerade dieser etwas langsamere Aufbau unheimlich viel Realismus und plastische Handlungsorte beinhaltete. Durch Querlesen kann man dies leider nicht erfassen – einer der Gründe, wieso ich zB. die Silberbände meide, man verpasst meist das Schönste 🙂

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