Nach langer Zeit schreibt Ralph Sander mit »Der kleine Trekkie« wieder ein Buch mit »Star Trek«-Thematik.

Der kleine Trekkie
© inFarbe und Bunt Verlag

Die Rückkehr von Ralph Sander zu Star Trek

Wer meine Rezension zu Björn Sülters Es lebe Star Trek gelesen hat, der kann aus dem Text entnehmen, dass ich Ralph Sander und seinen »Das Star Trek-Universum« sehr wertschätze. Umso größer die Überraschung, als ich »Der kleine Trekkie« zum Rezensieren erhielt, da dieses Büchlein von eben diesem Autor geschrieben und gezeichnet wurde.

Der Schriftsteller wurde 1963 in Köln geboren. In der ersten goldenen Phase von »Star Trek« setzte er mit seinen Sekundärwerken Maßstäbe. Ansonsten arbeitet er als Übersetzer für Egmont, Lübbe, Weltbild und CORA. Des Weiteren verfasste er unter diversen Pseudonymen Romane in verschiedensten Genres, zum Beispiel als R. S. Graham Mystery-Geschichten. Unter seinem eigenen Namen kamen die Bücher der »Kater Brown«-Reihe heraus.

»Der kleine Trekkie« erzählt von dem Erlebnis, das JT, ein großer »Star Trek«-Fan, erlebte. Als dieser eines Tages gemütlich zu seinem monatlichen Fantreffen gehen will, wird er überraschend entführt. Denn er wurde auserwählt, in einem intergalaktischen Konflikt zu vermitteln. Am Ende bietet nur eins die Lösung: Die Kraft und Lektionen, die ihm »Star Trek« lehrten.

Humorig mit Running Gag

Wie der Titel es schon vermuten lässt, orientiert sich das Buch weniger an den erwachsenen Trekkies, als vielmehr an dem Nachwuchs. Die Geschichte ist einfach gestrickt und bietet natürlich nicht so viel Tiefgang, wie ein normaler Roman. Man wird den Band problemlos innerhalb von fünf Minuten durchhaben.

Und doch ist »Der kleine Trekkie« ein durchaus gelungenes Werk. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Story eben nicht allein mit Worten erzählt wird, sondern ebenso durch Bilder, die pointiert wichtige Momente darstellen. Die Illustrationen stammen dabei alle von Ralph Sander persönlich.

Der Zeichenstil des Autors ist dabei alles andere als detailliert. Es wird das Wesentlichste dargestellt, ohne dass etwas fehlt. Gleichzeitig unterstützt die Optik auch den Humor, etwa durch die Knollennase und übertrieben gezeichneten Reaktionen des Protagonisten selbst. Man merkt den Zeichnungen zwar an, dass der Künstler kein Profi ist. Aber sie wirken trotzdem gut gelungen und erfüllen ihren Zweck, Humor zu erzeugen voll und ganz. Übrigens hat er auf fast allen rechten Seiten einen Running Gag eingebaut. Man beachte bitte das Brustsymbol auf der Uniform des Protagonisten!

Eine Riesenverneigung

Die Story wird flott erzählt und mit einer gehörigen Portion Humor präsentiert. Dabei sieht die Einteilung des Romans wie folgt aus: Auf der linken Seite ist immer ein und dasselbe Bild zu sehen. Ein alter Mann, der Erzähler, sitzt im Ohrensessel, seine Füße in Fußwärmern, mit einem konzentrierten Blick in das Buch, fast so, als ob er seinen Enkelkindern erzählt, was gerade passiert. Dazu liest man wirklich den aktuellen Fortschritt der Story, derweil auf der rechten Seite eine Illustration zu sehen ist, die das eben Gelesene noch mal humorvoll visuell unterstützt.

Am Ende ist »Der kleine Trekkie« vor allem eine Riesenverneigung vor »Star Trek« und den Lektionen, die die Serie im Laufe der Jahre wiederholt lehrte. Jetzt werden diese Lehren praktisch angewandt. Es ist ein Werk, an dem sich Altfans erfreuen können, während Neufans sich dadurch vielleicht inspiriert fühlen, sich mit den Vorlagen zu beschäftigen.

Letzten Endes ist dies ein sehr guter Band.

Bewertung 15/15

Autor: Ralph Sander
Titel: Der kleine Trekkie
Verlag: In Farbe und Bunt
Erschienen: 06/2019
Einband: Taschenbuch
Seiten: 101
ISBN: 978-3-95936-166-8
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen
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