In Ewig dem Tod verfallen“ wird bei Eregion das Schicksal der freien Welt entschieden.
Nur zwei Plots
Herr Celebrimbor (Charles Edwards) erschafft, gefangen in der friedlichen Illusion Saurons, die neun Menschenringe. Doch nach und nach fällt dem Schmied auf, dass etwas nicht stimmt. Dass er womöglich von Annatar (Charlie Vickers), der Elbenmaske des dunklen Herrschers, belogen wurde.
Der hat derweil in der belagerten Stadt das Kommando und wird von dem Einfallsreichtum der Orks überrascht. Die bald darauf von einer Elbenstreitkraft unter der Führung Elronds (Robert Aramayo) angegriffen wird. Der wiederum darauf hofft, dass ihm sein Freund Durin IV (Owain Arthur) zur Hilfe eilt. Doch diese Hoffnung könnte enttäuscht werden.
Ewig dem Tod verfallen bietet eine epische Schlacht und jede Menge Drama. Man merkt der Folge an, dass es dem Finale zugeht, dass hier Plots zu Ende geführt werden. Dabei ist dies auch eine Episode, die sich auf nur zwei große Handlungsebenen fokussiert, nämlich das Schicksal von Erebior und den Ereignissen in Moria.
Vertrauen ist ein kostbares Gut
In beiden Plots dreht es sich ums Vertrauen und davon, wie es enttäuscht wird. Allerdings nicht immer aus ein- und demselben Grund. Sondern aus diversen Unterschiedlichen.
Bei den Zwergen dreht sich sehr viel darum, dass Durin IV versucht seinen Vater zu entmachten. Er kann nicht mit länger ansehen, wie dieser immer gieriger wird, immer mehr die Vorsichtsmaßnahmen der Ahnen ignoriert, immer tiefer graben lässt. Und trommelt deshalb viele Gefolgsleute zusammen, die ihm helfen sollen, Dinge in Ewig dem Tode verfallen wieder ins Lot zu bringen.
Gleichzeitig will er allerdings ebenfalls seinem Freund Elrond helfen, auch wenn dieser aus dem Zwergenkönigreich verbannt worden ist. Und am Ende muss er dann eine harte Entscheidung treffen, was ihm jetzt wichtiger ist. Weil er unterschätzt hat, wie sehr die Gier, entstanden durch den Ring, seinen Vater durchdrehen lässt, ihn unberechenbarer macht. Die Entscheidung, die er schließlich trifft, ist dann entsprechend ein Verrat an der anderen Sache, die er dadurch vernachlässigen muss. Am Ende kann einem der Prinz nur leidtun.
Was für eine Tragik
Die Schlacht um Erebior ist dabei für Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht die Chance, viele Plots zusammenzufassen und gleichzeitig alle wichtigen Elbenfiguren wieder zusammenkommen zu lassen. So tauchen in „Ewig dem Tode verfallen“ neben Celebrimbor und Elrond auch Galadriel und Arondir wieder auf. Jede der Charaktere erhält dabei mehrere wichtige Szenen, in denen sie glänzen können.
So zeigt sich in dieser Folge die ganze Tragik von Celebrimbor. Es wird gezeigt, dass er intelligent und geistesgegenwärtig ist, als er anhand weniger Details bemerkt, dass ihm eine Illusion vorgesetzt wurde. Der schließlich erkennt, wer Annatar wirklich ist. Doch am Ende ist dies zu spät. Am Ende zeigt sich, dass Saurons Manipulationen schon zu weit fortgeschritten sind, als dass der Elbenschmied etwas dagegen machen kann. Das einzige, was ihm übrig bleibt, ist dem dunklen Lord allerhöchstens zu ärgern, in dem er gegen Ende der Folge mit den frisch angefertigten neun Ringen für die Menschheit aus der Stadt flieht.
Die Schlacht selbst wird in Ewig dem Tode verfallen packend inszeniert. Es ist ein ziemliches Hin und Her, mit Kampfpausen und überraschenden Momente. Wie etwa, als Adar um seine Gefallen Kinder trauert. Oder, als der Troll aus Der Adler und das Zepter wieder auftaucht. Dabei werden alle Protagonisten im Laufe der Handlung ordentlich durch die Mangel gedreht. So sieht man, wie Elrond verzweifelt versucht, eine Niederlage aufzuhalten. Oder wie Arondir am Ende jemanden trifft, der stärker ist als er.
Details sind Details
Es ist eigentlich eine gute Folge. Bei der man allerdings Details bemängeln muss. So hätte man vom Troll mehr erwartet. Er geht zwar nicht einfach so in die Knie. Doch wie er besiegt wird, wirkt am Ende dann jedoch zu einfach. Auch der Schlachtverlauf mit den Pausen und stillen Momenten wirkt manchmal unübersichtlich. Und die Tatsache, dass Adar anscheinend Arondir tötet, hat einen gewissen Geschmack. Denn damit würde eine Figur aus der Reihe entfernt, die im Vorfeld auf Grund ihrer Hautfarbe für Kontroversen gesorgt hat. Ihn jetzt zu eliminieren, käme einem Kotau vor den Leuten gleich, die die Reihe wegen der Figur ursprünglich grundlos verteufelt haben.
Doch am meisten irritiert die Enthüllung in Ewig dem Tode verfallen, dass Sauron Celebrimbor in Wo ist er? kein Mithril gegeben hat. Sondern vielmehr das gesammelte Blut des schwarzen Herrschers, mit dem er die Kontrolle über die neun Ringe erhält. Das erklärt zwar, wieso die Ringträger sich dann später in Nazgul verwandeln. Aber gleichzeitig fragt man sich, wozu Sauron dann den ganzen Aufwand betrieben hat, überhaupt erst ins Zwergenkönigreich zu reisen, um dort nach dem Material zu fragen? Das wirkt im Nachhinein ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Wie gesagt, abgesehen davon ist dies eine gute Episode, die Spannung fürs Finale erzeugt.
Info
Drehbuch: J. D. Payne, Patrick McKay, Justin Doble
Showrunner: J. D. Payne & Patrick McKay
Regie: Charlotte Brändström
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