Wo die Sterne fremd sind, fällt die Orientierung schwer.
Viele wichtige Momente
Der Ausbruch des Schicksalsbergs hat weitreichende Folgen. Im Zwergenkönigreich Khazad-dûm sind die wichtigen Lichtschächte zusammengebrochen, und das Getreide geht ein. Unterdessen empfängt der Elfenschmied Celebrimbor (Charles Edwards) Sauron (Charlie Vickers) in seiner Gestalt als Halbrand. Boten, die ihn vor diesem warnen sollen, werden unterwegs von finsteren Mächten abgefangen und getötet.
Galadriel (Morfydd Clark) hat eine Vision von dem Schmied. Sie sieht ihn tot und bittet deshalb Gil-Galad (Benjamin Walker), dass sie ein Kommando anführen darf, um nachzugucken. Der Hochkönig willigt ein, wobei er eine Änderung durchführt: Nicht sie, sondern Elrond (Robert Aramayo) soll der Anführer sein. Derweil reisen der Fremde (Daniel Weyman) und seine Harfüßerfreunde durch eine Wüste. Sie werden von Leuten verfolgt, die nichts gutes vorhaben. Weshalb der Fremde schon bald zu drastischen Maßnahmen greift.
Es gibt in Wo die Sterne fremd sind viele wichtige und interessante Szenen. Viele Momente, die für die Lore noch von Bedeutung sein werden. Von denen am wichtigsten der Moment ist, wo Sauron Celebrimbor vorgibt, dass er in Wahrheit ein Bote der Götter ist.
Der Anfang des Falls
Doch bis es soweit ist, dauert es. Die Folge spannt den Zuschauer und im Prinzip auch Sauron selbst auf die Folter. Denn Celebrimbor will zunächst nichts von dem anderen wissen, lässt ihn sogar im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen, ehe er sich dann doch herablässt, ihn zu treffen. Was dann zu einer der besten Szenen in der bisherigen Serie führt.
Man wusste schon vorher, dass Sauron ein Meister darin ist, mit der Wahrheit zu lügen. Und das wird in der kommenden Szene auf die Spitze getrieben. Er sagt vieles, dass so gesehen wahr ist. Aber andererseits auch gelogen ist. Mit der Krönung seiner Transformation in Wo die Sterne fremd sind, von dem Menschen Halbard zu dem Elfen Annatar, der vorgibt, ein Bote der Valar zu sein, den Göttern von Tolkiens Der Herr der Ringe-Welt. Was ja durchaus der Wahrheit entspricht, da er Morgoth diente, der ja einst ein Valar war.
Es ist eine herrlich inszenierte Szene, in der man den Beginn von Celebrimbors Fall sieht. Denn nach dem, was man aus den Werken Tolkiens weiß, wird er seinen Tod durch Sauron und seine Truppen finden, nachdem er diesem geholfen hat, die Ringe der Macht für die Menschen und Zwerge herzustellen. Was natürlich kein schönes Ende ist.
Sturköpfe unter sich
Interessant ist, dass in Wo die Sterne fremde sind, Galadriel eine Vision von dem Elfenschmied hat, wo er das Ringgedicht aufsagt, ohne jedoch die alles entscheidende Zeile mit dem einen Ring zu sagen. Es ist also nachvollziehbar, wieso Galadriel alles stehen und liegen lassen will, um herauszufinden, wie es dem Schmied geht. Auch wenn sie dafür eine bittere Kröte schlucken muss, als Elrond statt ihr Anführer des Trupps wird, der losgeschickt wird. Man sieht, wie sehr sie das wurmt, wobei sie selbst nichts Negatives darüber sagt.
Doch wesentlich interessanter ist das Gespräch, dass Elrond mit Círdan führt. Dabei merkt man, wie sehr der Halbelf dem Schiffsbauer vertraut. Der dann nämlich sagt, dass die Ringe durchaus gefährlich sein könnten. Es aber darauf ankommt, wer sie trägt und nutzt. Was Elrond sichtlich zu denken gibt.
Auch die Szenen in Khazad-dûm sind gelungen. Zu sehen, wie in Wo die Sterne fremd sind das ganze Zwergenkönigreich unter dem Verlust der Lichtschächte leidet, wie selbst die Bergsänger nichts ausrichten können, das ist schon heftig. Aber ebenso sieht man, wie Durin IV einen schweren Stand hat, wie andere auf ihn herabsehen oder ihn gar verachten. Was er versucht, vor seiner Frau zu verheimlichen, die sowieso über die Sturköpfigkeit von ihm und seinem Vater unglücklich ist.
Saruman lässt grüßen?
Bei dem Fremden sind die Verfolger interessant. Sie scheinen für einen dunklen Magier zu arbeiten. Man kann sich jetzt streiten, ob die Einführung von diesem eine gute Idee ist. Aber da dieser Teil der Story in einer Gegend spielt, die Tolkien in seinen Werken nur am Rande gestreift hat, ist es durchaus möglich, dass es damals einen solchen gab. Vielleicht ist er auch schuld daran, dass dann im dritten Zeitalter die blauen Magier im Osten verschwanden oder korrumpiert wurden?
Sein Aussehen ist in Wo die Sterne fremd sind interessant. Er wirkt wie ein junger Saruman, wobei sein Look dem Magier nur ähnelt, aber nicht gänzlich gleicht. Ob das ein Hinweis auf eine zukünftige Verbindung ist?
In jedem Fall endet die Episode damit, dass die Zwerge eingeladen werden, die Zwergenringe zu erstellen und dass der Fremde bei einem Spruch einen solchen Sturm heraufbeschwört, dass er seine Begleiter verliert. Alles Elemente, die für die kommenden Folgen noch wichtig werden könnten.
Info
Drehbuch: Helen Shang
Showrunner: J. D. Payne & Patrick McKay
Regie: Louise Hooper, Charlotte Brändström
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