Udûn ist eine außergewöhnliche Folge.
Was alles nicht mit dabei ist
Adar (Joseph Mawle) und seine Orks greifen die Südländer an, die sich ihm nicht angeschlossen haben. Doch der Angriff auf den Turm von Ostirith verläuft nicht so, wie geplant, als der Elbe Arondir (Ismael Cruz Córdova) eine Falle aktiviert und das Gebäude über den Köpfen der Angreifer zusammenstürzt. Jedoch ist klar, dass dies im Kampf ums Überleben nur eine Verschnaufpause darstellt.
Gemeinsam mit Bronwyn (Nazanin Boniadi) präparieren die restlichen Bewohner ein Dorf für den nächsten Angriff. Es ist klar, dass auf sie ein Kampf auf Leben und Tod wartet. Doch als es so weit ist, haben sie nicht mit der Skrupellosigkeit Adars gerechnet. Am Ende könnte es gut sein, dass sie trotz erheblicher Gegenwehr unterlegen sind.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist Udûn eine außergewöhnliche Folge. Es ist die erste Episode, die sich nahezu ausschließlich auf einen einzigen Plot fokussiert. Das heißt, weder der Plot um Elrond und Durin IV kommt vor, ebenso wenig, wie die Harfüßer ihre Aufwartung machen. Zwar treten hier immer noch die Numenorer auf, aber handelt es sich dabei um die Leute, die Galadriel aufs Festland begleitet haben. Was auf der Insel passiert, bleibt unklar.
Wie im Kino
Doch der Fokus auf überwiegend eine Handlung wirkt sich positiv auf den Gesamteindruck dieser Episode aus. Sie wirkt deutlich fokussierter, stringenter und mit exzellenten Charaktermomenten angereichert. Hinzu kommen auch noch Momente, wo man das Gefühl hat, dass diese Szenen genauso gut in einen Herr der Ringe-Kinofilme passen.
Von diesen gibt es jede Menge. Sei es der Augenblick, als man sieht, wie die Dorfbewohner im Tal im Fackelschein sehen, wie der Turm zusammenbricht. Oder das Ende der Folge, als der Damm kollabiert und eine Aschewelle auf das Dorf zusteuert. Oder, oder, oder… Hier wurde in Udûn wirklich Geld in die Hand genommen und das merkt man im positiven Sinne.
Doch auch die kleinen Momente gefallen. Als sich beispielsweise Galadriel mit Isildur unterhält. Was übrigens das erste Mal ist, wo man die Elbin freundlich und nicht arrogant erlebt. Oder als Arondir endlich Bronwyn seine Liebe gesteht und mit ihr nach der Schlacht zusammenleben möchte.
Es wird mit dem Zuschauer gespielt
Mit letzterem wird in Udûn auch ein wenig gespielt. Beim Zuschauer, der sich mit der Tolkien-Lore etwas auskennt, entsteht dadurch die Erwartung, dass in der Schlacht etwas geschehen muss, dass das Zusammenleben unmöglich macht. Und so erlebt man jede Menge diverse lebensgefährliche Situation, in denen einer der beiden in Gefahr gerät. Sei es, als Arondir sich mit einem besonders großen und schweren Ork anlegt. Oder aber, als sie von einem Orkpfeil schwer verwundet wird.
Der Moment, wo Galadriel mit den Numenorer dann zur Rettung der Südländer ankommt, ist natürlich ebenso ein Highlight. Und auch hier spielt die Folge mit den Erwartungen des Zuschauers. Man meint, dass damit der Plot um die Orkgefahr vorbei ist. Nur um dann ein kataklysmisches Ende zu erleben, das zwar irgendwo übertrieben wirkt. Aber gleichzeitig auch eine Erklärung für die Existenz von Mordor liefern könnte.
Interessant ist die Rolle von Halbrand in Udûn. Es gibt gleich zwei Szenen, die darauf hindeuten, dass er vielleicht nicht das ist, was er vorgibt zu sein. Zum einen, als er Adar zur Strecke bringt und ihn fragt, ob er weiß, wer er – also Halbrand – ist. Was der Ork verneint, woraufhin der König der Südländer zufrieden mit dem Kopf nickt, nur um dann anschließend kurz davor steht, ihm den Todesstoß zu verpassen. Was Galadriel aber verhindert. Die zweite ist am Ende, als er als der König der Südlande den einfachen Leuten vorgestellt wird und ihm anfänglich die Verehrung der anderen sichtlich nicht gefällt. Es sind nur zwei kleine Momente, doch wäre es nicht verwunderlich, wenn sie für die Zukunft der Serie noch erhebliche Konsequenzen haben könnten.
Am Ende wird aus einem vermeintlich glorreichen Sieg eine empfindliche Niederlage gemacht, die sicherlich noch erhebliche Auswirkungen haben wird. Womit dies wieder eine Folge ist, bei der man darauf gespannt ist, was als Nächstes kommen wird.
Info
Drehbuch: Nicholas Adams & Justin Doble und J. D. Payne & Patrick McKay
Showrunner: J. D. Payne & Patrick McKay
Regie: Charlotte Brändström
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Kann diese Bewertung gar nicht nachvollziehen. Ich fand die Serie megaschwach.
So unterschiedlich können die Geschmäcker sein. 🙂 Denn auch, wenn die Serie meiner Meinung schwache Momente hat, konnte sie mich bislang insgesamt überzeugen.