In Der Aufstieg des Skorpions werden erneut Geheimnisse und ihre Konsequenzen behandelt.

Er ist da!

Peter Parker (Hudson Thames) versucht, sich mit Nico (Grace Song) zu versöhnen, doch die zeigt ihm die kalte Schulter. Dafür kann er Pearl (Cathy Ang) helfen, die ihrem Unmut über die Entwicklung von Lonnie (Eugene Byrd) Luft macht. Viel Zeit, sich um seine Freunde und Bekannte zu kümmern, bleibt ihm jedoch nicht, denn Norman Osborn (Colman Domingo) hat eine heiße Spur zu Otto Octavius gefunden. Die ist so heiß, dass sie förmlich sich ihren Weg durch die Stadt brennt.

Denn Mac Gargan (Jonathan Medina), der Anführer der Scorpions-Straßenbande, hat von dem Wissenschaftler einen Anzug erhalten, mit dem er sich einen Weg zu der 110th Street Gang bahnt. Dort richtet er beinahe ein Massaker an, das nur durch das rechtzeitige Eingreifen von Spider-Man verhindert werden kann. Doch es könnte sein, dass der Skorpion stärker ist als die Spinne.

Das Auftauchen des Skorpions ist jetzt keine so große Überraschung. Die Der Freundliche Spider-Man aus der Nachbarschaft-Reihe hat sein Kommen schon die ganze Zeit vorbereitet. Angefangen von dem Namen seiner Gang – Scorpions – über die Skorpion-Tatoos, die die Gangmitglieder haben, bis hin zum Namen des Anführers – Marc Gagan – war klar, dass das früher oder später passieren würde.

Nett

Überraschend ist nur das Design dieses Scorpions. Es ist einerseits nahe an der Comicvorlage – der vielseitig einsetzbare Skorpionschwanz – aber andererseits auch eigenständig. So wirkt es weniger wie ein Kostüm, als vielmehr eine Art Anzug/Rüstung, die Marc Gagan von Otto Octavius verpasst kriegt. Ein Anzug, der ihn übrigens in einer Szene deutlich schadet, was er allerdings ignoriert.

In jedem Fall erweist sich der Scorpion als ein weiterer Gegner, gegen den Peter Parker am Struggeln ist. Im Prinzip ist das ja auch ein wiederkehrendes Thema der Serie: dass Spider-Man nämlich ohne Hilfe durch andere gegen die Schurken nicht bestehen kann. Nur, dass es dieses Mal wirklich extreme Ausmaße annimmt, mit einem Ende, das einen gespannt auf die nächste Episode machen wird.

Allerdings muss man eben ehrlich sein, dass der Plot um Scorpion zwar nett ist, i m Vergleich zu den Handlungen der Nebencharaktere aber eben auch nur das ist: Nett!

Kommt da Magie ins Spiel?

Es sind die Nebenfiguren, die das Salz in der Suppe von Der Aufstieg des Skorpions bilden. Zum einen, wenn man sieht, wie Nico und Harry Freunde werden. Zum anderen aber auch, wie jetzt Lonnie Lincoln von seinen Lügen eingeholt wird, als Pearl ihn dank seines kleineren Bruders im Hauptquartier der 110th Street Gang überrascht.

Es ist schön zu sehen, wie die beiden so verschiedenen Nico und Harry langsam aber sicher gemeinsamen Grund finden. Grund übrigens, der nichts mit Peter zu tun hat. Stattdessen ist es eine vollkommen andere Sache, die dazu beiträgt, dass sie Freunde werden, trotz ihrer komplett unterschiedlichen sozialen Herkunft.

Interessant ist diese Handlung vor allem wegen eines kleinen Ereignisses, das in der Folge nicht so sehr hervorgehoben wird, das aber was für die Figur von Nico viel Entwicklungspotential bietet. Denn in der entscheidenden Szene, die die Grundlage für die spätere Freundschaft zwischen ihr und Harry entstehen lässt, sieht man, wie ihr Amulett reagiert und allem Anschein nach etwas beeinflusst. Angesichts der Tatsache, dass sie in den Comics eine Magierin ist, deutet das darauf hin, dass die Serie anscheinend anfängt, sich hier der Comicvorlage anzunähern.

Vorfreude auf die nächste Episode

Der Plot um Pearl und Lonnie ist im Prinzip dasselbe, wie die Szene zwischen Nico und Peter in der letzten Episode. Nur, dass die Situation hier natürlich wesentlich ernster ist. Und dass der Moment der Aussprache, der Konsequenz aufs nächste Mal verschoben wird, weil exakt in diesem Augenblick Scorpion angreift. Wobei man jedoch mitkriegt, dass die beiden mit dem Leben davon kommen.

Aber auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass man auch bei der nächsten Folge einschalten wird. Eben weil man wissen möchte, was jetzt geschehen wird. Wobei man dann ebenfalls langsam realisiert, dass das Staffelfinale nur noch wenige Episoden entfernt ist und Dinge langsam ernst werden.

Optisch ist diese Folge leider erneut zwiegespalten. Wie auch beim letzten Mal gibt es visuell coole Momente, wie etwa, wenn Norman Osborn mit Peter an einer holografischen Karte der Stadt redet. Doch dann sind ebenfalls wieder diese schwachen Augenblicke, wo man sich wirklich nur an den Kopf fassen kann. Hier merkt man eben erneut, dass dieser Look, den die Serie ausgewählt hat, ein zweischneidiges Schwert ist.

Trotzdem: Die Vorfreude auf die nächste Episode ist da.

Info

Drehbuch: Raven Koné
Showrunner: Jeff Trammell
Regie: Stu Livingston

 


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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score
Götz Piesbergen

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