Das große Los bietet einen weiteren, wunderbaren Deep Cut in die Geschichte von Spider-Man.
Wichtige Entwicklungen
Peter Parker (Hudson Thames) und Norman Osborn (Colman Domingo) arbeiten jetzt zusammen. Doch es ist noch die Frage zu klären, wie das Kostüm, dass Peter tragen soll, aussehen wird? Zu diesem Zweck stattet der Großindustrielle den Jungen mit den verschiedenen Outfits aus, die alle aus dem einen oder anderen Grund jedoch scheitern. Bis auf das Letzte.
Lonnie Lincoln (Eugene Byrd) hängt parallel dazu bei seiner neuen Gang ab. Ehe er von deren Anführer Big Don (Leilani Barrett) den Auftrag erhält, Essen bei einem bestimmten Imbiss abzuholen. Was der Gangleader ihm nicht verrät: Der Imbiss liegt auf feindlichem Ganggebiet.
Das große Los ist jetzt keine Folge, in der die Gesamthandlung massiv voranschreitet. Im Gegenteil: Der episodenübergreifende Plotfortschritt ist eher minimal. Trotzdem sollte man diese Der freundliche Spider-Man aus der Nachbarschaft-Episode nicht abtun. Denn es finden hier einige wichtige Entwicklungen statt.
Ein erheblicher Kontrast
Dabei könnte der Kontrast zwischen dem Peter Parker und dem Lonnie Lincoln-Plot unterschiedlicher nicht sein. Bei Peter dominiert der Humor, derweil die Atmosphäre bei Lonnie düster und bedrückend ist. Ein starker Kontrast, der aber gut inszeniert wird.
Letzten Endes ist dabei vor allem der Plot um die Suche nach einem neuen Outfit und Identität für Peters Superheldendasein ein wunderbarer Deep Cut. Denn im Laufe der Folge probiert der künftige Netzkopf drei andere Identitäten aus, die er mal gegen Ende des letzten Jahrtausends trug. Zu jener Zeit war Spider-Man mal wieder gesucht und weshalb er vier unterschiedliche andere Superheldenidentitäten erschuf. Von denen man drei hier in dieser Folge sieht.
Prodigy ist der Held mit dem Cape, Hornet der mit der Rüstung, mit der Peter durch die Luft fliegen kann. Und dann ist da noch Dusk, der mit dem dunklen Kostüm. Was fehlt, ist die Identität des herumhüpfenden Ricochet, aber das kann man verschmerzen. Interessant und lustig ist, wie Peter auf die jeweils verschiedensten Art und Weisen mit den Identitäten scheitert. Mal verheddert er sich im Cape, ein anderes Mal kann er den Anzug nicht kontrollieren und wiederum ein anderes Mal sorgt das Outfit und Gebaren bei den Zivilisten für Panik.
Ein, aber nicht das, Spider-Man-Outfit
Weshalb dann am Ende Peter endlich ein Spider-Man-Outfit erhält. Zwar nicht unbedingt das Rot-Blaue, das er selber erdacht hat. Aber eins, dass dennoch wie Spider-man aussieht, eben nur ein weiß-schwarzes. So ein ähnliches trug Peter Parker vor einigen Jahren, als er Teil der Future Foundation war, einer Organisation der Fantastic Four.
In jedem Fall rettet er in seinem Outfit Zivilisten aus brennenden Autos, kommt begeistert zurück zu Norman Osborn und enthüllt dadurch aus Versehen seine wahre Identität vor dem ebenfalls anwesenden Harry Osborn. Was natürlich ein genialer Cliffhanger ist, da man nicht weiß, ob und wie dieser darauf reagieren wird. Man weiß allerdings, dass er gut mit Peter kann. Es wird also spannend bleiben.
Die Episode endet übrigens damit, dass man zum erste Mal sieht, wer die diversen Schurken ausrüstet. Und es ist ein klassischer Spider-Man-Antagonist, der auf dem ersten Blick unverändert aussieht. Was überrascht, wenn man die Vorliebe der Serie für radikal unterschiedliche Interpretationen bekannter Figuren bedenkt.
Perfide
Der Plot um Lonnie Lincoln verdeutlicht hingegen, wie sich der Junge immer mehr in der Gang verstrickt. Was sich dann sogar auch auf sein Privatleben auswirkt. Es gibt eine wunderschöne Szene, wo er Pearl Pangan eine Blume schenkt, nur um anschließend von der Gang abberufen zu werden. Am Ende hat all dies zur Konsequenz, dass die feindliche Gruppe, die Scorpions, wissen, wer er ist. Und nur die 110th Street Gang ihn und seine Familie schützen kann. Ganz so, wie es Big Don wohl geplant hat. Ein perfider Plan, der auch spannend umgesetzt wird.
Letzten Endes ist dies eigentlich eine großartige Folge. Mit nur einem Manko: Schon wieder beißt sich die Darstellung von 2D und 3D-Objekten. Alles was mit Personen, mit Figuren zu tun hat, sieht fantastisch aus. Aber sobald im Hintergrund 3D-Objekte auftauchen, wirken diese wie ein schlecht gerenderter Fremdkörper. Und das ist einfach nicht in Ordnung.
Schade, denn abgesehen davon ist diese Folge großartig.
Info
Drehbuch: Charlie Neuner
Showrunner: Jeff Trammell
Regie: Liza Singer
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