Das Parker-Glück ist eine Folge, in der weitere Figuren eingeführt werden.
Ein sehr spezielles Glück
Norman Osborn (Colman Domingo) ist auf Peter Parker (Hudson Thames) aufmerksam geworden und lädt ihn zu einem bezahlten Praktikum bei Oscorp ein. Der Junge kann sein Glück kaum fassen und teilt es auch seinen Freunden an der High School mit. Wo ihn Lonni (Eugene Byrd) zu einem American Football-Spiel der High School einlädt.
Doch das typische Parker-Glück lässt nie lange auf sich warten. Am ersten Tag des Praktikums kommt er zu spät und der Wissenschaftler Bentley Wittman (Paul F. Tompkins) begrüßt ihn und seine Mitpraktikanten nicht gerade freundlich. Immerhin ist die Wissenschaftlerin Carla Connors (Zehra Fazal), mit der er direkt zusammenarbeitet, nett. Und er muss sein Praktikum gemeinsam mit seiner Identität als Spider-Man kombinieren. Was nicht sonderlich gut funktioniert.
Das titelgebende Parker-Glück ist Comicfans bekannt. Denn auf Grund seines Lebens als Spider-man hat Peter Parker nur selten andauerndes Glück. Häufig laufen Dinge bei ihm sogar schief, was man ja unter anderem in den Sam Raimi-Verfilmungen sehen konnte. Und da Der freundliche Spider-Man von Nebenan bislang wirklich versuchte, auf seine Art und Weise den Comics treu zu bleiben, passt das.
Jede Menge Comicanleihen
Der eigene Spin findet sich ja vor allem bei den Nebencharakteren wieder. Puristen mögen angesichts eines farbigen Norman Osborns oder eines weiblichen Connors – der im Original ja der tragische Schurke die Echse ist – aufstöhnen. Aber es passt zu der Reihe, die eben versucht, progressiv zu sein, ohne dass es aufgesetzt wird. Und die Figuren, die hier eingeführt werden, haben genau Nico in den Comics eine gewisse Historie. Amadeus Cho ist zum Beispiel einer der klügsten Köpfe der Marvel Comics, den noch dazu eine enge Historie mit dem Hulk verbindet.
All diese Charaktere werden kurz, knackig und bündig eingeführt. Man erfährt sofort, wie sie ticken, was sie ausmacht. Und kann schon ungefähr vermuten, wo die Reise mit ihnen hingehen wird. Wobei man allerdings auch gespannt ist, ob und wie die Serie den Weg dorthin beschreiten wird.
Und auch, wenn Das Parker-Glück neue Charaktere einführt: Dadurch werden die alten Figuren nicht vernachlässigt. So sieht man beispielsweise, wie die Freundschaft zwischen Peter, Lonnie und Nico sich hier vertieft. Und wie Nico darauf reagiert, als Peter sie bei der Party des Footballteams Lonnies versetzt, weil er, was sie nicht weiß, gerade als Spider-Man aktiv ist.
Was für ein Ende
Was ebenfalls diese Folge auszeichnet: Der Kampf gegen Butan. Einerseits ist die Auseinandersetzung grandios komisch, voller irrer Pointen. Wie etwa, als sich herausstellt, dass der Schurke das falsche Gebäude am Abfackeln ist. Oder wie Peter ihm an Ende besiegt. Oder welchen Aufwand der Held betreibt, damit sogar die Fische in einem Tierladen, wohin sich der Kampf verlagert, überleben.
Doch gleichzeitig zeigt diese Auseinandersetzung sein Dilemma, eben das, was auch zum Parker-Glück führt. Denn nicht nur kommt er auf Grund des Kampfes zu später von der Pause im Praktikum zurück. Ebenso lässt er Nico auf der Party alleine, wo sie sich sichtlich unwohl fühlt. Und während er beim Praktikumsplatz noch die Wogen glätten konnte, dürfte das bei seiner Freundin eher schwer fallen.
Und dann ist da das Ende der Episode. Ohne zu viel zu verraten, aber was hier geschieht, dürfte erhebliche Konsequenzen haben und im Prinzip alles auf den Kopf stellen. Man ist definitiv gespannt darauf, wie der Cliffhanger in der nächsten Folge aufgelöst wird.
Animationstechnisch ist diese Episode wieder super, solange sie sich auf die Charaktere fokussiert. Sobald allerdings andere Elemente aus dem Hintergrund mit hinzukommen, hakt es. Denn diese Objekte wirken merkwürdig unfertig und klobig. Kein Vergleich zu dem gelungenen Design der Figuren. Schade, dass dem so ist. Denn ansonsten wäre dies eine exzellente Folge geworden.
Info
Drehbuch: Charlie Neuner
Showrunner: Jeff Trammell
Regie: Liza Singer
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