John Jackson Millers „Der Enterprise-Krieg“ ist ein Prolog-Roman zur zweiten „Star Trek – Discovery“-Staffel.

Star Trek Discovery Der Enterprise-Krieg
© Cross Cult

Ein geheimnisvoller Nebel

Die U. S. S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Christopher Pike befindet sich, als der Krieg zwischen Klingonen und Föderation ausbricht (bekannt aus der ersten Discovery-Staffel), im Pergamon Nebel, fernab jeglicher Gefechte. Angesicht der Ereignisse würde der Schiffskommandant am liebsten sofort umdrehen und seiner Heimat zur Hilfe eilen. Doch die Sternenflotte verbietet es ihm und befiehlt ihm ausdrücklich, weiterhin an Ort und Stelle zu bleiben.

Eine Entscheidung, die ihre Konsequenzen nach sich zieht. Denn dieses augenscheinlich harmlose stellare Objekt entpuppt sich schnell als Heimat eines Konflikts, der sich seit Ewigkeiten unbemerkt von der restlichen Galaxis dahinzieht. Dabei scheut eine der beiden Konfliktparteien sich nicht davor zurück, neue Soldaten von den ahnungslosen Schiffen zu „rekrutieren“, die sich in den Nebel hinein verirren. Die Enterprise kommt ihnen dafür sogar sehr gelegen!

Der Name John Jackson Miller dürfte vielen Lesern hier auf Warp-Core.de von dem Band 3 Captains, 3 Geschichten bekannt vorkommen. Der Amerikaner hat des Weiteren die „Prey“-Trilogie geschrieben. Ansonsten ist er vor allem im „Star Wars“-Universum unterwegs, wo er zahlreiche Romane verfasste, darunter auch den Ersten, der in der neuen Kontinuität spielte.

Eine eher unbekannte Epoche

Mit „Der Enterprise-Krieg“ bearbeitet der Autor eine Epoche in der Geschichte von „Star Trek“, über die es bislang nur wenig Material gibt: Die Abenteuer von Captain Christopher Pike und seiner Crew. Das Wenige, was man aus „TOS“ und „Discovery“ her kennt, langt nicht aus, um das Bedürfnis des neugierigen Fan zu befriedigen. Im Gegenteil: Es heizt den Wunsch nach mehr deutlich an. Und solange es keine Fernsehserie gibt, müssen eben Romane wie „Der Enterprise-Krieg“ herhalten.

Zum Glück ist das Buch sehr gut lesbar. John Jackson Miller schreibt eine spannende Geschichte, die viele interessante Wendungen präsentiert. So verläuft der Konflikt im Pergamon-Nebel nie so, wie man es erwarten würde. Eine Konfliktseite rekrutiert nämlich seine neuen Soldaten von Schiffen, die sich in den Nebel hinein verirren. Wobei die Methode, mit der vorgegangen wird, die Betroffenen eher zu Sklaven einer modernen Technik macht, wo sie nur selten selber aktiv werden können. Wiederholt kommt dabei außerdem auch der Enterprise und ihrer Besatzung eine wichtige Rolle zu.

Ausgiebig macht sich John Jackson Miller die Tatsache zunutze, dass ein Großteil der Enterprise-Crew unbekannt oder kaum charakterisiert sind. Pikes Erster Offizier Una kann dabei ebenso glänzen wie das Besatzungsmitglied Connelly. Was allerdings nicht bedeutet, dass die wichtigsten Figuren, nämlich Spock und der Captain, kaum berücksichtigt werden. Im Gegenteil: Sie erhalten besondere Szenen und finden sich im Laufe des Krieges unfreiwillig auf unterschiedlichen Konfliktseiten wieder.

Eine unnötige Verbindung

Fast vollständig ist „Der Enterprise-Krieg“ ein spannender Roman. Das Einzige, was nicht so gefällt, ist die Tatsache, dass gegen Ende gezielt auf die zweite „Discovery“-Staffel hingearbeitet wird. Ein wichtiges Element aus dieser taucht davon nämlich in diesem Buch auf, was allerdings forciert und unnötig wirkt. Es wird der Eindruck erweckt, als ob hier auf Biegen und Brechen eine Verbindung eingebaut werden musste, obwohl die Geschichte auch perfekt ohne hätte auskommen können.

Doch ist das am Ende das einzige Manko, was man diesem Roman ankreiden kann. Abgesehen davon ist das Buch ein sehr gutes Lesevergnügen.

Bewertung 12/15

Autor: John Jackson Miller
Titel: Star Trek – Discovery: Der Enterprise-Krieg
Originaltitel: Star Trek – Discovery: The Enterprise War
Übersetzer: Helga Parmiter
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2019
Einband: Taschenbuch
Seiten: 500
ISBN: 978-3-96658-031-1
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Götz Piesbergen

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