In Der dressierte Herrscher trifft die Crew auf einen alten Bekannten: Harry Mudd. Er beherrscht ein Volk von Androiden, wünscht jedoch, diese Welt zu verlassen.

Staffel 2, Folge 8, Sternzeit 4513,3
Der dressierte Herrscher – I, Mudd

Die Handlung

Ein Android namens Norman zwingt die Enterprise auf einen Kurs zu einem unbekannten Planeten. Dort trifft ein Außenteam, bestehend aus Kirk, Spock, McCoy, Scotty, Chekov und Uhura auf einen alten Bekannten. Harcourt Fenton Mudd stellt sich als Herrscher dieser Welt vor, welche mit Androiden bevölkert ist. Er führt einige gut aussehende Exemplare vor, stolz auf sein Können, mit dem er ihnen ein hübsch anzusehendes Äußeres verliehen hat.

Er hat die Enterprise kommen lassen, damit Kirk und seine Mannschaft Mudds Stelle antreten. Mudd selbst langweilt sich und möchte den Planeten verlassen.

In diesem Moment stellt sich heraus, dass die Androiden, angeführt von Norman, ganz andere Pläne haben. Sie wollen die Vorherrschaft im All übernehmen und benötigen dazu Kirks Schiff. Die künstlichen Humanoiden sehen sich als Aufpasser, welche die Menschheit vor ihrer Selbstzerstörung bewahren wollen.

Der einzige Ausweg besteht in der Verwirrung der Androiden. Mit irrationalen Handlungen und Aussagen will Kirk die Androiden außer Funktion setzen. Der Plan geht auf und die Schaltkreise brennen durch. Am Ende können Kirk und sein Team den Planeten verlassen. Mudd jedoch lassen sie dort, zusammen mit 500 Exemplaren seiner kratzbürstigen Frau Stella.

Der dressierte Herrscher
Harry Mudd

Rezension von Der dressierte Herrscher

Mudd als (dressierter) Herrscher über ein Volk von wohlgeformten Androiden. Das passt gut zu diesem durchtriebenen Charakter, der den Zuschauern bereits aus „Die Frauen des Mr Mudd“ bekannt ist.

Vollkommenheit auf Dauer?

Umgeben von künstlichen, leicht naiven Frauen mit perfektem Aussehen, welche jeden Wunsch erfüllen. So stellt Mudd sich das Paradies vor. Allerdings langweilt er sich nach einer gewissen Zeit. Zu diesem Zwecke hat er sich eine Kopie seiner streitsüchtigen Frau Stella erschaffen. Von dieser lässt er sich ab und zu ankeifen, um sie anschließend wieder zu deaktivieren. Die Langeweile bleibt trotzdem.

Es geschieht nichts Besonderes in dieser Welt. Die Tage sind eintönig und wiederholen sich ständig. Das Paradies ist eigentlich ein Gefängnis, zumal Mudd nicht entkommen kann. Die Androiden haben eigene Pläne.

Übermenschen

Hier sind die Übermenschen kein Volk aus Fleisch und Blut. Die künstlichen Lebensformen haben Mudd für ihre eigenen Zwecke benutzt. Der selbst ernannte Herrscher ist eigentlich keiner, wie er überrascht feststellen muss.

Die Androiden halten die Menschen für schwach und schutzbedürftig. Um sie vor ihren eigenem Untergang zu retten, wollen die Androiden sich in einer Art Wächter positionieren. Da sie allein schon aus körperlichen Gründen überlegen sind, ist es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis sie zu echten Herrschern werden.

Die Idee der Übermenschen bzw. übermächtigen Wesen kommt in Star Trek häufig vor. Prinzipiell lässt sich aus dem Thema auch viel gewinnen. Allerdings ist es auf Dauer wenig abwechslungsreich, wenn Kirk ständig auf solche Wesen trifft. Es gibt im Großen und Ganzen auch nur zwei Varianten. Die einen wollen die Menschheit wohlwollend steuern, die anderen drohen mit Vernichtung. Ab und zu erscheint ein Wesen, das nur spielen möchte oder eins, das die Menschen auf die Probe stellt.

Ausweg aus dem Dilemma

Die Lösung des Problems in „Der dressierte Herrscher“ ist recht humorvoll geraten, wenngleich auch ein wenig flach. Ein paar zotige Sprüche und unlogische Verhaltensweisen und schon brennen den Androiden die Schaltkreise durch. Es ist erstaunlich, dass dies so schnell geht. Sollten die Androiden, die sich für so mächtig halten, nicht etwas stabiler funktionieren?

Interessant ist der Umstand, dass Norman, von dem es auch nur ein einziges Exemplar gibt, eine zentrale Stellung einnimmt. Es erinnert entfernt an das Borgkollektiv, in dem die Borgkönigin die zentrale Rolle spielt. Zerstört man das Zentrum, vernichtet man den Rest gleich mit.

Fazit

Es gibt beileibe bessere Folgen als diese, aber auch eindeutig schlechtere. Der zuweilen klamaukige Humor wirkt stellenweise gezwungen, ist teils aber auch geglückt. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung des Harry Mudd. Der Schauspieler Roger C. Carmel geht in seiner Rolle auf und hat merklich Freude an seinem Spiel. Es ist schade, dass nicht mehr von Mudd in Star Trek zu sehen ist.

Fun Facts:

  • Die Androidinnen wurden von Zwillingspärchen dargestellt, sodass auf aufwendige Tricktechnik verzichtet werden konnte.
  • Die Androidin Stella trägt das Kleid von Martha Leighton aus „Kodos der Henker“. Dieses wurde für diese Folge leicht umgeschneidert.

Der deutsche Titel

Was ist Mudd sonst als ein dressierter Herrscher? Die Androiden erfüllen ihm jeden Wunsch, gehorchen ihm und nutzen ihn am Ende aus. „I, Mudd“ hingegen lenkt mich ständig zu „I, Robot“ von Asimov. Es könnte eine Referenz sein, denn Roddenberry und Asimov kannten sich gut.

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Kirsten P.
2 Gedanken zu „Star Trek The Original Series 037 – Der dressierte Herrscher“
  1. Mudd war hier Klasse. Was man aus dem Char in Discovery gemacht hat war so ganz und gar nicht der meistens charmante Gauner wie hier

  2. Ich habe mich ja mal bei einer Folge über den deutschen Titel aufgeregt. Hier ist es umgekehrt. „I, Mudd“ nimmt total die Spannung, weil ja so bereits im Vorfeld klar ist, wer hinter allem steckt. Der deutsche Titel ist hier besser.

    Das „I, Mudd“ kann auch noch auf „I, Claudius“ anspielen, was in diesem Fall auch passen würde. Brilliant wäre, wenn es sogar eine Anspielung auf beides wäre.

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