Travis Long und seine Kameraden befinden sich Zwischen den Fronten.
Veränderungen, die zu Oberwasser führen
Einmal mehr hat das Sternenkönigreich Manticore einen Angriff knapp überstanden. Die Bewohner des Systems sind nervös, weil sie einen weiteren Angriff erwarten. Weshalb sich später eine Gruppe Manticorianer aufmacht, um herauszufinden, wer oder was hinter den Attacken steckt und ob man was gegen diese unternehmen kann.
Derweil die Monarchie in ihrer Heimat Turbulenzen durchläuft. Es kommt zu einigen drastischen Veränderungen, die am Ende dazu führen, dass der Earl von Breakwater meint, Oberwasser zu haben. Er bricht einen Machtkampf vom Zaun, bei dem er sich sicher ist, dass er ihn garantiert gewinnen wird, so dass er auch auf das Königshaus Einfluss erhalten kann.
Zwischen den Fronten ist der hierzulande letzte Teil der Der Aufstieg Manticores-Reihe. Doch in den USA ist die Serie damit noch nicht zu Ende. Es ist noch ein weiterer Roman herausgekommen, bei dem leider völlig unklar ist, ob und wann er auch hier in Deutschland erscheinen wird.
Zusammenarbeit zwischen künftigen Feinden
In jedem Fall kehren mit diesem Buch die Herrschaften David Weber, Timothy Zahn und Thomas Pope zurück und bemühen sich, eine Geschichte zu präsentieren, die einen unterhält. Was ihnen allerdings nur bedingt gelingt. Der Roman hat seine starken Seiten. Aber leider auch seine sehr Schwachen.
Stark ist Zwischen den Fronten vor allem dann, wenn er sich auf die Geheimmission der Manticorianer fokussiert. Hier stehen vor allem Travis Long und Lisa Donnely im Mittelpunkt des Geschehens. Und wenn man bedenkt, was für eine Nervensäge Erstgenannter früher war, ist es umso erstaunlicher, wie sehr hier dieses Mal relativ normal dargestellt wird.
Es ist allerdings auch nicht das Einzige, was für diesen Plot spricht. Man sieht hier, wie Manticore mit der Republik Haven zusammenarbeitet. Das geschah zwar schon in früheren Romanen dieser Spinoff-Serie, doch dieses Mal wird es ausführlicher dargestellt. Und angesichts der späteren Feindschaft zwischen den beiden Sternennationen ist es interessant, wenn man liest, wie gut sie früher zusammengearbeitet haben.
Schwarz/Weiß-Muster mit Ausnahmen
Auch die Charakterisierung des Piraten Gensonne gefällt in Zwischen den Fronten. Er ist ein Antagonist, wie er in der Honor Harrington-Reihe selten ist. Er ist der Gegenspieler, das ist natürlich klar. Doch seine intelligente und ruhige Art, mit der er sich vor allem zu Beginn des Romans aus einer kniffligen Situation befreit, sorgt für Sympathien beim Leser.
Schade ist, dass er damit eine Ausnahme ist. Denn die restlichen Gegenspieler sind wie üblich im Schwarz/Weiß-Muster gefangen. Wozu leider auch der Earl von Breakwater gehört, der ein Mal mehr versucht, seinen Einfluss auszuweiten. Der trotz allem, was geschehen ist, immer noch meint, dass die Navy überflüssig ist und das Geld besser bei seinen eigenen Projekten aufgehoben ist.
Dieses Mal legt er sich mit Königshaus Manticores an. Dieses durchlebt im Laufe des Bandes turbulente Zeiten, bei denen man allerdings oft das Gefühl hat, dass hier nur wegen eines Plottwists Sachen geschehen. Und dementsprechend bleibt auch die Charakterisierung auf der Strecke. Sei es die von Edward oder die eines anderen Mitglieds der Königsfamilie, die zufälligerweise in diesem Buch ihren großen Auftritt hat.
Zwischen den Fronten ist der beste Der Aufstieg Manticores-Roman seit langem. Aber es bleibt trotzdem noch jede Menge Luft nach oben, was die Qualität des Plots angeht.
Autor: David Weber, Timothy Zahn, Thomas Pope
Titel: Der Aufstieg Manticores 03: Zwischen den Fronten
Originaltitel: A Call to Vengeance: Book III of Manticore Ascendant
Übersetzer: Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 02/2019
Einband: Taschenbuch
Seiten: 780
ISBN: 978-3-404-20935-4
Sonstige Informationen:
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