William Leisners »Star Trek – The Next Generation 6: Den Frieden verlieren« ist der nächste Roman, der sich mit den Konsequenzen der Destiny-Trilogie beschäftigt.
Trauer um alles und alle, die man verlor
Der Autor ist gebürtiger Amerikaner, der mehrfach den Kurzgeschichtenwettbewerb »Strange New Worlds« gewann. Er lebt in Minneapolis, Minnesota. Ansonsten ist nichts weiter über sein Leben bekannt.
Die Borg sind besiegt, doch sie hinterließen verbrannte Erde. Die Föderation ist immer noch damit beschäftigt, Flüchtlinge hin- und her zu transportieren und sich eine Übersicht über den erlittenen Schaden zu verschaffen. Und die Wesen, die in diesem Sternenbündnis leben, trauern auf ihre jeweils eigene Art und Weise um diejenigen, die in diesem Konflikt starben.
Auch die Besatzung der Enterprise hat viele Mitglieder, die Freunde und Verwandte verloren haben, oder noch schlimmer, sogar ihre jeweilige Heimatwelt. Sie trauern, alleine oder mit Leuten, die ihnen nahestehen. Doch nur, weil sie dies tun, ruht ihre Arbeit nicht. Denn ihr Schiff wird ebenfalls dazu abgestellt, Flüchtlinge zu Orten zu transportieren, wo sich weiter um sie gekümmert wird. Eine Aufgabe, die dadurch erschwert wird, dass es manchmal Personen in führenden Positionen gibt, die meinen, ihren eigenen Sturkopf durchsetzen zu müssen, trotz der unmöglichen aktuellen Lage.
Eine reine Übergangsgeschichte
Star Trek – Destiny ist vorbei und mit »Den Frieden verlieren« erscheint jetzt auch der letzte Roman, der sich mit dem Fallout der Trilogie beschäftigt. Doch genau wie Einzelschicksale und Stürmische See schafft es das Buch nicht, zu überzeugen. Das hat diverse Ursachen.
Hauptsächlich merkt man dem Band an, dass es sich hierbei um eine Übergangsgeschichte handelt. Auf der einen Seite sollen die ersten Konsequenzen der »Destiny«-Trilogie abgehakt werden. Und auf der anderen Seite soll am Ende auf das nächste Großereignis »Typhon Pact« verwiesen werden. Wodurch manche Aspekte dieses Buches wie das Abhaken einer Checkliste vorkommen, mit dem entsprechenden Charme.
Das Hauptproblem ist vor allem die Darstellung von höherrangigen Personen. Es wird das typische, sattsam bekannte Klischee bemüht, dass diese ahnungslose Betonköpfe sind, die von der Realität keine Ahnung haben. Es ist eine Charakterisierung, die schon zu TV-Zeiten nervte.
Jammern auf hohem Niveau
Übrigens verliert die Enterprise am Ende des Romans ein Besatzungsmitglied. Der Abgang wird glaubwürdig erklärt und die Darstellung der entsprechenden Person kann überzeugen. Jedoch handelt es sich dabei nicht um das einzige Crewmitglied. Bereits in früheren Romanen verlor die Enterprise wiederholt Offiziere. Weshalb man so etwas wie eine, was die Zusammensetzung angeht, stabile Crew vermisst.
Doch diese Kritik ist als Jammern auf hohem Niveau zu verstehen. Denn sieht man mal von der Charakterisierung der Politiker oder höheren Führungsoffiziere ab, werden alle Figuren hervorragend dargestellt und weiterentwickelt. Das merkt man vor allem an T‘Ryssa Chen. Sie erhält dieses Mal sehr viel charakterliche Tiefe, die man bei ihren früheren Auftritten doch vermisste. Damit zeigt sich, dass sie mehr als Comedy Relief mit Sex-Appeal ist, was für die zukünftige Verwendung der Figur nur gut sein kann.
Was die Vorbereitung des »Typhon Pact«-Events angeht, so fehlt hier eine ähnliche Vorarbeit, wie sie zu »Destiny« geschah. Bislang weiß man nur, dass dieser existiert und es auch schon Sabotageakte gab. Doch darüber hinaus bleibt dieses andere Sternenbündnis blass und man kann es als Gegenspieler nicht wirklich als existent wahrnehmen. Da muss noch einiges geschehen.
Insgesamt also ein eher unterdurchschnittlicher Roman. Übrigens hat hier Martin Frei ein exzellentes Cover erschaffen.
Autor: William Leisner
Titel: Star Trek – The Next Generation 06: Den Frieden Verlieren
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Losing The Peace
Übersetzer: Bernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2011
Einband: Taschenbuch
Seiten: 333
ISBN: 978-3-941248-66-3
Sonstige Informationen:
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