Im Weltall herrscht Dead Silence.
Eine tödliche Entdeckung im Weltall
Lange Zeit hat Claire Kovalik mit ihrer Crew weit draußen im Sonnensystem Relaisstationen repariert. Doch das ist demnächst vorbei. Ihr Auftraggeber setzt auf eine neue Technologie, die den Menschen nicht mehr braucht. Allerdings ändert sich dann alles, als sie und ihre Mannschaft das vor langer Zeit verschollene Kreuzfahrtschiff Aurora finden. Sie hoffen auf erheblichen Finderlohn, wenn sie dessen Existenz beweisen können.
Einige Zeit später ist Claire „Patientin“ der Irrenanstalt ihres Arbeitgebers. Sie wurde lebendig in einer Rettungskapsel gefunden, mit einem gebrochenen Schädel und keinerlei Erinnerungen daran, was passiert ist. Sie wird verhört, weil man herausfinden will, was vorgefallen ist, wobei sie das Gefühl hat, dass sie nur als Sündenbock herhalten soll. Doch dann ändern sich Dinge, als die Aurora ein Signal aussendet. Es soll auf ein Mal eine Expedition ausgeschickt werden, die herausfinden soll, was passiert ist, und Claire soll dabei sein. Für sie die Chance, vielleicht wortwörtlich den Geistern zu entkommen, die sie immer und überall sieht.
Mit Dead Silence hat der Heyne-Verlag jetzt das Debütwerk der Autorin S. A. Barnes vor. Und anscheinend ist das Buch ein solcher Erfolg, dass für Februar 2025 ihr nächstes Werk vorangekündigt ist. Genauso wie der vorliegende Roman, soll auch Ghost Station ein Horror-SF-Band werden.
Etwas schreckliches muss geschehen sein
S.A. Barnes lebt in Illinois, USA. Sie arbeitet tagsüber als Bibliothekarin und schreibt in der Nacht ihre Geschichten. Diese hat sie bislang unter einem Pseudonym herausgebracht. Für ihr Debut Dead Silence wurde sie 2022 mit dem Goodreads Choice-Award in der Kategorie „Science Fiction“ ausgezeichnet.
Zugegeben, die Ausgangslage ihres Romans hat etwas. Man hat ein mysteriöses Schiff, eine Crew, die sich untereinander nicht immer ganz Grün ist, sowie eine Kommandantin, die ein düsteres Geheimnis hat. Denn sie kann, ganz wie in Sixth Sense, Geister sehen, darunter auch den ihrer Mutter, die vor Jahren ihr Leben geopfert hat, um sie vor einer tödlichen Krankheit zu retten. Und ihr seitdem immer dann erscheint, wenn sie droht in Gefahr zu geraten.
Schnell wird auch klar, dass an Bord der Aurora schreckliches geschehen sein muss. Überall sind Leichen zu finden, die teilweise auf furchterregende Art und Weise ums Leben gekommen sind. Und schon bald fängt dann ebenfalls die Mannschaft von Claire Kovalik an, durchzudrehen und sich gegenseitig zu töten.
Spannung?
Das klingt zunächst alles spannend. Doch leider schafft es S. A. Barnes nicht, Dead Silence so zu schreiben, dass man als Leser dauerhaft von der Handlung gefesselt ist. Viele Mysterien, die sie aufbaut, wie beispielsweise, wieso Claire anscheinend als einzige ihrer Crew die Ereignisse an Bord der Aurora überlebt hat oder was genau auf dem Expeditionsschiff vorgefallen ist, werden zwar nett aufgebaut. Doch die jeweilige Auflösung fällt dann sehr enttäuschend aus.
Wenn man sich halbwegs im SF-Genre auskennt, der ahnt bereits früh, was hier passiert ist. Vor allem auch deshalb, weil die Autorin sehr betont, wie sich ein bestimmter Konzern, für den ihre Protagonistin Claire arbeitet, bislang immer verhalten hat. Hier geht die Schriftstellerin nicht sonderlich subtil vor.
Auch das Übernatürliche, was man hier angesichts des Genres vermutet hätte, spielt in Dead Silence kaum eine Rolle. Sieht man von den Geistern ab, die Claire sieht und die für sie eine Art Frühwarnsystem sind oder Infos über bestimmte Personen geben, existiert hier nichts Außergewöhnliches. Keine Monster, keine Dämonen, keine bösen Aliens, nix. Womit die Kategorie Horror-SF eher eine Mogeltüte ist. Besser wäre es, das Buch als einen SF-Thriller zu bezeichnen.
Man langweilt sich
Wobei auch das im Prinzip irreführend ist. Denn wirklich spannend ist der Roman nie. Vielmehr plätschert er überwiegend vor sich hin und beginnt schon sehr bald, den Leser zu langweilen.
Dead Silence ist leider ein Reinfall.
Info
Autor: S. A. Barnes
Titel: Dead Silence
Originaltitel: Dead Silence
Übersetzer: Michael Pfingstl
Verlag: Heyne
Erschienen: 01/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 445
ISBN: 978-3-453-32293-6
Sonstige Informationen: Produktseite
Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala- Star Trek Lower Decks – 50 – Die neue nächste Generation - 25. Dezember 2024
- Tim Burton’s The Nightmare before Christmas (1994) - 24. Dezember 2024
- Talion Opus – 02 – Adern (Sylvain Ferret) - 23. Dezember 2024