Der Fall des Löwenzahn Schreins dreht sich um Crystals Nachbarin, Niko.
Abreise verboten
Crystal Palace (Kassius Nelson) und die Dead Boy Detectives wollen abreisen und zurück nach London reisen. Doch das verhindert der Katzenkönig (Lukas Gage). Er legt Edwin (George Rexstrew) ein Armband um, dass ihn an die Stadt fesselt und so verhindert, dass er bis aufs Weitere zurück kann. Gleichzeitig stellt er ihm eine Aufgabe, die er lösen muss, um wieder freizukommen.
Doch alle Überlegungen, ob und wie er das Armband wieder loswerden kann, müssen hintenanstehen, als Niko (Yuyu Kitamura), die Nachbarin von Crystal Palace, kollabiert. Der menschliche Arzt kann nichts feststellen, doch das Medium erhält, als sie den Geist von Niko untersucht, merkwürdige Bilder. Die die Detectives als einen dämonischen Parasiten identifizieren, der seinen Wirt irgendwann auf eine äußerst explosive Art und Weise verlässt, wenn nichts gegen ihn unternommen wird.
Der Fall Crystal Palace war am Ende ein enttäuschender Auftakt zur Dead Boy Detectives-Reihe. Vieles wirkte forciert und nicht sonderlich überzeugend. Umso gespannter war ich auf Der Fall des Löwenzahn Schreins, wie der sich schlägt. Und am Ende war dies eine Episode, die vieles besser machte, als die vorige Folge.
Interessante Reaktionen
Es macht sich hier positiv bemerkbar, dass bereits viele Aspekte eingeführt worden sind. Dementsprechend muss die Folge weniger erklären, sondern kann gleich in die Vollen gehen, als sie den Katzenkönig einbaut. Dessen Auftauchen und die Aufgabe, die er Edwin als Strafe dafür stellt, dass er einen Zauber auf eine Katze ausgesprochen hat, dienen nur als Grund dafür, wieso der Schauplatz der Reihe Port Townsend ist und nicht London. In Wahrheit dürfte dies vor allem monetäre Gründe haben, da es für die Serie, die schließlich von Warner Bros. finanziert wird, vermutlich billiger ist, in den USA zu drehen.
So oder so sind die Reaktionen von Edwin interessant. Als der Katzenkönig mit ihm in Der Fall des Löwenzahn Schreins flirtet, merkt man, wie der Detektiv durchaus interessiert agiert, wobei er das natürlich vehement verleugnet und auch nicht wirklich darüber reden will. Aber es würde mich nicht wundern, wenn der aus der Hölle geflohene Junge insgeheim sich seinem Geschlecht zugezogen fühlt, vor allem zu Charles Rowland. Gewisse Anzeichen sind vorhanden.
Der Fall selbst ist selbstverständlich interessant und abwechslungsreich erzählt. Es ist eine gute Erklärung für die Visionen, die Crystal Palace in der Nähe von Niko miterlebt hat. In dieser Folge wird das Verhalten Letzterer immer extremer. Mal würgt sie einen regenbogenfarbenen Schleimbrocken hoch, ehe sie umkippt. Oder aber über ihren Kopf schwebt eine Wolke, die die Menschen, die sie anziehen, in ihren Bann ziehen.
Ein nerviges Verhalten
Im Laufe der Episode erfährt man einiges über die Nachbarin von Crystal Palace. Sie hat, wie so viele Charaktere in der Dead Boy Detectives-Reihe eine tragische Geschichte. Die dann aber durch ihre freundliche und nette Art wieder aufgewogen wird. In jedem Fall wird hiermit in Der Fall des Löwenzahn Schreins eine Figur näher dargestellt, die in den kommenden Episoden sicherlich noch einiges an Plotpotential bieten wird.
Dabei versucht die Folge auch, eine gewisse Balance zwischen Drama, Horror und Humor zu finden. Was mal gelingt und mal nicht. Wenn Niko sich wundert, mit wem Crystal Palace redet, da sie die Dead Boy Detectives nicht sehen kann, dann kann man sich amüsieren. Doch wenn man später sieht, wie die Wesen, die sie befallen haben, in Wahrheit aussehen und wie sie sich verhalten, dann kann man höchstens nur müde lächeln. Denn dieser Gag fällt flach.
Auch das extrem abweisende Verhalten von Edwin gegenüber Crystal Palace den Großteil von Der Fall des Löwenzahn Schreins über nervt. Es ist klar, dass der intellektuelle der Dead Boy Detectives kein Interesse daran hat, eine weitere Person in das funktionierende Team aufzunehmen. Doch stellenweise wirkt dies einfach nur, als ob er aus Prinzip bockig agiert. Was der Figur mehr schadet, als gut tut.
Trotz aller Kritik ist diese Folge eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur letzten. Wenn sie dieses Niveau beibehält und sich noch weiter bessert, dann wird sie definitiv ein Must-See sein.
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